Immer wieder Freitags……….
Vielleicht fängt man mit kleinen Kindern an, mehr an die kleinen Schritte zu glauben, als an das allgegenwärtige “Think Big”. Ein Leben mit Kindern besteht aus kleinen Schritten, oft zwei vor und einer zurück. Die Macht der kleinen Schritte wird unterschätzt. Der perfekte Moment soll kommen, der Moment an dem alles gerade mal passt und dann, ja dann wird er sicher gelingen der große Wurf in Sachen Erfolg und Glück oder was auch immer. Bis dahin wird munter aufgeschoben. Das Glück, der Spaß, die Gesundheit, die Zweisamkeit, die Aufmerksamkeit alles schieben wir auf.
Jeden Freitag deshalb jetzt ein Vorschlag für mehr Spaß, für einen kleinen Augenblick, für ein kleines Lächeln. Auch über Eure Vorschläge freuen wir uns!
1. Hüpfen
2. Kritzeln
3. Singen
4. Dankbarkeit
Alles hat zwei Seiten und bei „etwas aus der Natur mit hereinbringen“, stehen wir eher auf der zuviel-Seite, als auf der zuwenig-Seite. Wir kommen selten aus der Natur nach Hause ohne irgendwelche Schätze gefunden zu haben und manchmal muss ich der Überflutung des Hauses mit Dingen, aus denen sich nach einem halben Tag noch irgendwelche Krabbeltiere in die Umgebung aufmachen, auch Einhalt gebieten. Trotzdem denke ich, dass es eine wunderbare Sache ist, kleine Dinge aus der Natur mit in unser Heim zu bringen und uns daran zu erfreuen. Klar, denkt ihr vielleicht. Es geht doch mit Kindern gar nicht anders als Blumen, Gräser, Schneckenhäuser, Muscheln, Äste, Blätter, Lehm, Zapfen, Eicheln, Kastanien, Bucheckern usw. zuhauf nach Hause zu bringen. Möglich, aber wenn man in der Stadt lebt, ist es schon schwieriger. In Miami bin ich mir auch sicher, dass unsere Kinder die einzigen sind, die „so dreckiges Zeug“ mit nach Hause nehmen dürfen. (Jedenfalls den verständnislosen Blicken, die uns auf unseren Beutezügen treffen, nach zu urteilen). Aber es bereichert mein und das Leben meiner Kinder so ungemein. Einfach weil,
1. man so die Schönheit, der Natur besser erfahren und würdigen kann. Wer das als Kind gelernt hat, dem wird sie ein Leben lang ein Quell der Freude sein.
2. es für die Gehirnentwicklung der Kinder wichtig ist, dass sie mit allen Sinnen erfahren dürfen und dazu ist nunmal das Anfassen, das Erfahren verschiedenster Texturen und auch das nach Hause Tragen wichtig.
3. man so wunderbare Bastelmaterialien sonst teuer kaufen müsste.
4. der Lauf der Jahreszeiten soviel Abwechslung in unser Leben bringt. Die Natur zeigt uns diesen Lauf und wenn wir ein Stück Natur mit zu uns herein bringen, dann verbinden wir uns damit. Dann leben wir in diesem Rhythmus. Und das Leben ist doch Rhythmus.
5. was Spielzeug ist, bestimmt das Kind! Wenn es die Wahl bekommt, dann wird jedes Kind eine Welt voller Spielzeug vorfinden, für das man keinen Pfennig (der Pfennig ist für unsere Kinder das, was für uns früher der Taler war…) bezahlen muss.
6. „auf Schatzsuche sein“ spannender ist, als spazieren gehen.
7. die Kinder lernen, genau hinzuschauen und sich zu konzentrieren.
8. eine Blume, ein buntes Blatt oder eine glänzende Kastanie einen noch tagelang erfreuen kann, wenn der Blick wieder darauf fällt.
9. es eine gute Übung ist, um zu erkennen, „das, was ich für einen modrigen Ast halte, kann für meine Kind gerade das Wichtigste auf der Welt sein“. Der Respekt dem man jedem Menschen schuldet, sollte mir verbieten, darüber zu urteilen, ob das, was dem Kind gerade heilig ist, nun „schön“ oder „nicht so“ ist. Ob man das dann mit nach Hause nehmen darf, ist eine individuelle Abwägung, aber man sollte wenigstens ernsthaft darüber nachdenken.
10. ein selbstgepflücktes Blumensträusschen für die Mama einfach immer zauberhaft ist.