Folgende Erkenntnisse ziehe ich nun aus unserer schimpffreien Woche:
1. Die Kinder benehmen sich ohne Schimpfen keinesfalls schlechter.
2. Es geht mir ohne Schimpfen besser als mit.
3. Wichtiger als alles andere ist genügend Schlaf.
4. Es gibt Situationen gerade mit zwei kleinen Kindern, in denen ich ohne Schimpfen (und natürlich Schlagen), nicht recht weiß, was ich tun soll.
5. Die meisten Eltern machen sich darüber noch nicht mal Gedanken. Wenn ich mal schimpfe, dann geht die Welt davon nicht unter. Ich bin auch nur ein Mensch.
6. Nicht Schimpfen ist anstrengender als Schimpfen. Man muss die Situation, dann eben anderweitig klären oder gar nicht erst entstehen lassen. Man kann auch schlicht nicht aus der Ferne herummeckern, sondern muss hingehen und z.B. Tatwaffen konfiszieren.
7. Es hilft enorm mal eine zeitlang sein Augenmerk draufzulegen. Tatsächlich ein Schimpftagebuch zu führen ist total blöd und nervig, aber mir hat es ungeheuer viel gebracht. Erstens habe ich gesehen, dass ich doch gar nicht so viel schimpfe, wie ich dachte. Manchmal verschwimmt alles in so einem Einheitsbrei. Viel Geschrei bei uns hat aber gar nichts mit mir zu tun, sondern ist Verletzungen und Streitereien zwischen den Kindern geschuldet. Mit dem Tagebuch wird das erst so richtig klar. Zum anderen ist es aber auch machmal schon peinlich, wegen welchen Kleinigkeiten ich dann glaube herum schimpfen zu müssen.
8. Die Situationen in denen es „nötig“ ist, hilft das Schimpfen eh nicht, sondern oft nur die Gelassenheit, dass diese oder jene Unart schon einfach wieder verschwinden wird.
So ignore the bad and the good will soon come!