Miami my Love

cbug14 Wenn Du

  • um 8 a.m. bei 70 Grad Fahrenheit (ca. 21 Grad Celsius) denkst, „verdammt ist das kalt heute“,
  • nicht mehr zuckst, weil man (oder frau) Dich an der Supermarktkasse mit „Honey“, „Sweetheart“, oder „Love“ anspricht,
  • völlig verfroren aus einem Starbucks kommst, um Dich freudestrahlend in Miami’s schwülen Arme zu werfen,Stiltswill1
  • nicht mehr erschrickst, wenn die Eidechsen permanent über den Gehweg huschen,
  • Dich über Ameisen nicht mehr aufregst,
  • aufgehört hast, pünktlich zu sein, um nicht immer aufzufallen,
  • aufgehört hast, von deutschen Handwerkern von der Arbeit deutscher Handwerker zu träumen, weil deine Träume einfach so fernab jeder Realität sind,
  • stattdessen von Firefighters träumst,Mangos
  • am Samstag mit Deinen Kindern im Miami Beach der Drag Queen am Ocean Drive zujubelst, das aber am Montag in Miami besser nicht erzählst,
  • Dich nicht mehr genierst, im Restaurant die Hälfte vom Essen einpacken zu lassen,
  • lang genug erlebt hast, dass man Dich in Miami ganz toll findet, einfach nur, weil Du aus Europa bist
  • verstanden hast, dass Miami keine us-amerikanische Stadt ist,
  • „Mosquito-Jagd im Lift zu Deinen täglichen Routinen zählst,
  • glaubst, dass ein Leben ohne Klimaanlage unvorstellbar ist,MBMarina
  • glaubst, dass es in Europa eigentlich nur mittelgroße Autos gibt,
  • Angst vor der Dunkelheit in Europa entwickelst,
  • die tropische Vegetation ganz tief in Dein Herz geschlossen hast,
  • wenn Du Dir endlich auch ein Skateboard gekauft hast,
  • wenn Du es für eine gelungene Freizeitbeschäftigung hältst, im South Pointe Park im Minutentakt schweißnassen “ 8 packs“ zuzulächeln (Honni soit qui mal y pense),

dann hat sich Miami in Dein Herz gestohlen und wird auch nicht mehr weggehen.

Key Largo

Langsam heißt es Abschied nehmen und das Herz wird uns allen schon ein bisschen schwer. Wir genießen das beinahe immer währende Sonnenlicht, tropische Nächte und das „am Meer leben“. Wir haben das Gefühl gerade jetzt noch jede Menge super lässige Restaurants zu entdecken und vieles bleibt, trotz der zwei Jahre, die wir in Miami verbracht haben, unentdeckt. So ist das einfach.KeyLargo1

Trotzdem wollte ich mit den Buben noch ein bisschen „Florida at its best-Feeling“ erhaschen und wir sind ein paar Tage nach Key Largo gefahren. Wir haben den John Pennekamp Coral Reef State Park entdeckt und im Glass-bottom Boat herrliche Unterwasserwelten entdeckt. Man kann hier einen ganzen Tag Sonne und Strand genießen, jede Menge Wassersport betreiben und alles über Flora und Fauna lernen.Parrot

Auch das Theater Of The Sea in Islamorada haben wir sehr genossen. Die Shows waren wunderbar kurzweilig und lehrreich. Ich bin kein großer Fan dieser Tiershows, auch wenn ich unlängst gelesen habe, dass diese Tiere weit älter werden als ihre Artgenossen im Zoo. Ganz einfach, weil sie eine Aufgabe haben und beschäftigt sind. Allerdings ist der Park wirklich schön und großzügig angelegt und einen Delphin in einer Bucht der Keys springen zu sehen und mit ihm zu schwimmen ist eben doch etwas anderes, als diese wunderbaren Wesen in einem trübsinnigen Becken zu  sehen. Ich würde einem Besuch in den Keys mit entsprechendem Programm klar den Vorzug gegenüber einem Besuch im Miami Seaquarium geben.KeyLargo2

München, ich warne Dich, solltest Du Dich diesen Sommer nicht von Deiner sonnigen Seite zeigen, drehen wir gleich wieder um!

PortMiami

Der PortMiami ist nicht nur der größte Kreuzfahrthafen der Welt, sondern auch einer der größten Containerhäfen der USA. Wir fahren jeden Tag auf dem Weg zum Kindergarten daran vorbei. Die Buben kennen all die Namen, der Kreuzfahrtschiffe, die von hier meist in Richtung Karibik ablegen. Mich begeistert der Containerhafen mehr. Ich konnte großen Industrieanlagen schon immer vieles an Schönheit abgewinnen und gerade die Farbkombinationen der Schiffe und Container machen mir Freude. Viele Bilder davon nehme ich mit nach Hause. Ich bin mir zwar nicht so sicher, wo das ist -Zuhause-, aber definitiv heißt es bald „Bye, bye Miami!“MiamiHabour1 MiamiHarbour2 Miamiharbour3 Miamiharbour4 MiamiHarbour5 MiamiHarbour6 MiamiHarbour7 MiamiHarbour8 MiamiHarbour9 MiamiHarbour10


 

Kale Chips

Kohl (hier: eine Art Grünkohl) ist ja so eine Sache, mit der man seinen Kindern meist keine Freude macht. Aber wie aus den meisten Gemüsesorten kann man auch daraus ganz einfach Chips machen. Die sind schnell selbst gemacht und führen auch kleine Skeptiker an eine neue Gemüsesorte heran. Sehr lecker sind z.B. auch selbst gemachte Chips aus rote Beete, Karotten, Süßkartoffeln,Petersilienwurzel und Knollensellerie.

Für die „Kale Chips“ die Kohlstückchen vom Strunk einfernen. Ich würde sagen, für einen halben Grünkohlkopf braucht man ca. 1-2 EL Olivenöl und 1 TL Salz. Man kann auch verschiedene Gewürze ausprobieren. Wir verwenden auch gerne Paprika und roten Pfeffer oder auch Knoblauchpulver. Die Gewürze und das Öl zum Kohl geben. Die Menge Öl scheint ein bisschen sparsam, aber sonst wird es am Ende so fettig und das schmeckt nicht richtig und wird auch nicht richtig crispy. Dann muss man allerdings das Öl richtig gut verteilen. Dazu mit den Händen ordentlich in den Kohl massieren. Mit Kohl muss man ja nicht zimperlich sein.

KaleChips1Auf dem Backpapier verteilen, nicht übereinander häufeln. Bei 160 Grad Umluft, braucht der Kohl ca. 10-15 Minuten bis er fertig ist. Den perfekten Zeitpunkt zu erkennen, ist nicht ganz einfach. Es sollte eben am Rand ein bisschen bräunen und schön knusprig sein. Die Kinder essen das als Snack, es geht aber auch mal als kleine Beilage oder Suppentopping. Sogar Männer lassen sich das, meiner Erfahrung nach, mit einem Bier als Appetizer schmecken. So lässt sich auch dieser Super-Food-Hype ertragen.

Kale chips 2Enjoy!

Mal sehen, was es noch für GRÜNZEUG bei den Naturkindern zu bewundern gibt.

Orangenreiniger

Weil man mit übrigen Orangenschalen ja nicht dauernd Zitronat und Orangeat produzieren kann, die Weihnachtszeit ist schließlich endgültig vorbei, habe ich folgenden Tipp unserer „gardening-teacher“ aus dem Kindergarten ausprobiert:

Orangenessig1

Verwendete Orangen-, Zitronen- und Limettenschalen kann man wunderbar zu einem Reiniger weiterverarbeiten. Die Schalen werden in Essig (ich nehme Weißwein- oder Apfelessig) eingelegt und nach 2-4 Wochen hat man dann einen Reiniger, der nur noch ganz schwach nach Essig duftet und stark nach Orange. Ich verdünne das dann meist noch 1:1 mit Wasser. Es gibt auch Leute, die machen das mit Essigessenz. Aber das ist mir zu scharf und Essigessenz findet sich auch nicht in unserem Vorratsschrank. Ich seihe den Orangenessig durch ein Sieb, bevor ich es in eine Sprühflasche fülle, damit mir nicht Orangenstückchen die Sprühflasche verstopfen. Damit kann man dann Fußböden oder Bäder reinigen. Bei Natursteinen sollte man eventuell am Anfang vorsichtig ausprobieren, ob es nicht zu Verfärbungen führt. Ich benutze das auch mal bei muffigen Fitnessstudiohandtüchern als Weichspüler. Essig kann die Waschmaschine angreifen, aber die Gefahr besteht hier aufgrund der geringen Essigsäure und bei gelegentlichen Gebrauch nicht.

Orangenessig2

Aus den benützten Schalen soll man dann noch zusammen mit Salz eine Paste für verkrustete Töpfe machen können. Hab ich jetzt noch nicht probiert. Aber ich werde dann berichten.

Wir sind hier in Miami schon oft arg mit den umweltfeindlichen Putzgewohnheiten der Menschen konfrontiert. Kaum eine Restauranttoilette, die nicht einen kaum auszuhaltenden Chlorgeruch verströmt. Putzlappen sind für viele eine Zumutung. Alles wird mit Wegwerftüchern und Küchenrolle geputzt. Umso mehr suche ich persönlich nach Alternativen.

Auch der Film Plastik Planet und das Experiment der Familie Krautwaschl, möglichst ohne Plastik zu leben, lässt uns zunehmend nach Möglichkeiten suchen, unseren Plastikverbrauch einzudämmen. Jetzt muss ich sagen, dass ich Plastik eh noch nie schön fand und seit langem versuche, es aus gesundheitlichen Gründen in Hinblick auf den Lebensmitteleinkauf, soweit als möglich zu vermeiden. Aber es kann ja nicht schaden, sich immer mal wieder ein bisschen aus der eigenen Komfortzone zu bewegen und was Neues auszuprobieren. Der Orangenessig ist ein kleiner Baustein, um im Putzmittelbereich ein bisschen umweltfreudlicher, ressourcenschonender und plastikfreier zu werden.

Noch mehr „Grünes“ für drinnen und draußen gibt es sicher wieder bei den Naturkindern und da schauen wir Freitags wieder beim Grünzeug vorbei.

FSalatmitRotkohl

Aus dem Orangenfruchtfleisch ist übrigens dieser Salat geworden.

Zutaten: Blaukraut oder Rotkohl, orange Linsen (al dente!), Orangenstücke, getrocknete Cranberries; Dressing: Ahornsirup, Senf, Orangensaft vom Filetieren, Apfelessig und Olivenöl, Salz und Pfeffer, shake it.