summer wish list

Muscheltablett

Wenn eine neue Jahreszeit ins Haus steht, schichten wir unseren Büchervorrat ein wenig um ( ein paar Buchvorschläge für Sommer und Ferien gibt es nächste Woche), feiern ein bisschen den Beginn der bevorstehenden Jahreszeit und überlegen, was wir unbedingt in den nächsten drei Monaten machen wollen, damit wir das Gefühl haben, den Sommer wirklich zu genießen. Wir fangen dann nicht an, das sklavisch abzuarbeiten, aber wir wissen auch, irgendwann ist der Sommer wieder vorbei…..

  1. Mit Lagerfeuergeruch in den Haaren einschlafen
  2. Stockbrot machen
  3. Marmelade einkochen
  4. Im Wald etwas Essbares sammeln
  5. Von einem Lieblingssommersong den Text lernen
  6. Den Sonnenaufgang beobachten
  7. Den Sonnenuntergang beobachten
  8. Auf einen Berg steigen
  9. Fünf verschiedene Eisdielen testen und einen Sieger küren
  10. In einem See schwimmen
  11. Über den Rasensprenger springen
  12. Seifenblasen blasen
  13. Gemüse einlegen
  14. Lieblingssommerdrink finden
  15. Neue Sternkonstellationen und ihre Geschichten lernen
  16. Den Namen einer Blume lernen
  17. Einen „Draußen-Platz“ finden, wo man im Regen gemütlich lesen kann
  18. Picknick machen
  19. In einem Boot sitzen
  20. Wanderung
  21. Fahrradtour
  22. Blumenkränzchen flechten
  23. Einen Wiesenblumenstrauß pflücken
  24. Obstkuchen backen
  25. An einem Regentag ins Museum gehen

Fundstücke 1

Nichts großartiges, aber eben „Sommer genießen“. Mal sehen, ob ich Anfang September zu jedem Punkt ein Photo habe. Bei den Naturkindern gibt es Freitag Grünzeug, da schauen wir uns an, wie andere ihre Sommertage füllen.

100 Creative Bugs (Teil1)

Nach den eher grundsätzlichen Erwägungen zu „mehr Kreativität im Alltag“ in der letzten Woche nun einfach eine Vielzahl von kleinen Ideen, die sich ohne viel Aufwand in den Alltag integrieren lassen und der Mutter oder dem Vater auch meist erlauben, nebenher noch was zu kochen. Ich denke, man sollte sich hüten, permanent den Ideengenerator für die Kinder zu spielen. Aber manchmal kann ein bisschen Inspiration auch nicht schaden und um eigenes zu erschaffen, muss man sich oft erst einmal ein Repertoire an Möglichkeiten erarbeiten. In allen Fällen gilt: Scheren Sie sich nicht um das Ergebnis!

  1. Kaufen Sie ein Ringbuch mit gutem Zeichenpapier für die Kinder. Es zeigt sich so viel eher die Entwicklung im Schaffen. Man muss nicht jedes Meisterwerk aufhängen. In einem Buch ist es trotzdem gut aufbewahrt und das Buch zeugt von einer gewissen Wertschätzung gegenüber dem Künstler. Kaufen Sie sich selber auch eins und das Kind hat das Gefühl, an einer wichtigen Sache beteiligt zu sein. Es ist auch viel schneller aufgeräumt!
  2. Wer kann das kleinste (Briefmarkengröße) Bild malen? (ab ca. 6 Jahre).
  3. Malen Sie ein riesiges Bild, als Familie, beim nächsten „Playdate“. Wenn sie kein Papier dafür kaufen wollen, bemalen Sie doch mal Möbelkartons o.ä. bevor Sie sie wegschmeißen. Bei IKEA gibt es Malpapierrollen, die man auch mal quer durch den Garten ausrollen kann. Dann nehmen Sie Fingerfarben und malen mit ganzem Körpereinsatz. Oder eben Ihre Kinder.cBug4
  4. Basteln Sie selbst ein kleines Buch, in das die Kinder malen und kleben können. Quick&Dirty- Methoden: Ein paar Seiten Druckerpapier zur Hälfte falten, ineinander legen und dann mit Nadeln und einem stärkeren Faden im Falz in gleichmäßigem Abstand vom Rand zwei Löcher stechen, den Faden durchziehen und am „Buchsteg“ den Faden verknoten.
  5. Blatt mit Loch. Was entsteht, wenn Sie dem Kind mal ein Blatt Papier mit einem kreisrunden Loch geben, statt einem normalen? Spielen Sie mit verschiedenen Formen.
  6. Hinterkleben Sie die Löcher mit farbigem Papier oder Ausschnitten aus Zeitschriften.
  7. Brennen Sie solche Löcher mal mit einer Kerze ins Papier und erzählen Sie eine kleine Piratengeschichte, bevor Sie die Kinder eine Schatzkarte malen lassen.
  8. Falten Sie ein Leporello und lassen Sie sie eine kleine Bildergeschichte malen.
  9. Gestalten sie aus einer winzigen Geschichte (z.B Fisch springt aus dem Wasser und wieder hinein) ein Daumenkino. (Wem einfach keine Minigeschichten einfallen will, kann sich hier inspirieren lassen. Unter den kleinen Manuel&Didi Geschichten laufen nämlich am unteren Rand der Seite immer noch solche kleinen Minigeschichten ab).
  10. Eigene Aufkleber gestalten. Dafür gibt es Stickerpapier oder Sie benützen einfach weiße Etiketten.
  11. Kleben Sie Bilder aus Wolle oder Filzwolle
  12. Kleben Sie Bilder aus Samen oder Körnern, die selber gesammelt haben, wenn es sein muss aus dem KüchenschrankCbug6
  13. Zeichnen Sie mit Kleber (kein Klebestift). Dann kann man Blütenbrösel, Sand, altes Paprika-, Curry-, oder Kurkumapulver (Achtung sehr Fleckengefährlich) darüber streuen und die Zeichnung so sichtbar werden lassen.
  14. Oder Sie lassen die Kleberzeichnung trocknen und verschönern sie am anderen Tag mit Wasserfarben, auch so wird die Kleberzeichnung sichtbar.
  15. Man kann die getrocknete Kleberzeichnung auch unter ein anderes Blatt legen und dann mit Wachsmalkreiden darüberschraffieren, um so zu „sehen“, welche Geheimzeichnung am Tag zuvor entstanden ist.
  16. Nicht nur im Herbst kann man Bilder mit Blättern gestalten. Malen sie einen blauen Hintergrund und lassen sie mit grünen Blättern eine Unterwasserwelt entstehen. Die Tiere können wieder gezeichnet werden, oder aus Zeitschriften ausgeschnitten.
  17. Alte Werke können nicht nur Geburtstagskarten für Familie und Freunde werden (meine Kinder haben immer noch sehr viel Mühe damit, ihre Werke wegzugeben), man kann sie auch zerreißen oder zerschneiden und im Rahmen einer Collage wieder verwenden.
  18. Oder man verarbeitet sie zu Konfetti.
  19. Konfetti müssen nicht immer klein und rund sein (je größer, desto leichter wegzuräumen)
  20. Konfetti müssen nicht immer aus Papier sein. Machen Sie mal Blattkonfetti für die Gartenparty, die muss man dann vielleicht gar nicht wegräumen
  21. Betreiben Sie eine gewisse Vorratshaltung. Haben Sie immer sauberen Verpackungsmüll zur Hand (Schachteln aller Grössen, Plastikdeckel, Flaschen, Eierkartons.
  22. Lassen Sie die Kinder daraus riesige Monster basteln. Es gibt Heißklebepistolen für Kinder, die auch 5-Jährige schon problemlos handhaben können, weil sie nicht so heiß werden.
  23. Schneiden Sie immer mal wieder Bilder aus Zeitungen aus. Alles, was sie wegen Form und Farbe oder Bildausschnitt anspricht. Suchen Sie nicht immer gezielt für ein Projekt. Schaffen Sie sich einen Fundus. Erzählen Sie ihren Kindern, was ihnen daran gefällt. Sie werden es Ihnen bald nachmachen und einen ganz anderen Blick für Ihre Umgebung entwickeln.cbug16
  24. Kleben Sie sich einen Briefumschlag in Ihr Mal-Ringbuch und bewahren Sie das Bildmaterial dort griffbereit.
  25. Lassen Sie sich von Bastelbüchern inspirieren, aber nicht blenden. Bevor die Kinder eine derart entzückende Puppenküche aus Abfall basteln können, interessieren sie sich schon lange nicht mehr für Puppen
  26. Beginnen sie derartige Projekte also nur dann, wenn Sie selbst Freude daran haben, Puppenküchen zu basteln.
  27. Falls Sie oder ihre Kinder einen Hang zum Perfektionismus haben, halten Sie sich generell fern von Bastelaktionen an denen 5 Designer 2 Tage gearbeitet haben, bevor dann im Studio dieses wunderbare Foto entstanden ist.
  28. Malen kann man überall. Haben Sie mehrere Stationen. Am Küchentisch, im Kinderzimmer. Legen sie ein paar Stifte und Papier ins Bad und schauen sie, ob bis zum Abend Kunst entstanden ist, die man an die Duschtür kleben kann.
  29. Haben Sie ein kleines Set in ihrer Handtasche, für Restaurants oder langweilige Wartezimmer. Im Auto kann man auf einem Tablett malen. Jede Kurve kann den Stift führen.
  30. Es gibt fertige Tischsets, die zum Kritzeln anregen sollen. Oder sie gestalten einmal ein paar eigene mit einem kleinen Rätsel, einem Tic-tac-toe Spiel und z.B. einem Baum, der dann mit Blättern oder Tieren fertiggemalt werden kann.Cbug2
  31. Decken Sie mal mit einer Papiertischdecke und ein paar Stiften den Mittagstisch. In New York hatten wir eine solche mal in einem Restaurant. Ich hätte unser Kunstwerk am liebsten mitgenommen.
  32. Benützen Sie Zeitungspapier als Tischdecke. Begnadete Künstler wissen eh was zu tun ist. Wenn sie sich nicht trauen zu kritzeln, weil sie seit ihrer Schulzeit denken, sie hätten kein Talent, dann malen Sie einfach eine Zeitlang die Buchstaben bunt aus…das wird schon!
  33. Malen Sie mit Naturmaterialen in der Natur ( Das liebe ich, da muss man nicht aufräumen). Legen Sie Mandalas aus Blättern, Blüten , Steinen, Muscheln, Rindenstücken, Früchten usw. Legen Sie auf einem Spaziergang eine Spur aus Stöcken. Tolle Inspiration dafür gibt es z.B. hier cbug11
  34. Malen Sie mal mit Blüttenstaub. Sehen die kleinen Staubgefässe z.B. von Tulpen nicht eh aus wie kleine Pinselchen. Von Lilien in der Vase schneide ich sie oft wegen der Fleckengefahr ohnehin weg. Dann verwenden wir sie zum malen. Sehr vorsichtig natürlich.
  35. Probieren Sie sich durch die Welt der Pflanzenfarben. Eine nach der anderen. Versuchen Sie rote Beete, wenn sie die gerade ohnehin zubereiten. Malen Sie mit zermatschten Holunderbeeren. Malen Sie mit Spinatsaft (Das ist beinahe so gesund wie trinken). Starten Sie jetzt, bis zum nächsten Ostereierfärben sind sie Naturfarbenprofi.
  36. Eierfärbefarbe kann man nach Gebrauch vermalen. Eierschalen gefärbt oder ungefärbt kann man verwenden, um ein Mosaik zu kleben.cbug8
  37. Gestalten Sie mit Klebefolie Suncatcher aus Blättern, Samen. Blüten.
  38. Bemalen Sie die Blätter. Kritzeln sie Muster, benützen Sie die Maserung des Blattes als Vorlage.
  39. Haben sie immer einen Vorrat an getrockneten Blättern und Blüten. Wir stocken mit jedem Spaziergang unsere Sammlung um ein, zwei Schätze auf.
  40. Legen Sie Blütenpulver in verschiedenen Farben an. Malen Sie damit ein Bild. Gestalten Sie ein Meer aus Vergissmeinnicht über dem eine Sonnenblumensonne scheint.
  41. Jeder Spaziergang ist eine Materialsuche. Auch die Kinder entwickeln bald einen speziellen Blick für den Wegesrand.
  42. Sammeln Sie Erde von unterschiedlicher Farbe und rühren daraus mit ein bisschen Wasser Malfarbe an. Wenn man damit Gehwege draußen verschönert, besorgt der nächste Regen das Aufräumen.
  43. Schmeißen Sie niemals abgelaufene Lebensmittel weg. Wenn Sie sie nicht mehr essen wollen, lassen sie die Kinder damit Zaubertränke und gruselige Heilmittel zusammen mantschen.cBug5
  44. Gestalten Sie draußen im Garten oder Park, im Wald oder bei der Oma immer wieder kleine Welten. Tipis im Wald, Häuser für die Mäuse, kleine Gärten für Wichtel oder Feen. Für Kinder, die man aus dem Haus locken muss, ist dies oft ein Grund, um sich aufzumachen. Schließlich muss man sehen, wie es dem Bauwerk in der Zwischenzeit ergangen ist. Vielleicht hat die Maus sich auch die Nüsse geholt, die man dort für sie zurückgelassen hat.
  45. Gestalten Sie eine solche Welt auch zuhause. Holen Sie die Schleichtiere aus der Kiste und bauen ihnen Jurassic Park, eine Wüstenlandschaft für die kleine Schlange, eine Wiese für die Pferdchen. Machen Sie einen Anfang und lassen die Szene dann über ein paar Wochen wachsen.
  46. Benützen Sie alte Glasgefässe dafür oder nehmen sie einen Schuhkarton und basteln ein Aquarium daraus.
  47. Machen Sie ein Foto von den geschaffenen Welten und kleben Sie es in Ihr Buch.Cbug7
  48. Zeichnen Sie einen Strichmännchen-Cartoon
  49. Gestalten Sie eine Familienflagge
  50. Über die Zeit kommt Ihnen vielleicht auch noch eine Familienhymne in den Sinn. Wenn nicht, bedienen Sie sich einfach an einem Song, den alle Familienmitglieder gerne haben.

Nächste Woche gibt es mehr Anregungen für jeden Tag….

Mehr Kreativität im Alltag

Wer will das nicht, zumal mit Kindern. Fröhlich sollen die lieben Kleinen Ihr Sein im Schaffen ausdrücken, während die Familie im Zuge von „Qualitiy-Time“ die neuesten „pins“ nachbastelt. Täglich, nach dem Sport, der frischen Luft, dem Musikinstrument und im Duft des gemeinsam gebackenen Kuchens. Selbst wenn wir uns in intellektuellem Trotz gegen derartig unrealistische Werbebilder auflehnen, unterschwellig wirken sie eben doch und es kann ein Maß an Disziplin erfordern, sich davon frei zu machen.

Denk jetzt also mal scharf nach, lieber Leser, ob Du das wirklich willst. Ob Du daran Freude hast. Wenn Du zu dem Schluss kommst, dass Du weder malen, noch kritzeln, noch basteln, noch schnitzen oder handarbeiten magst, dann lass es doch sein! Das Kind geht ja in den Kindergarten oder in die Schule. Es wird nicht verkümmern. Es ist mehr Zeit für etwas das Euch gemeinsam wirklich Freude macht.

Nachdem ich nun vor meinen Kindern ein eher unkreatives Leben geführt habe (von Juristen wird das gemeinhin auch nicht erwartet), habe ich mit den Kindern festgestellt, dass es mir doch auch Freude macht, irgendetwas mit meinen Händen zu gestalten. Trotzdem habe ich die große „Bastel-Action“ deutlich zurückgefahren. Ich habe nämlich gelernt (the hard way, natürlich), das es weder mir, noch meinen Kindern viel Spaß macht etwas nachzubasteln. Natürlich finden wir uns noch z.B. in Vorbereitung auf Feste zusammen und machen dafür etwas gemeinsam. Dafür wird auch mal Material gekauft und ein bisschen Ideensuche betrieben.

Andererseits will ich schon, dass die Kinder diese Freude, die Selbermachen macht erfahren. Aber eben ohne dass -auf beiden Seiten- soviel Aufwand und Erwartung damit verbunden ist.

Deshalb jetzt eine kleine Sammlung von kleinen Creativity-Boostern, die über „Mal halt ein Bild“ hinausgehen, aber trotzdem ohne viel Aufwand in jeden Tag integriert werden können.

  1. Materialsuche

Augen auf! Materialsuche kann ein eigener Spaß sein. Natürlich kann ein Ausflug in ein Bastelgeschäft Deiner Wahl auch mal mit den Kindern Freude machen. Aber einfacher ist es doch erst mal die Wollreste zu verbasteln, die man eh zuhause hat. Es gibt bei uns immer eine Schachtel mit sauberem Verpackungsmüll, aus denen sich die Kinder bedienen können. Mit einer Heißkleberpistole ( nur keine Zimperlichkeiten, an einer kleinen Brandblase ist noch keiner gestorben!) entstehen daraus alle möglichen Installationen. Außerdem kann man das dann getrost irgendwann wegschmeißen, es war ja nur Müll.

Genaus so bedenkenlos lassen sich Naturmaterialen entsorgen. Außerdem hat man bei der Suche, Spaß, frische Luft und Bewegung. Eine solche Suche, lässt sich prima auch mit einer Fotosafari verbinden. Wer findet am meisten Blaues, am meisten Vierecke, Gesichter oder den Sommer? Wir haben einen permanenten Vorrat aus getrockneten und gepressten Blättern und Blüten, der mit jedem Spaziergang aufgestockt wird.

Obwohl bei uns überwiegend online gelesen wird, sind doch manchmal Zeitschriften, gerade die mit den schönen Bildern, in natura schöner. Auch die führen wir gewissenhaft einer „Bastelzweitnutzung“ zu. Manchmal sammeln wir daraus Farben, oder Tiere, mehr und mehr auch Buchstaben und Zahlen. Hin und wieder setze ich mich auch abends vor den Laptop und schau den Tatort, während ich alles mögliche aus Zeitschriften ausschneide. Mit dieser heißbegehrten Kiste von „Ausgeschnittenem“ bin ich zwar ein bisschen geiziger. Aber manchmal ist es im Alltag besser, wenn man sich bei einer Collage auf Kleben und Malen konzentrieren kann und nicht noch suchen und schneiden muss, wenn es in einer halben Stunde Essen gibt.

Ich kaufe keine Bastelmaterialien, die Augenkrebs erzeugen. Glitter kriecht in alle Bodenritzen. Immer abdecken. Je bunter, je giftiger. Das sind ferne Weisheiten, die ich der geneigten Leserschaft nicht vorenthalten möchte.

2. Verändere den Ort

Draußen auf der Wiese wird etwas anderes entstehen, als an der liebevoll eingerichteten Bastelvollstation. Wenn man wegen so niederen Dingen, wie Platzmangel, den kleinen Künstlern kein eigenes ARtStuDiO einrichten möchte, dann ist man frei und kann einfach überall etwas entstehen lassen. Mit einem Tablett kann man im Auto malen, jede Kurve kann den Stift dirigieren. Stifte und Papier in kleinem Format, gehört in jede Handtasche. Man kann ein paar Kreiden und Papier an einem ungewöhnlichen Ort, z.B. am Klo, platzieren und sehen was passiert. Malen kann man auch in und mit der Natur, mit Steinen, Muscheln, Blättern, Stöcken und Blüten. Es gibt Tischsets auf denen man neben dem Teller kritzeln kann, oder man deckt den Tisch statt einer Tischdecke mal mit alten Zeitung und serviert neben dem Essen auch noch ein paar Stifte.

3. Ändere das Format

Gib doch mal Papier in Briefmarkengröße aus. Wer kann das kleinste Bild malen? Oder falte schnell ein kleines Leporello und schau, was die Kinder daraus machen. Was entsteht aus einem Papier mit einem Loch in der Mitte? Schon mal was von Pointillismus gehört? Gib doch mal Wattestäbchen als Pinsel aus. Male mal ein richtig großes Bild. So wie hier.

4. Vorbild sein

Was ich komplett aufgegeben habe, ist dieser Dialog: „Mir ist langweilig“, Antwort: „Mal halt ein Bild“. Absolut zuverlässig wirkt aber eine kritzelde Mutter (ich scheue das Wort „malen“ es impliziert irgendwie ein gewisses Maß an Können). Mal der Schönheit in der Zeitschrift eine Warze und Teufelshörner. Mach Dir eine schöne Tasse Kaffee und mal ein paar Kringel mit den Wachsmalkreiden Deiner Kinder. Ich habe ein Ringbuch mit stärkerem Zeichenpapier, in das ich jeden Tag ein bisschen hinein male oder kritzle oder klebe, nur 10 Minuten. Meine Söhne haben auch ein solches Büchlein und das habe ich schon mal mit an meinen Tisch gebracht. Irgendeiner kommt immer. Manchmal nötige ich auch den Vater, dessen Zeichentalent sich hoffentlich vererbt hat, schnell etwas für uns zu malen.

5. Präsentation

Solche kleinen Papa-Kunstwerke werden auch oft auf ein Post-it gezeichnet, das ich dann an eine überraschende Stelle klebe (Sockenschublade, Luchbox, Bücher). Auch die Buben fangen an solche kleinen Zeichnungen zu verstecken.

Es kommt ja dann mit der Zeit einiges an Kunstwerken zusammen. Ich entsorge großzügig. Bin aber aufmerksam genug, um zu bemerken, wenn es sich um ein besonderes Werk handelt. Manches landet natürlich am Kühlschrank. Aber das „bunte-Kinderkunstwerke-im-ganzen-Haus“….wie soll ich sagen….finde ich scheußlich. Ja, das sagt man nicht. Manches ist allerdings eine Frage der Form. Wir haben ein paar teure Rahmen gekauft, in denen nun das aktuelle Hauptwerk landet. Das sieht dann gleich ganz anders aus. Zwischendrin kleben wir auch mal etwas mit einem schnellen Masking-Tape-Rahmen an die Wand. Auch das oft an lustigen Orten (ganz unten an der Bodenleiste, in einem Schrank, an die Duschtür).

Nächste Woche gibt es mehr kleine kreative Ideen und Buchtips, mit denen man ohne viel Aufwand ein bisschen frischen Wind in den Alltag bringt.

Hier noch ein Fund zum Thema „jeder kann zeichnen“, der mich begeistert:

Bee’s Wrap

Im Zuge von zahlreichen Überlegungen zum Thema „Plastik Einsparen“ stand auch schon länger auf meiner Liste, Plastikfolie zu eliminieren. Bee’s Wrap ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.

Bees wrap1Ich muss gestehen, ich war auch ein bisschen skeptisch. Bei der Vorstellung „wiederverwendbare Folie“ zu verwenden, fühlte ich mich an meine Oma erinnert, die früher immer die Plastiksackerl ausgewaschen und wiederverwendet hat. Ich fand das ein klein bisschen eklig, muss ich gestehen. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, dann frage ich mich eher, was sich bei exzessivem Gebrauch so alles aus dem Plastik herauslöst.

Jedenfalls muss ich mir eingestehen, dass die Sache mit der „Bee’s Wrap“ auch ein klein wenig mit „Buße tun“ zu tun hat, weil mich wegen unserer Fliegerei immer auch das schlechte „Umweltgewissen“ plagt.

So begeistert, wie ich bin, werde ich mir dafür, dann jetzt aber etwas anderes suchen müssen. Ich finde diese mit Bienenwachs beschichteten Stoffteilchen nämlich wirklich toll. Der Geruch ist herrlich, geht aber nicht auf das eingewickelte Lebensmittel über. Auch nimmt das Tuch den Geruch der Lebensmittel nicht an. Ich hab auch das Gefühl, dass die Lebensmittel darin deutlich länger frisch bleiben, was wohl auch mit der antibakteriellen Wirkung des Bienenwachses und des ebenfalls enthaltenen Jojobaöls liegt. Jedenfalls war eine tagelang vergessene Avocadohälfte darin noch immer fast wie frisch angeschnitten. Ein bisschen nachteilig ist, dass man eben nicht mehr sieht, was man eingewickelt hat, deshalb auch die vergessene Avocado. Alles lässt sich ganz leicht einwickeln und löst sich auch nicht wieder von alleine.

Die Reinigung ist in der Tat unproblematisch, einfach abspülen mit ein bisschen Spülmittel. Ich empfinde den Reinigungsaufwand als gering, obwohl ich definitiv jemand bin, der wirklich nichts von Hand spült. Man soll es nicht für Fleisch verwenden, aber alles andere ist darunter mindestens so gut wie unter Plastikfolie verstaut…eher besser würde ich sagen.

Ich habe Bee’s Wraps in verschiedenen Größen hier bestellt. In München kann man das z.B. hier kaufen.

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Damit summen wir noch schnell zum Grünzeug bei den Naturkindern.

Orangenreiniger

Weil man mit übrigen Orangenschalen ja nicht dauernd Zitronat und Orangeat produzieren kann, die Weihnachtszeit ist schließlich endgültig vorbei, habe ich folgenden Tipp unserer „gardening-teacher“ aus dem Kindergarten ausprobiert:

Orangenessig1

Verwendete Orangen-, Zitronen- und Limettenschalen kann man wunderbar zu einem Reiniger weiterverarbeiten. Die Schalen werden in Essig (ich nehme Weißwein- oder Apfelessig) eingelegt und nach 2-4 Wochen hat man dann einen Reiniger, der nur noch ganz schwach nach Essig duftet und stark nach Orange. Ich verdünne das dann meist noch 1:1 mit Wasser. Es gibt auch Leute, die machen das mit Essigessenz. Aber das ist mir zu scharf und Essigessenz findet sich auch nicht in unserem Vorratsschrank. Ich seihe den Orangenessig durch ein Sieb, bevor ich es in eine Sprühflasche fülle, damit mir nicht Orangenstückchen die Sprühflasche verstopfen. Damit kann man dann Fußböden oder Bäder reinigen. Bei Natursteinen sollte man eventuell am Anfang vorsichtig ausprobieren, ob es nicht zu Verfärbungen führt. Ich benutze das auch mal bei muffigen Fitnessstudiohandtüchern als Weichspüler. Essig kann die Waschmaschine angreifen, aber die Gefahr besteht hier aufgrund der geringen Essigsäure und bei gelegentlichen Gebrauch nicht.

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Aus den benützten Schalen soll man dann noch zusammen mit Salz eine Paste für verkrustete Töpfe machen können. Hab ich jetzt noch nicht probiert. Aber ich werde dann berichten.

Wir sind hier in Miami schon oft arg mit den umweltfeindlichen Putzgewohnheiten der Menschen konfrontiert. Kaum eine Restauranttoilette, die nicht einen kaum auszuhaltenden Chlorgeruch verströmt. Putzlappen sind für viele eine Zumutung. Alles wird mit Wegwerftüchern und Küchenrolle geputzt. Umso mehr suche ich persönlich nach Alternativen.

Auch der Film Plastik Planet und das Experiment der Familie Krautwaschl, möglichst ohne Plastik zu leben, lässt uns zunehmend nach Möglichkeiten suchen, unseren Plastikverbrauch einzudämmen. Jetzt muss ich sagen, dass ich Plastik eh noch nie schön fand und seit langem versuche, es aus gesundheitlichen Gründen in Hinblick auf den Lebensmitteleinkauf, soweit als möglich zu vermeiden. Aber es kann ja nicht schaden, sich immer mal wieder ein bisschen aus der eigenen Komfortzone zu bewegen und was Neues auszuprobieren. Der Orangenessig ist ein kleiner Baustein, um im Putzmittelbereich ein bisschen umweltfreudlicher, ressourcenschonender und plastikfreier zu werden.

Noch mehr „Grünes“ für drinnen und draußen gibt es sicher wieder bei den Naturkindern und da schauen wir Freitags wieder beim Grünzeug vorbei.

FSalatmitRotkohl

Aus dem Orangenfruchtfleisch ist übrigens dieser Salat geworden.

Zutaten: Blaukraut oder Rotkohl, orange Linsen (al dente!), Orangenstücke, getrocknete Cranberries; Dressing: Ahornsirup, Senf, Orangensaft vom Filetieren, Apfelessig und Olivenöl, Salz und Pfeffer, shake it.