Dale Chihuly at Fairchild Tropical Botanic Garden

Ok, ich kannte Dale Chihuly vorher auch nicht. Aber am Fairchild fahren wir jeden Tag vorbei und waren noch nie dort. Wie das halt manchmal so ist. Unsere Zeit hier neigt sich ja schon langsam dem Ende zu und es steht noch einiges auf der „was wir ja eigentlich noch machen wollten“-Liste. Naja, nicht alles soll sein. Der Fairchild Tropical Botanic Garden ist allerdings für jeden Miamibesucher zu empfehlen. So reich an Sehenswürdigkeiten ist Miami ja eh nicht und dort kann man sich wunderbar von der Stadthektik erholen. Der Park ist wunderschön und das Schmetterlingshaus ein bezaubernder Schatz in unserer Erinnerungskiste. Die tropische Vegetation hat sich ohnehin tief in mein Herz gegraben.

Manchmal mache ich mit den Buben so Mama-Vormittage (der andere darf in den Kindergarten) und so bin ich mit Matteo hier gelandet. Die Kunstwerke von Dale Chihuly, einem amerikanischen Glaskünstler, die dort derzeit ausgestellt sind, haben uns eine herrliche Schnitzeljagd beschert. Immer auf der Suche nach dem nächsten Exponat, haben wir in ein paar Stunden das ganze Gelände erkundet und jeder von uns hat ein paar Hundert Fotos gemacht. Es war ein wirklich gelungener Morgen.

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Vom Lungau lesen,

kann ich jetzt nur noch. Sind wir doch wieder in Miami angekommen. Für alle, die sich für den Lungau interessieren, habe ich folgende Büchertips zusammengetragen:

Los geht’s mit einem Lungaukrimi. Ja, ich gebe es zu, ich bin eine Krimimimmi. Ob Fernsehen oder Lesen, ich konsumiere im Unterhaltungsbereich kaum etwas anderes. Wenn sich auch manchmal die Frage an mich heranschleicht, weshalb ich lieber über Tod und menschliche Abgründe lese, als über große Gefühle, Liebe und glückliche Menschen. Aber vielleicht macht das Leben da gar keinen Unterschied, nur wir Menschen urteilen.

Aber jetzt zu Max Obans „Der Tod zieht durchs Dorf“. Der Regionalkrimi an sich ist ja oft eher von mittlerer Güte und trotzdem lese ich gerade solche aus dem süddeutschen oder österreichischen Raum ganz gerne. Viele Autoren verraten Details über Land und Leute, die ich noch nicht kannte und auch ich kenne die kindliche Freude am Wiedererkennen so mancher Örtlichkeit.

Max Oban jedenfalls verfügt über eine solide Schreibe und so hat mich der „Lungaukrimi“ sowohl gut unterhalten, als auch mir „die Lungauer“, die ja eigentlich noch Neuland sind für mich, ein bisschen näher gebracht.

BDerTodziehtdurchsTal

„Der Klang des Regenbogens“ ist aus den Schreibwerkstätten Annemarie Indingers entstanden. Die Werke, kleine Episoden aus den Alltag, Geschichten aus der Vergangenheit, aber auch Gedichte, haben mich sehr gerührt. Die Autorinnen, die großenteils meiner Eltern bzw. Großelterngeneration entstammen, erzählen vom oft harten und entbehrungsreichen Leben im bäuerlichen Lungau. Der eigenen Wahrnehmung Raum zu geben, Gefühle in Worte zu fassen, seine Zeit zu verplempern mit etwas so selbstzentriertem und nutzlosem wie Schreiben, das wurde diesen Frauen nicht in die Wiege gelegt. Aber dennoch hat sie ihr Lebensweg an einen Punkt gebracht, an dem sie genau das tun. Sie geben sich selbst Raum, nehmen sich ernst und fügen durch ihre Worte dem Äußeren ein Inneres hinzu. Manches Melancholische wird geschildert, aber nie Bitteres. Auf vieles wird mit lächelnden Augen zurückgeschaut. Ein Buch, das mich tief bewegt hat.

BFarbedesRegenbogens

Anton und Josefine Heitzmann sind wohl die unangefochtenen Experten, wenn es um die Sagen und Geschichten geht, die einem im Lungau auf Schritt und Tritt begegnen. Kaum ein Wochenende, an dem ein Ausflug nicht damit beginnt oder endet, dass diese wunderbare Sammlung zu Rate gezogen wird. Wer dann auf dem Weg das Marterl entdeckt, an dem sich diese oder jene seltsame Geschichte zugetragen haben soll, der freut sich, wie ein Schneekönig. Allerdings lese ich mittlerweile immer schon mal vor, weil manches an den Lungauer Sagen für die Buben doch noch gar zu grausig ist.

BLungauer Sagenschatz

Alle drei Bücher sind im Wolfgang Pfeifenberger Verlag erschienen. Bei mir rangieren ja beim Stichwort „Lieblingsorte“ Buchläden ganz oben. So ist auch der gleichnamige Buchladen in Tamsweg gerne mal eine kleine Alltagsflucht für mich. Die Wolfgang Pfeifenberger Buchhandlung, die in einem wunderbaren historischen Gewölbe beheimatet ist, ist klein, aber sehr gut sortiert (nur der Kinderbereich enttäuscht ein bisschen) und ich schätze den engagierten Kulturbetrieb.

Im „Pflanzenreich“ von Rosalie Hötzer wird von den kleinen Gartenparadiesen im Lungau berichtet. Neben dem Blick in zahlreiche Privatgärten werden kleine Lieblingsrezepte zur Verarbeitung der geernteten Schätze geteilt. Ich bin ja nicht so ein Gärtner vor dem Herrn, trotzdem hat mir das Buch gut gefallen. Zum einen hat es mich gelehrt, dass im Lungau die Tomaten im Oktober auf der Fensterbank reif werden, zum anderen war es interessant zu lesen, wie die Gärtner ihren Garten erleben, wie sie die Balance gestalten zwischen einem Ort der Ruhe und Entspannung und dem Arbeitspensum, das ein Garten nun mal mit sich bringt. Klar ist, Lungauer Gärten sind Selbstversorger-Gärten und die Besitzer ziehen viel Befriedigung daraus, die eigene Ernte genießen zu können. Damit liegen sie ja auch voll im Trend. BPflanzenreich

Aus dem Betrieb des Mesnerhauses ist dieses kleine Kochbuch von Haubenkoch Josef Steffner entstanden. So manche Lungauer Kochtradition wird hier modern interpretiert und auch auf Normalsterblichenniveau transformiert. Man kann sich also auch daranwagen, wenn zwischen den eigenen Kochkünste und denen Josef Steffners Welten liegen….aber a bisserl was können, sollte man schon. Eine nette Sammlung an Gerichten, die schön präsentiert sind. So kann man sich dem Lungau auch kulinarisch nähern. BSoschmecktderLungau

Buttermodel

Seit einiger Zeit haben wir für unsere Butter-Selbermachen-Experimente aus dem Lungau eins der Buttermodel nach Miami gebracht. Der wunderbare Zirbenholzduft ist einfach herrlich und sehr langlebig. Die enthaltenen Harze und Öle sollen nicht nur antibakteriell wirken, sondern auch noch andere gesundheitsfördernde Wirkungen aufweisen. Ein Grund wohl, warum man früher gerade in Österreich viele Gaststuben mit Zirbenholz verkleidet hat.

Antike Model findet man gar nicht so leicht, sagt jedenfalls die lokale Trödelhändlerin hier, aber ich bin eh nicht so eine Flohmarkttante. Die Buttermodel kann man im Lungau (oder online hier) wieder problemlos neben Holzspielzeug, Instrumenten oder auch der Zirbenkugel, die als Verschluss von Wasserkaraffen dient, kaufen.

Am besten weicht man die Model über Nacht in kaltes Wasser ein. Das haben wir noch nie hinbekommen. Die Methode für Kurzentschlossene: Die Form erst 15 Minuten in heißes und dann 15 Minuten in kaltes Wasser einlegen.

Wenn man die Butter durchgeknetet hat, damit die Buttermilch und Luft entweicht, dann gibt man erst mal eine Bodenschicht in die Form,die man extra anpresst, damit das Muster auch schön herauskommt. Dann füllt man den Rest auf und drückt die Butter ein bisschen ein. Nach ein paar Minuten im Kühlschrank kann man die Butter dann aus der Form klopfen. Wenn’s steckt dann kann man am Rand ein bisschen mit einem Messer nachhelfen.

Ein Blickfang für jede Frühstückstafel finde ich.

Buttermodel

Boys weekend in New York

NY Empire STate

Eines steht jedenfalls nach dem ersten NY Besuch unserer Kinder fest: Es wird nicht der letzte sein.

Hier ein paar Tips für alle, die ein paar Tage mit ihren Kindern (unsere sind 4 und 5 Jahre) in NY verbringen wollen. Wir haben versucht kindgerechte Aktivitäten herauszusuchen und die Kinder nicht zu überfordern (abgesehen davon, dass es einen extra Tag kindergartenfrei zum cool down gab).

NY streetview

Am ersten Tag erkundeten wir Times Square bzw. Broadway und bestaunten die Lichter um uns herum. Zur Stärkung gab es Hotdogs und ich war erstaunt, wie gut meine Kinder zu Fuß sind.

NY Hotdogstand

Es war uns ein herrlicher Sonnenuntergang auf dem Empire State Building vergönnt. Wir sind nur hochgegangen, weil wir uns die deutlich teureren Expresstickets geleistet hatten. Ansonsten hätte ich mich niemals mit meinen Kindern in die Schlange, die auf der Straße begann und sich auf unerträglicher Länge durch das Gebäude schlängelte, gestellt. Man kommt also unter der Woche und nicht zum Sonnenuntergang, dann kommt man zügig voran, ansonsten würde ich empfehlen, sich zu den Expresstickets durchzuringen oder es bleiben zu lassen…jedenfalls unsere Kinder stellen sich nicht stundenlang in eine Schlange….und ich auch nicht.

NY ESB Matteo

Nach ein paar Runden am Spielplatz unweit unseres Hotels verbrachten wir am folgenden Tag herrliche Stunden im Museum of Natural History. Selbst nach 5 Stunden hatten wir Mühe uns zu lösen. Besonders toll für alle Dinosaurierbegeisterten ist die derzeitige Pteranodon Ausstellung. Würden wir in New York leben, hätten wir sicher einen Jahrespass….würden wir in New York leben…also weiter…..

NY MNH Dinaosurier

Dann habe ich ein bisschen „stille Zeit“ (für mich ist fast alles „stille Zeit“, was ich ohne meine Kinder mache, selbst in NY) genossen, während meine Jungs im Intrepid Sea-Air-Space Museum waren. Am Ufer des Hudson gibt es dort den zum Museumsschiff umgebauten Flugzeugträger Intrepid und einige weitere Ausstellungsstücke aus dem Bereich der US-amerikanischen Seestreitkräfte, Luftfahrt und Raumfahrt zu bestaunen. Coole Lokation, um sich hinterher zu stärken (ca. 3 Gehminuten entfernt): Gotham West Market.

Central Park mir Highriser

Der letzte Vormittag galt, nach einem ausführlichem Brunch dem Central Park und dem kleinen Zoo dort. Wir haben das herrliche Wetter genossen und die Buben hatten richtig viel Auslauf bevor es -leider, leider- zurück nach Miami ging.

Eggpuppet Central Park