Sentosa Island

Sentosa Island gilt als das Ziel für Familien und auch unser Hotel liegt hier. Die Underwater World befindet sich hier ebenso, wie die Universal Studios Singapore und einige andere kleine Parks. Es gibt drei Strände und einen langen Boardwalk mit Cafes und Restaurants. Auch, wenn man die ganz großen Parks auslässt, gibt es viel für Kinder zu entdecken. Alles strahlt zwar Künstlichkeit aus. Ich glaube noch nicht mal der Strand ist echt. Aber auf Reisen immer gegen die Gegebenheiten anzumeckern, ist nichts, was ich meinen Kindern vorleben möchte.

Mittlerweile sind wir in Bayern, bei den Großeltern angekommen. Den Rückflug haben wir gut überstanden. Nachdem Leo beim Hinflug gesagt hat, der Rückflug dürfe aber nicht wieder so lange dauern, hat er jetzt 11 von 12 Stunden im Flieger geschlafen. „Das war dann doch viel einfacher ;-).“

In München am Flughafen erwartet uns ein Plakat mit folgendem Aufdruck: From the sky to heaven on earth. Welcome to Bavaria.
Eingebildet, die Bayern, meint mein Mann. Weisheit, würde ich sagen!

Auf alle Fälle muss man nicht nach Singapore fliegen, um mit Kindern wunderbare Abenteuer zu erleben. Das geht unter weiß-blauem Himmel genauso :-).

Night Safari Singapore Zoo

Wir haben uns für die eine Woche nicht bemüht, uns an die Zeitzone hier anzupassen. Ich denke, das macht es für die Kinder auch einfacher.  Wir haben einfach bis Mittag geschlafen und auch die Kinder waren auch dann immer bis mindestens Mitternacht auf. Deshalb waren wir natürlich Abends immer noch unterwegs.
Gestern haben wir uns auf Night Safari im Zoo von Singapore begeben.
Es hat uns allen gut gefallen. Man streift nachts durch den Regenwald und mit den Geräuschen der Tiere um einen herum hat man wirklich ein „Mittendrin-Gefühl“. Die Kinder fand es jedenfalls sehr aufregend. Man kann die Trails zu Fuß oder mit dem Safari-Train absolvieren und beides hat seinen Reiz.

Es werden natürlich nachtaktive Tiere präsentiert. Fährt man mit den Safarizug erhält man noch jede Menge interessante Informationen zu den einzelnen Arten. Dass einem die Fruit Bats und die Fliegenden Hunde um die Köpfe schwirren, war für unsere Fledermausfans eine besondere Attraktion.
Auch im Hotel, das von Regenwald umgeben war, sind wir jeden Abend zu Einbruch der Dämmerung losgezogen, um die erwachenden Fledermäuse zu beobachten.

Mutterleben – Eine Energiebilanz

Es war vorrangig Johannes Wunsch, dass wir ihn nach Singapore begleiten. Ich muss sagen, ich war eher skeptisch. Zum einen habe ich das Gefühl, dass uns als Familie gerade ein bisschen der Rhythmus fehlt, wir nach Miami noch gar nicht so recht Fuß gefasst haben. Das mag auch mit einem holprigen Kindergartenstart, Heuschnupfen ohne Ende und Erkältungen zusammenhängen.
Außerdem habe ich im Moment das Gefühl, dass ich mehr Energie abgebe ( oder abgeben muss), als ich selber habe. Da stellt sich dann schon die Frage, kostet mich ein Trip nach Singapore mit zwei kleinen Kindern vielleicht mehr, als er mir bringt? Zumal ich ja doch die meiste Zeit allein mit den Kindern verbringe und Johannes arbeiten muss.

Es war schön, dass wir mitgekommen sind und ich glaube (der kräftezehrende Rückflug steht uns ja noch bevor) es hat mir mehr Energie gegeben, als es mich gekostet hat.
Mit unseren Kindern wird Fliegen langsam immer einfacher. Ein neues Land, neue Menschen, neues Essen, die tropische Vegetation bereichern mich, auch wenn ich vieles mit den Kindern nur oberflächlich streifen kann. Eine Reise gibt immer Anstoss Dinge mit neuen Augen zu sehen. Die Kinder auf ihren kleinen Abenteuern zu begleiten, mit ihnen Riesenameisenstraßen zu verfolgen, Frangipaniblütenmandalas zu legen und zu überlegen, welche Tiere wohl diesen ohrenbetäubenden Lärm im tropischen Regenwald verursachen, macht mir auch Freude. Es gibt mir wieder neue Ideen für zu Hause. Auch tut es uns allen gut, wenn ich nicht mal schnell dieses und jenes mache, wie Zuhause, sondern es nichts zu tun gibt, als mit den Kindern zusammen zu sein.
Ich habe es mir aber auch nicht extra schwer gemacht und die Kinder nicht auf Sightseeingtour durch die Stadt geschleppt. Ich war in keinem Museum, keiner Galerie und schweißtreibende Touren durch das Hinterland (also Malaysia) gab es auch nicht. Im Zweifel haben wir die Nachmittage eher im Hotelpool verbracht. Dass unser Hotel wirklich eine Wohltat für’s Auge war, hat sicher sehr dazu beigetragen Singapore in sehr guter Erinnerung zu behalten.

Grundsätzlich versuche ich mir immer wieder Gedanken zu machen, wo die Energie in meinem Leben herkommt und wo sie hingeht.
Gerade kleine Kinder leben im Energiefeld ihrer Mütter (oder Väter). Ist mein Energiefeld stabil, obwohl sich die Kinder daran ständig bedienen (womit im wesentlichen die Frage beantwortet wäre, wo die Energie hingeht) , geht es uns allen gut. Schwächelt mein Energiefeld, schwächeln dann gleich alle mit und ein Ärger jagt den nächsten. Wo die Energie herkommt ist nun individuell. Wichtig ist nur, dass man rausfindet, was das ist. Bei mir ist das: genug Schlaf, genug Wasser, vernünftiges Essen, Laufen, in die Berge gehen, Yoga, Bücher, Natur und Kultur, Abwechslung, Allein sein, Zeit zum Denken.

Manche Menschen brauchen viel geregelten Tagesablauf, mir wird ewig Gleiches schnell zu langweilig. Schon zwei Tage hintereinander das gleiche Essen bereitet mir viel Unmut. Auf Dauer würde ich nirgends leben wollen, wo es keine vier Jahreszeiten gibt und ich will auch nicht den Rest meines Lebens am gleichen Fleck verbringen.
Viele blühen in Gesellschaft auf und gewinnen viel Energie aus dem Zusammensein mit anderen Menschen. Mich kostet es oft mehr Energie, als es mir gibt. Ich bin zuallererst mal gerne allein. Seit ich Mutter bin, gibt es nichts, was ich so vermisse, wie das Alleinsein.
Ich mag das Meer auch, aber grundsätzlich höre ich eher immer den Watzmann rufen. Bei Manchem verursachen die Berge Beklemmung, bei mir immer Hochgefühl.
Poesie ist für mich wichtiger als Musik, in Ruhe Aufstehen wichtiger als lang schlafen.

Auf sich zu schauen, um zu sehen, wo viel Energie reinkommt und das zu forcieren ist wichtiger, als die Räuberbande mühsam vom Energieabzapfen zu hindern.

Singapore River, Marina Bay and Underwater World

Obwohl wir hier am Singapore River Samstag Abend und Sonntag Nachmittag waren, ist nicht besonders viel los gewesen. Das war sehr angenehm. Überhaupt ist der Mai wohl ein guter Monat, um hierher zu kommen. Es sind keine Ferien und es regnet deutlich weniger. Seit wir hier sind, sind wir gar ganz ohne Regen davongekommen, aber in tropischen Regionen ist man ja nie vor Schauern sicher. Die Luftfeuchtigkeit ist natürlich sehr hoch, aber die Kinder verkraften das ganz gut. Beide bekommen entzückende Löckchen von der Feuchtigkeit, von der Entwicklung meiner Frisur bin ich leider weniger begeistert :-)

Bird by Fernando Botero

Marina Bay

Die Underwater World Singapore liegt auf der Insel Sentosa vor der Stadt. Es gibt sicher größere und schönere Aquarien, aber den Kindern hat es gefallen. Wobei ….“Ich interessiere mich wirklich nur für die Haie“ (Leo) und „Was ist besser die Fische oder das Förderband auf dem man durch den Tunnel transportiert wird?“ „Das Förderband!“ (Matteo).

Langstreckenflug mit Kleinkindern – So sichern Sie Ihr Überleben

Zu diesem Thema hatten wir ja hier schon mal ein paar Überlegungen. Nach dem wir nun schon einige Langstreckenflüge mit Leo (3) und Matteo (2) bewältigt haben, hier noch ein paar Erkenntnisse:

1. Natürlich soll die Kleidung der Kinder bequem sein. Grundsätzlich suchen wir aber eher schönere Sachen aus und nicht die Schlamperklamotten. Man ist mit Kindern darauf angewiesen, dass die Mitreisenden sie möglichst süss finden. Also Nägelschneiden, Haarewaschen, Zähneputzen und immer schön lächeln! Man sollte das nicht unterschätzen, die genervten Blicke kommen eh irgendwann und wer vorher ein paar Komplimente über seine entzückenden Kinder  eingeheimst hat, kann die dann viel leichter ertragen.

2. Es gilt eine Balance zu finden zwischen Nervenberuhigungssüsskram für alle Beteiligten (ohne haben wir es noch nie geschafft) und der unumstösslichen Tatsache, dass zu viel des Guten meist weniger gut ist. Irgendwann klebt alles und was zur Entspannung und Beruhigung der Lage gedacht war, kippt dann in die typische Zuckeraggressivität und Hibbeligkeit.

3. Sind die Kinder in der Lage es länger vor einem Bildschirm auszuhalten (Leo ja, Matteo nein) wird es einfacher. Wer die Möglichkeit hat, bestückt iPhone oder iPad mit Kindgerechtem, dann ist man auf das Boardprogramm (das ja auch nicht zu jeder Zeit zur Verfügung steht) nicht angewiesen. Laden nicht vergessen!

4. Kinder die schlafen sollen, werden auf jeden Fall, wenigstens locker, angeschnallt. So verhindert man, dass man bei Turbulenzen ein schlafendes Kind zum Anschnallen wecken muss.

5. Wir benützen diese Kinderrollkoffer von hier. Noch ist das recht praktisch. Die Kinder dürfen stolz ihre eigenen Koffer packen (Achtung Zündstoff ;-)) und hat man längere Strecken zu bewältigen, können sie drauf sitzen ( Leo wird dafür aber bald zu lang). Für unser Handgepäck haben wir grundsätzlich -unschick, aber praktisch- Rücksäcke, damit wir die Hände für die Kinder frei haben (worst case: auf einem Arm ein Kind, am anderen der Kinderkoffer). Ansonsten sollte man sich vor zu grossen Koffern hüten, die  dann schnell zu schwer werden. Für das Geld, das das dann kostet oder die Umstände die ein zu schwerer Koffer einem macht, kann man sich gut auch Hilfe beim Gepäck leisten. Weil die Kinder ja eh ein Gepäckstück aufgeben dürfen, bekommt man auch mit kleineren Koffer sicher leicht alles unter.

6. Für die Sicherheitskontrolle hat man alles griffbereit. Alle Computer, iPhones, IPads,Uhren, Gürtel und das Flüssigkeitenplastiksackerl raus, da haben wir gerne mal 7-8 Boxen am Start. Wenn viel los ist, kann das hektisch werden. Unsere Kinder machen da mittlerweile ganz versiert mit, aber wenn jeder Handgriff sitzt, ist das einfacher, als wenn man umständlich zu kramen anfangen muss.

7. Hierher nach Singapore hat der Flug jetzt 12h gedauert. Abflug früher Nachmittag, Ankunft mitten in der Nacht. Das ist anstrengend und man ist müde. Ich kann im Flugzeug nicht schlafen und die Kinder werden dann mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen. Irgendwann einmal während der Reisezeit wird es ein Geschrei geben und mag man auch noch so viele Durchhalteparolen ausrufen. Ein Kleinkind ist nicht in der Lage sich so zu kontrollieren, dass es bei der Belastung nicht auch einmal einen Wutanfall bekommt. Das ist völlig normal.
Matteo kraxelt die halbe Flugzeit auf seinem Sitz herum, das ist sicher nicht immer angenehm, für die Passagiere hinter uns, aber desto mehr er sich bewegen kann, desto weniger Geschrei. Hier gilt es abzuwägen und auszuhalten, wenn die Mitreisenden die eigene Abwägung, überhaupt den Umgang mit einem schreienden Kind (bei Matteo am besten in Ruhe lassen), nicht billigen.
Bei einem Langstreckenflug muss man sich immer wieder klar machen, dass das für die Kinder eine Zumutung ist. Es kann nicht immer alles glatt gehen. Natürlich müssen die Kinder ein gewisses Maß an Rücksichtnahme gegenüber andere an den Tag legen. Aber im Zweifel ist das Wohlbefinden der Kinder wichtiger, als das von Menschen, die man nie mehr wieder sieht.
Das ist nicht so einfach für mich, ich störe andere Menschen eher ungern.

Es gibt also sehr viel zu lernen auf einem Langstreckenflug mit Kleinkindern ;-).