Meine Kinder sind zur Zeit ganz in den Bann des Geldes geraten. Das heißt, dass ich leider nicht in den Genuss komme, ihre zahlreiche Osterdekorationen aufzuhängen. Weil diese in einem aus Obstkisten gebastelten Laden im Park verkauft werden sollen. Jegliche elterliche Hilfe oder Einmischung wird strikt abgelehnt.
Vater und Mutter beäugen sich gegenseitig im Angesicht dieses Projektes. Wer muss mit in den Park? Was ist, wenn keiner was kauft? Die „marktschreierische“ Ader unserer Kinder ist uns bislang verborgen geblieben, müssen wir am Ende deren Ware anpreisen? Oder darf man sie schon auf den harten Boden der Marktwirtschaft prallen lassen? Kann man ihnen sagen, dass Ihre Kunstwerke nur für Eltern und Tanten und Omas wertvoll sind? Oder soll man sie fröhlich (wie lange werden sie das sein?) Fehler um Fehler machen lassen, bis sie dann mit 14 Jahren Millionen scheffeln und unsere Rente sichern? Soll ich neben ihnen stehen und es als wertvolle Übung betrachten, dass mir das peinlich ist (meine marktschreierische Ader ist nämlich auch nicht ausgeprägt) oder kann ich sagen, dass ich da „echt Null Bock drauf hab“?
Unseren Osterstrauch musste ich jedenfalls allein behängen. Das war dann aber eine vergleichsweise einfache Übung. Die Eier des südamerikanischen Araucana Huhns hat das Huhn netterweise schon selbst zartgrün gefärbt. Ich habe nur noch unsere im Zoo gesammelten Perlhuhnfedern drangeklebt.
Aus dem Papier für die Schmetterlinge, die wir mit Heißkleber direkt an den Strauch geklebt haben, haben auch noch Geburtstagskarten für die Aprilgeburtstagskinder gebastelt. Wie das gemacht wird, gibt es dann die nächsten Tage, denn das ist sicher eine prima Osterferienbeschäftigung. Eine Mordssauerei, ein Mordsspaß!