Die Kinder aus Bullerbü

„Jetzt kommt die wieder mit ihren ollen Kammellen“, wird manch einer sagen, wenn wir hier – nicht nur, aber doch unermüdlich- Kinderbücher empfehlen, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Und was antworte ich darauf? „Qualität besteht nun mal über allen Zeitgeist hinweg“ Es stimmt schon. Das Leben meiner Kinder hat auf den ersten Blick nicht viel zu tun mit dem Leben von 7 Kindern, die vor mehr als einem halben Jahrhundert in Schweden auf drei Höfen aufwachsen. Aber die grundsätzlichen menschlichen Regungen bleiben immer gleich und deshalb werden gute Geschichten auch überleben. Die Geschichten und Figuren von Astrid Lindgren sind von solch tiefem Humanismus geprägt, dass sie die Kinderseele nähren und meine auch. Auf ewig.

Was mich an den Kindern aus Bullerbü vor allem begeistert, ist die unglaubliche Fülle an Kinderspielen, die da gespielt werden. Die halbe Spielzeugindustrie rankt sich um „pretend to be play“. Aber, oh Wunder, bei den Kindern aus Bullerbü werden tagaus, tagein ohne viel Plastikzubehör Spiele erfunden. Das war so eindrucksvoll, dass ich auf ein „mir ist langweilig“ mittlerweile manchmal sage, „dann denk an die Kinder aus Bullerbü und denk Dir ein Spiel aus“. Was tatsächlich oft funktioniert. Das Buch macht mir wieder bewusst, dass wir Eltern darauf schauen müssen, dass da genug Raum und Zeit zum Spielen ist. Abgesehen davon, dass ich es liebe, wenn ich meine Kinder beim Spielen belauschen kann.

Meine Lieblingssätze aus „Die Kinder aus Bullerbü“:

„Ich habe keine Schwester. Das ist schade. Jungen sind so anstrengend“

„Weißt du, was ich glaube?“ sagte Inga. „ich glaube, das, was in der Zeitung gestanden hat, war gelogen. Denn es ist doch ganz egal, wie man mit kleinen Kindern redet. Ob man mild und freundlich mit ihnen spricht oder ob man sie anschreit, sie tun doch immer was sie wollen“.

„Aber es ist zwecklos zu jammern, wenn man müde wird, denn dann sagt Papa, wer jammert darf nicht mit, um Krebse zu fangen und im Wald zu schlafen.“

„Ich jedenfalls werde Ole heiraten. Es ist nur schade, dass er so wenig Haar hat. Aber vielleicht wächst es noch, bis er groß ist.“

Jetzt höre ich auf, sonst schreibe ich noch das Buch ab.

Die Kinder aus Bullerbü

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