Immer wieder Freitags……….
Vielleicht fängt man mit kleinen Kindern an, mehr an die kleinen Schritte zu glauben, als an das allgegenwärtige “Think Big”. Ein Leben mit Kindern besteht aus kleinen Schritten, oft zwei vor und einer zurück. Die Macht der kleinen Schritte wird unterschätzt. Der perfekte Moment soll kommen, der Moment an dem alles gerade mal passt und dann, ja dann wird er sicher gelingen der große Wurf in Sachen Erfolg und Glück oder was auch immer. Bis dahin wird munter aufgeschoben. Das Glück, der Spaß, die Gesundheit, die Zweisamkeit, die Aufmerksamkeit alles schieben wir auf.
Jeden Freitag deshalb jetzt ein Vorschlag für mehr Spaß, für einen kleinen Augenblick, für ein kleines Lächeln. Auch über Eure Vorschläge freuen wir uns!
1. Hüpfen
2. Kritzeln
3. Singen
4. Dankbarkeit
5. Spaziergang upgraden
Mit Kinder muss man jeden Tag raus. Auch wenn ich gestehen muss, dass ich mich nach Miami, wo wir oft 5-6h am Tag draußen unterwegs sind, manchmal danach sehne mal einen Tag keinen Fuß vor die Tür zu setzen. Aber nach so einem Stubenhockertag plagt mich mein schlechtes Gewissen und die Kinder sind auch einfach erträglicher, wenn man sie ordentlich durchlüftet. Aber gerade jetzt -kein Schnee und Schmuddelwetter- da brauchen wir manchmal ein bisschen Zusatzmotivation, damit es uns nach draußen treibt.
Deshalb gibt es hier eine kleine Sammlung an Spielen, wenn der Weg einmal gar so lang ist.
1. Kleine Wettrennen bis zum nächsten Baum. Ich wundere mich oft, wer plötzlich wieder laufen kann, obwohl er gerade noch gejammert hat, dass er zu müde ist, um noch einen Schritt zu machen. Im übrigen bringt das auch Mütter und Väter in Schwung.
2. Wenn man ganz müde ist, kann man auch einmal eine Runde gaaaaanz langsam gehen, das ist so langweilig, dass etwaige Tiefs schnell überwunden werden.
3. Auch verschiedene Gangarten helfen manchmal auf die Sprünge, also Hopsen, Springen, Krabbengang, Rückwärtslaufen, Trippelschritte usw. Neue Fantasiegangarten sind höchst willkommen. Alle müssen die dann natürlich ausprobieren.
4. Auf dem Hinweg eine Spur legen, z.B. aus Blättern, Blüten, Zapfen, Gräsern, Stöcken, Steinen. Dann geht es zurück ganz von allein…immer der Spur nach.
5. Jeweils ein Armband aus Kreppklebeband um den Arm schlingen (klebrige Seite nach außen) und dann geht es los. Alles was man findet, darf auf das Armband geklebt werden. Gerade jetzt, wenn man denkt, es gibt nichts mehr, ist man um so überraschter, was sich noch für Schönheiten finden.
6. Farbe suchen. Wir rufen bei Beginn des Spaziergangs eine Farbe aus und die muss dann gesucht werden. Wer etwas findet bekommt z.B. ein Gummibärchen (würde ich derzeit vielleicht bei „blau“ machen und nicht bei „braun“). Hat man eine Kamera dabei, kann man auch alles fotografieren und später noch einmal anschauen oder wenn man mehrere Farben gesammelt hat eine kleine Ausstellung daraus machen.
7. Eine schöne Variante davon ist auch die Vertiefungen eines Eierkartons mit je einer Farbe aus dem Malkasten auszumalen und dann für jedes Fach etwas in der entsprechenden Farbe zu sammeln. Das ist natürlich im Sommer viel einfacher, aber auch da gestalten sich manchmal die Jagd nach der letzten Farbe schwierig.
8. Etwas zu sammeln, beflügelt die Kinder immer. Wir haben uns dafür auch schon einmal Sackerl für unsere Schätze gebastelt. Man kann z.B. im Wald Beeren sammeln (neueste Untersuchungen zeigen, dass sich davon kein Fuchsbandwurm überträgt, sondern dass er meist von Hunden übertragen wird), Blätter für Kunstwerke, Pilze, Zapfen, Äste, Schneckenhäuser und noch so viel mehr. Wir nehmen nur, was wir wirklich brauchen und möglichst nur vom Boden.
9. Oder man macht sich auf und sucht die ersten Anzeichen des Frühlings, oder des Sommers oder die ersten sich verfärbenden Herbstblätter, oder Tierspuren im Winterschnee.
10. Im Winterschnee kann man auch in den Spuren des Vordermanns laufen und jeder darf mal erster sein und seine Spur im unberührten Schnee ziehen. Vielleicht kann man sogar mit seinen Spuren Figuren in den Schnee malen.
11. Wer sagt übrigens, dass es für einen Spaziergang noch hell sein muss. Nichts schöner, als sich um die Adventszeit noch einmal aufzumachen, wenn es schon dunkel ist. Man kann sich Taschen-, oder Stirnlampen, oder vielleicht sogar eine Laterne oder Fackel mitnehmen und sich die Weihnachtsbeleuchtungen der Häuser in der Nachbarschaft anschauen. Ganz Mutige trauen sich auch in den Wald oder den Park. Keine Adventszeit, ohne dass wir das einmal gemacht haben.
12. „Eins und zwei und drei und vier und fünf und sechs und sieben und acht, ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm und vorwärts, rückwärts, seitwärts Marsch“.
Viel solcher Verse und Sprüche, oder auch Gedichte helfen ein Stückchen Weg zu bewältigen. Alles was rhythmisch ist, kann man auch mit Schritten unterlegen.
13. Wenn nichts mehr hilft, dann muss ich Geschichten erzählen. Altbekannte oder Märchen oder selbst erfunden. Das Erfinden ist natürlich am „mühsamsten“. Ich habe aber festgestellt, dass es vor allem deshalb so anstrengend für mich ist, weil ich so hohe Ansprüche habe. Meine Kinder nicht. Alles was ich da zusammendichte, wird eifrig aufgesaugt. Die Kinder stört es nicht, wenn ich einfach bekannte Figuren wild zusammenwürfele. Im Gegenteil. Es stört sie auch nicht, wenn ich jeden zweiten Satz wiederhole, um Zeit zu gewinnen (Die Wiederholung ist der modus operandi des Kindes). Die Kinder lieben diese Geschichten und laufen plötzlich wieder fröhlich dahin. ( Und ich bin froh, dass mir außer meinen Kindern niemand zuhört).
Liebe Julia,
super Ideen!!!! (wie immer ;-))
Ich merke das ganz besonders bei unserem Leo, dass er einfach Bewegung (draußen) braucht – Mädels sind da eher ruhiger (wenn man mal von unserer Ältesten absieht ;-))
Liebe Grüße,
Nathalie
Hey, ein cooler Blog! Stöber mich grade so durch. Danke für die Spielideen beim Spaziergang. Ich nehme an, dass wir die bald brauchen werden!
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