Ich muss sagen, als Kind mochte ich beinahe alles von Astrid Lindgren, aber den Karlson nicht. Sein Schabernack erschien mir zum Teil als zu bösartig, und dass er gar so überzeugt von sich war, hat mich auch gestört.
Mittlerweile finde ich seine Egozentrik herzerfrischend und ich wünschte, ich könnte von mir auch in jeder Lebenslage mit Inbrunst behaupten, ich wäre ein „schöner, grundgescheiter, gerade richtig dicker Mann in seinen besten Jahren“ (ok Mann will ich jetzt nicht sein).
Auch würde ich gerne zu mehr, über das ich mich ärgere einfach feststellen, „das stört keinen großen Geist“.
Vielleicht ist es ein Buch für Jungs. An meinen Söhnen sehe ich deutlich die Faszination, die Karlson, der Anarchist, ja auch auf Lillebror ausübt.
Mit Staunen stelle ich aber jetzt auch wieder fest, was für „heiße Eisen“ Astrid Lindgren in ihren Büchern anpackt. Neben all dem Schabernack, den Abenteuern und den Gemütlichkeiten gibt es da eine Mutter, die so krank ist, dass sie sich auf dem Land erholen muss. Lillebror muss mit einer Haushälterin fertig werden, die ihm sogar einmal eine Ohrfeige verpasst. Ich merke, wie die Kinder still werden, bei solchen Passagen. Aber Astrid Lindgren gibt den Kindern eine Stimme für das Herrliche, Lustige, Spannende, aber auch für die Wut, für Schlimmes und Trauriges. Die Macht ihrer Worte, ihrer Bilder, ihrer Geschichten trägt Kinder durch Untiefen des Lebens, wie es keines der sterbenslangweiligen „Problembilderbücher“ es jemals könnten.
Stilecht wird „Karlson vom Dach“ mit Zimtwecken serviert. Aber Achtung vor Weckenfieber warnen wir ausdrücklich.
Unsere Zimtwecken haben wir nach diesem Rezept gemacht.
liebe Julia
Karlsson’s Zimtwecken sind perfekt zum Buch.
Wir haben ein Experiment dazu gemacht: Die Hälfte der Hefe mit warmem Wasser in eine PET-Flasche gefüllt und einen Ballon darüber gestülpt. Das verkürzt die Back-Wartezeit und sorgt für Aaah und Ohhh’s.
Du kriegst natürlich auch ein Mom-Herz von mir.
Liebe Grüsse Natalie
Das ist ja eine super Idee, vielen Dank für’s Teilen!! Das probieren wir sicher mal aus.
Liebe Grüsse,
Julia