Yoga mit Kindern – eine Zwischenbilanz

Was ist denn nun eigentlich geworden aus meinen vollmundigen Vorsätzen von hier und hier?

Nun ja…nicht ganz gut und nicht ganz schlecht….

Zum einen gehe ich wieder einmal die Woche zum Yoga und das allein ist schon wunderbar. Leider, zur täglichen Gewohnheit ist es mir nicht geworden…schlimm, schlimm mit den Gewohnheiten, die schlechten schleichen sich so ein und die guten sind so schwer zu etablieren…es trifft mich allerdings während ich das schreibe und mich ein bisschen schäme auch nicht wirklich ein Motivationsschub.

Mit den Kindern mache ich aber so ca. 1-2 mal die Woche Yoga. „Das Kinderyoga Spielebuch “ von Ursula Salbert, das sich an Eltern und Yogalehrer richtet, hat uns dabei richtig  beflügelt. Aufbauend auf 3 Vorlesegeschichten über eine Maus und eine Biene die sich nach Indien aufmachen, um Yoga kennenzulernen, werden dann 14 Yogaspielgeschichten angeboten. Die Übungen sind in die Geschichten eingeflochten. Beide Buben machen da begeistert mit und kommen auch öfter selber mit dem Wunsch „Yoga machen“. Es werden zwar immer noch viele eigene Phantasiestellungen dazu erfunden, aber  wir haben damit eine Struktur gefunden, die wirklich für uns Drei passt. Damit es gut läuft, benötige ich aber ca. 10 min Vorbereitungszeit, um die Geschichte einmal durchlesen (während wir loslegen, spreche ich dann möglichst frei und erfinde schon auch mal was dazu) und um mir die Übungen noch mal genau anzuschauen.

Das „Yoga für Kinder“  von Thomas Bannenberg bietet dazu eine gute Ergänzung. Damit kann man auch hin und wieder gezielt auf eine aktuelle Gestimmtheit der Kinder eingehen.

Wenn wir wieder in Miami sind, möchte ich gerne einen Mutter-Kind-Yoga- Kurs besuchen. Wir werden sehen, ob das für uns schon funktioniert.

Wo geht’s hier zur Jagaalm?

Letzte Woche auf dem Rennfeld habe ich ja schon beschlossen, dass ich mit den Kindern mal den halbstündigen Weg vom Frauenberg auf die Jagaalm gehen will. Gestern haben wir das nun gemacht und letztlich ganz gut geschafft, wenn ich auch zwischenzeitlich dachte, ich hätte mich da ein bisschen überhoben (was mit kleinen Kindern ja schnell von der Redewendung zum bitteren Ernst wird).

Bei der Wegzehrung ist Leo’s Welt in Ordnung.

Der Weg, den wir uns ausgesucht hatten, ist ja nun für einen Erwachsenen nicht sehr ambitioniert. Dem entsprechend sind wir vielen älteren Damen mit ungünstigem Schuhwerk begegnet. Kein einziger missbilligender Blick traf uns wegen unserer Matschfüsse. Alle fanden das ganz toll und die eine oder andere hätte sicher auch gerne ihre Schuhe ausgezogen ;-).

Für den Hinweg haben wir schon 1,5h statt 0,5h gebraucht. Aber gut, da gab es ja auch die Erdbeerjause, Matschfüsse, Pilze suchen, Steinschleuderast suchen, Ameisen auf toten Mäusen beobachten, Blumen plücken, eine Blütenspur für den Rückweg legen.

Für den Rückweg (1h) musste ich allerdings schon viele Stärkungsbussis verteilen, Geschichten erfinden und auch unsere eigene Blütenspur hat uns gut geholfen voranzukommen. Ein bisschen Gejammere gab es schon, aber nicht zu arg. Und für den kleinen Spielplatz in Frauenberg war am Schluss auch noch reichlich Energie über.
Matteo ist allerdings auf dem Heimweg um 18.30h schon eingeschlafen. Die kleine Eule schwirrt ja ansonsten gerne bis um 22h umher.

Alle hatten wir viel Spass und dass es auch ein bisschen mühsam war, hat den Stolz, es geschafft zu haben, bei uns allen dreien ;-) nur vergrössert.
Ausserdem weiß ich jetzt, dass ich mit den Kindern eben ca. 3 mal so lange brauche, wie allein. Das finde ich eigentlich schon ganz beachtlich für so kleine Füsse.

Geflecktes Knabenkraut

Tage der Finsternis

…warten auf uns. Wir sind nämlich ein paar Wochen ganz ohne Babysitter. Kind 1 steht zwischen 5h und 6h auf, Kind 2 geht zwischen 22h und 23h ins Bett, Mann arbeitet 80 h die Woche und Omas nicht in Sichtweite.

Als ich Leo diesen Umstand darlegte sagte er mit schreckensgeweiteten Augen: „Aber Mama, das können wir nicht schaffen!“

Da könnte man jetzt beleidigt sein, ob dem mangelnden kindlichen Vertrauen in meine Fähigkeit zur Dauerbespaßung, aber alles was mir einfiel, war ein nicht minder verzweifeltes: „Ich weiß Leo, aber was sollen wir machen, wir müssen!“

Aber mit einer Mischung aus viel Aktion und alle-fünfe-gerade-sein-lassen werden wir das schaffen.
Trotzdem habe ich gestern noch mal 3h Stille genossen.

1. Woche Yoga Resümee

Ich dachte mir, so ein wiederkehrendes Anfangsritual wäre gut, damit sich die Kinder an unsere Yogazeit gewöhnen und die Aufmerksamkeit auf das richten, was da kommt. Also habe ich extra Räucherstäbchen gekauft, um gleich mehrere Sinne anzusprechen…….also nicht so gute Idee….die Kinder fangen an, mit mir zu streiten an, ob jeder ein Räucherstäbchen bekommt und damit herumrennen darf.  Ob wir das beibehalten, weiß ich jetzt noch nicht.

Matteo hat eine volle Windel und Leo braucht Nase putzen…man das ist ja wieder ganz heilig hier ;-).
Wir fangen endlich an. Die Kinder bellen bei „Hund“ und zischeln bei „Kobra“ und Brüllen beim „Löwen“. Der Löwe fängt dann auch noch zu rennen an. Dann fängt Leo an, sich selber Stellungen auszudenken. Da gibt es Lampe und Lederschlange und  noch einige andere. Natürlich muss ich das auch alles nachmachen. Ich bin froh, dass uns keiner sieht. Neben meinem Gummikind bin ich nämlich peinlich steif. Ein Umstand der Leo viel Freude bereitet. Ich mache weiter. Matteo lauert am Mattenrand. Bei jeder Stellung, die ein unter-mir-Durchkriechen ermöglicht, ruft er laut „Tunnel“ und kriecht unter mir durch.
Endentspannung fällt aus.

Fazit: Es war ok. Ein Anfang ist gemacht. Ich mag eigentlich keine Räucherstäbchen. Viele Stellungen bereiten mir wirklich sehr viel mehr Mühe als früher, aber alles was mit Gleichgewicht zu tun hat, gelingt mir weit besser, als ich das in Erinnerung habe. Da wirkt sich wohl mein täglicher Balanceakt aus ……

In der Folge wird es nicht einfacher. Wir haben die Woche einige Tage Handwerker in der Wohnung, die dauernd kommen und gehen. Zweimal gerät unser Vorhaben gar in Vergessenheit. Jedenfalls ist mir klar geworden, dass es mir vor allem darum geht jeden Tag ein bisschen Yoga zu machen, ohne dass ich dafür einen Babysitter brauche. Ob die Kinder jetzt mitmachen, ist mir aber eigentlich nicht so wichtig. Ich bin deshalb dazu übergegangen mich davonzuschleichen und ohne die Kinder anzufangen, weil ich da meistens wenigstens ein paar Runden Sonnengebet ungestört genießen kann. Damit ist ja schon viel gewonnen. Hier gibt es ein kleines Programm, an dem ich mich orientiere und das ich eigenständig variiere. Nur die Endentspannung fällt irgendwie noch völlig aus….wir bleiben dran.

Die ganze Angelegenheit ist mal wieder ein Lehrstück in Sachen Gewohnheiten etablieren:

Passende Zeit und passenden Ort suchen (ich bin mir nicht so sicher, ob das schon gelungen ist).
Möglichst vielen davon erzählen (geschehen).
Auf keinen Fall darauf warten, dass man Lust dazu hat (besser: sich ganz toll vorkommen, weil man Null Bock hat und es trotzdem macht).
Grundsätzlich ohne Gnade 3-4 Wochen dranbleiben, damit sich das festigt und die nötige Überwindung kleiner wird (nachdem ich schon 2 mal die Handwerkerausrede bemüht habe, ist das jetzt noch nicht so gelungen).
Klappt es mal nicht, nicht alles hinschmeißen, sondern am anderen Tag weitermachen, als wäre nichts geschehen (ich geh es dann mal an).

Yoga mit Kindern

Wenn ich die Augen zumache und mich frage, was in meinem Leben fehlt, dann kommt meistens….Schlaf….aber nach einer guten Nacht, steht da ganz oben auf der eher kurzen Liste: YOGA
Jahrelang bin ich jede Woche in meine Yogastunde marschiert und habe das immer wie einen Kurzurlaub empfunden. Mit den Kindern und meinem Umzug nach Österreich, verliert sich allerdings meine Spur auf der Suche nach mehr Beweglichkeit, Gelassenheit und höheren spirituellen Weihen.
Hätte ich es doch jetzt nötiger denn je. Deshalb ist der grösste Vorsatz für die nächste Zeit, endlich auf die eine oder andere Weise wieder mehr Yoga zu machen. Wenn nicht hier- wo einem schier an jeder Strassenecke jemand mit einer Yogamatte unter dem Arm entgegentrabt- wo dann, könnte ich das schaffen.  Ich nehme mir also fest vor hier öfter vorbei zu schauen. Yoga am Strand zum Sonnenaufgang, 10 min. von uns entfernt, besser werde ich wohl nicht mehr haben.

Aber auch mit den Kindern möchte ich jeden Tag ein paar Asanas machen. Sie sind natürlich zu klein für eine richtige Yogastunde. Aber einfach ein bisschen mit mir mitmachen, das können sie schon. Vor allem aber machen sie das ganz gerne, sonst hätte es eh keinen Sinn. Richtige Yogastunden sind meist frühestens für Kinder ab 6-8 Jahre, weil es vorher normalerweise an der Konzentration hapert. Genau deshalb werden sie dann aber von ihren Eltern ins Yoga geschickt. Ich kann mir nicht recht vorstellen, dass dabei viel Positives entsteht.

Fraglich ist, ob bei meinem Vorhaben für mich auch was bei rumkommt, oder das ganze Projekt in totaler Genervtheit endet, weil es halt nicht so läuft, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich nehme deshalb vor, das auf Teufel komm raus jeden Tag im März durchzuziehen, um der Sache wirklich eine Chance zu geben.
Wenn man selber noch nie Yoga gemacht hat, würde ich nicht mit Büchern oder DVD’s anfangen. Man braucht wirklich einen Lehrer. Aber ich trau mir jetzt schon zu, mit den Kindern ein paar Übungen zu machen, ohne dass da grober Unfug rauskommt. Gut ist, dass ich ja eh so eingerostet bin, dass ich die meisten Übungen ohnehin nicht ewig halten kann und die Kinder nicht so lange warten müssen, bis es weitergeht.

Auf ein paar Dinge werde ich wohl von vornherein verzichten müssen:

„Stille“ wird sich wohl nicht realisieren lassen, aber vielleicht gelingt es nach und nach wenigsten am Schluss in der Entspannungslage/Totenstellung leise zu sein (Wäre ja ein Ziel an dem mir sehr gelegen ist). Dass „Tote“ nicht reden können, verstehen sie schon und Totsein wird bei uns ohnehin jeden Tag nach wilden Schießereien geübt.

Er werden sicher die Übungen besser ankommen, die Tiernamen oder Namen haben, die sich die Kinder besser vorstellen können. Aber wir können uns ja einfach für sperrigere Übungsnamen was eigenes ausdenken.
Es wird bessere und schlechtere Tage geben. Lachen ist wichtiger als Yoga.