Ella

Ella

Was wisst Ihr eigentlich über Finnland? Ich weiß, ehrlich gesagt, kaum etwas. Ich weiß, dass Finnisch eine echt schwierige Sprache ist, die mit dem Ungarischen verwandt ist. Ich weiß, dass die Finnen die Sauna lieben und gute Schulen haben. In letzter Zeit habe ich aber schon viel mehr über Finnland gelernt. Verbringe ich doch dort im Moment einige Stunden täglich. Ich gestehe, wir sind eine Familie von „binge-readern“. Wir hören und lesen die „Ella“ Serie des finnischen Autors Timo Pavela, derzeit jeden Tag und wenn wir alle durchhaben, dann ist erst mal Staatstrauer angesagt. Ich weiß jetzt auch auf jeden Fall, dass die Finnen obercoole Autoren haben.

Es fing an mit „Ella in der Schule“. Dieses Hörbuch war Bestandteil dieser CD-Box (die wir auch sehr empfehlen können). Matteo: „Erst dachte ich, das Christkind hat mich betrogen, weil ich mir diese CD-Box gar nicht gewünscht habe. Aber so haben wir die Ella kennengelernt und ohne die könnten wir ja gar nicht mehr leben“ (Das Kind hat von jeher einen gewissen Hang zum Drama). Grundsätzlich muss man ja sagen, „Augen auf beim Hörbuchkauf“. So ein Hörbuch kann ja schnell an den elterlichen Nerven zehren. Abgesehen davon, dass man ja auch die Pflicht hat, seine Kinder vor allzu dummen Klamauk zu bewahren.

Fakt ist, die Ella und Ihre Freunde machen uns einen Heidenspaß. Ihr Lehrer schwankt ständig zwischen bemitleidenswert und abgedreht. Aber dem Enthusiasmus und der Fantasie seiner Klasse ist wohl auch nicht anders standzuhalten. Kindliche Naivität gepaart mit einem schwer beizukommenden Tatendrang führt zu den abstrusesten Szenarien. Oft zum laut Auflachen. Obgleich Kinder und Erwachsene nicht immer an den gleichen Stellen lachen. „Aber Erwachsene sind ja doch oft auch sehr komisch“.

Leo: „Ich glaube nicht, dass es bei mir in der Schule so zugehen wird“. Matteo: „Bestimmt nicht, Du gehst ja nicht in Finnland in die Schule“.

Friedrich Ptok liest im übrigen einfach wunderbar. Wir hören die Ella-Bücher ja nicht nur im Auto, wir lesen sie auch noch zu Hause. Ich trete also regelmäßig in Konkurrenz zu Herrn Ptok. Obwohl ich gerne und mit viel Engagement vorlese, wundere ich mich fast, dass meine Kinder nach Herrn Ptok noch mit mir vorliebnehmen. Er trifft einfach haargenau den lässigen Ton der Geschichte. Ich bin echt ehrfürchtig. Ein Hoch auf Pavela und Ptok.

Selbst die musikalische Untermalung macht gute Laune. Rundum gelungen.

Winnie-ther-Pooh

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Wenn man ein Korkenknall-Gewehr nimmt und auf eine riesenhafte Merchandising-Blase schießt, dann bleibt eine herrliche, liebevolle, hintersinnige, abstruse, lustige und herzerwärmende Geschichte zurück, um die man kein Kind bringen sollte (bei lärmerzeugenden Plastikspielzeug aus dem Hause Disney bin ich da nicht so kategorisch).

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Wunderschön sind die Originalillustrierungen von Ernest H. Shepard. Alan Alexander Milne schrieb die Geschichten um Winnie-the-Pooh in den 20ern des vergangenen Jahrhunderts für seinen Sohn Christopher Robin, dessen Stofftiere ihn dazu inspirierten.

Ein perfektes Vorlesebuch, weil auch der erwachsenen Vorleser seine Freude hat, an den widersinnigen Ideen, des „silly old bear“. Pooh und seine Freunde, Piglet, Eeyore, Rabbit und all die anderen lassen uns an ihren lustigen Abenteuern teilhaben. Der Text steckt voller Freude und Freundschaft, voller Witz und Weisheit, voller kleiner gemeinsamer Momente und großer Wahrheiten.

Bwinnietherpooh

The Complete Tales of Winnie-the-Pooh ist ein großer Bücherschatz. Auf deutsch würde ich diese Ausgabe empfehlen.

Vom Lungau lesen,

kann ich jetzt nur noch. Sind wir doch wieder in Miami angekommen. Für alle, die sich für den Lungau interessieren, habe ich folgende Büchertips zusammengetragen:

Los geht’s mit einem Lungaukrimi. Ja, ich gebe es zu, ich bin eine Krimimimmi. Ob Fernsehen oder Lesen, ich konsumiere im Unterhaltungsbereich kaum etwas anderes. Wenn sich auch manchmal die Frage an mich heranschleicht, weshalb ich lieber über Tod und menschliche Abgründe lese, als über große Gefühle, Liebe und glückliche Menschen. Aber vielleicht macht das Leben da gar keinen Unterschied, nur wir Menschen urteilen.

Aber jetzt zu Max Obans „Der Tod zieht durchs Dorf“. Der Regionalkrimi an sich ist ja oft eher von mittlerer Güte und trotzdem lese ich gerade solche aus dem süddeutschen oder österreichischen Raum ganz gerne. Viele Autoren verraten Details über Land und Leute, die ich noch nicht kannte und auch ich kenne die kindliche Freude am Wiedererkennen so mancher Örtlichkeit.

Max Oban jedenfalls verfügt über eine solide Schreibe und so hat mich der „Lungaukrimi“ sowohl gut unterhalten, als auch mir „die Lungauer“, die ja eigentlich noch Neuland sind für mich, ein bisschen näher gebracht.

BDerTodziehtdurchsTal

„Der Klang des Regenbogens“ ist aus den Schreibwerkstätten Annemarie Indingers entstanden. Die Werke, kleine Episoden aus den Alltag, Geschichten aus der Vergangenheit, aber auch Gedichte, haben mich sehr gerührt. Die Autorinnen, die großenteils meiner Eltern bzw. Großelterngeneration entstammen, erzählen vom oft harten und entbehrungsreichen Leben im bäuerlichen Lungau. Der eigenen Wahrnehmung Raum zu geben, Gefühle in Worte zu fassen, seine Zeit zu verplempern mit etwas so selbstzentriertem und nutzlosem wie Schreiben, das wurde diesen Frauen nicht in die Wiege gelegt. Aber dennoch hat sie ihr Lebensweg an einen Punkt gebracht, an dem sie genau das tun. Sie geben sich selbst Raum, nehmen sich ernst und fügen durch ihre Worte dem Äußeren ein Inneres hinzu. Manches Melancholische wird geschildert, aber nie Bitteres. Auf vieles wird mit lächelnden Augen zurückgeschaut. Ein Buch, das mich tief bewegt hat.

BFarbedesRegenbogens

Anton und Josefine Heitzmann sind wohl die unangefochtenen Experten, wenn es um die Sagen und Geschichten geht, die einem im Lungau auf Schritt und Tritt begegnen. Kaum ein Wochenende, an dem ein Ausflug nicht damit beginnt oder endet, dass diese wunderbare Sammlung zu Rate gezogen wird. Wer dann auf dem Weg das Marterl entdeckt, an dem sich diese oder jene seltsame Geschichte zugetragen haben soll, der freut sich, wie ein Schneekönig. Allerdings lese ich mittlerweile immer schon mal vor, weil manches an den Lungauer Sagen für die Buben doch noch gar zu grausig ist.

BLungauer Sagenschatz

Alle drei Bücher sind im Wolfgang Pfeifenberger Verlag erschienen. Bei mir rangieren ja beim Stichwort „Lieblingsorte“ Buchläden ganz oben. So ist auch der gleichnamige Buchladen in Tamsweg gerne mal eine kleine Alltagsflucht für mich. Die Wolfgang Pfeifenberger Buchhandlung, die in einem wunderbaren historischen Gewölbe beheimatet ist, ist klein, aber sehr gut sortiert (nur der Kinderbereich enttäuscht ein bisschen) und ich schätze den engagierten Kulturbetrieb.

Im „Pflanzenreich“ von Rosalie Hötzer wird von den kleinen Gartenparadiesen im Lungau berichtet. Neben dem Blick in zahlreiche Privatgärten werden kleine Lieblingsrezepte zur Verarbeitung der geernteten Schätze geteilt. Ich bin ja nicht so ein Gärtner vor dem Herrn, trotzdem hat mir das Buch gut gefallen. Zum einen hat es mich gelehrt, dass im Lungau die Tomaten im Oktober auf der Fensterbank reif werden, zum anderen war es interessant zu lesen, wie die Gärtner ihren Garten erleben, wie sie die Balance gestalten zwischen einem Ort der Ruhe und Entspannung und dem Arbeitspensum, das ein Garten nun mal mit sich bringt. Klar ist, Lungauer Gärten sind Selbstversorger-Gärten und die Besitzer ziehen viel Befriedigung daraus, die eigene Ernte genießen zu können. Damit liegen sie ja auch voll im Trend. BPflanzenreich

Aus dem Betrieb des Mesnerhauses ist dieses kleine Kochbuch von Haubenkoch Josef Steffner entstanden. So manche Lungauer Kochtradition wird hier modern interpretiert und auch auf Normalsterblichenniveau transformiert. Man kann sich also auch daranwagen, wenn zwischen den eigenen Kochkünste und denen Josef Steffners Welten liegen….aber a bisserl was können, sollte man schon. Eine nette Sammlung an Gerichten, die schön präsentiert sind. So kann man sich dem Lungau auch kulinarisch nähern. BSoschmecktderLungau

Winterliches Lesevergnügen

Unsere liebsten Winter-Weihnachtsbilderbücher haben wir hier versammelt und vielleicht ist noch der eine oder andere last-minute-Tipp für’s Christkind dabei. Weihnachtsbücher räumen wir zwar nach dem 6. Januar wieder weg, aber die Winterbücher begleiten uns noch viel länger.

Los geht’s mit Astrid Lindgrens Bilderbuch „Guck mal, Madita, es schneit!“ Madita und Lisbeth freuen sich schrecklich über den ersten Schnee und genießen auch die Weihnachtsvorbereitungen, das Pfefferkuchen Backen und die kleinen Geheimnisse. Aber dann wird’s ganz schön heftig, wie ja gerne mal bei der Lindgren. Lisabeth springt kurzerhand auf einen Pferdeschlitten, um ein Stückchen mitzufahren. Als sie allerdings unendlich weit von zuhause entfernt plötzlich mutterseelenallein im Schnee steht, ist der Spaß ganz und gar vorbei. Obwohl sich meine Kinder an mancher Stelle mit schreckens geweihten Augen ins Sofa drücken, lesen wir das Buch seit Jahren gerne zur Weihnachtszeit. Es geht ja gut aus….

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Auch in „The Christmas Tale of Peter Rabbit“, geschrieben von der Schauspielerin Emma Thompson, geht es um Kopf und Kragen. Um den Kragen des Truthahns William. Der soll nämlich am Weihnachtstisch landen, aber nicht als Gast. Aber Peter Rabbit wird schon was einfallen. Schön sind die nostalgischen Zeichnungen. Der englische Text ist einfach und überschaubar.

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Einer unser Weihnachtsklassiker ist „Weihnachten im Stall“, Astrid Lindgrens Version der Weihnachtsgeschichte. Erst die letzten Tage vor dem heiligen Abend hole ich das hervor und wir stimmen uns damit auf Weihnachten oder ein Krippenspiel, das wir besuchen, ein. Auch die Geschehnisse um unsere eigene Krippe beginnen sich dann langsam zu entwickelt und das eine oder andere Schäfchen verirrt sich schon mal in Richtung Stall.

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„Vor langer Zeit in Bethlehem“ was da geschah, das erzählt uns nun schon seit Jahren Masahiro Kasuya im Angesicht des Weihnachtsbaumes. Wir lesen es also anstelle der klassischen Weihnachtsgeschichte, weil ich es kindgerechter und trotzdem wunderschön finde. Ich bin gespannt, ob wir den je den Umschwung zum Lukasevangelium schaffen.

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Die folgenden Bücher sind gut über Weihnachten hinaus lesbar, weil sie den Winter an sich oder die Frage, was machen eigentlich die Tiere im Winter, beleuchten.

„Das Geheimnis im Winterwald“ ist eine fotografierte Bildergeschichte. Die Tiere entdecken einen Fremdling im Wald. Wo der herkommt? Jedenfalls scheint er freundlich zu sein. Mit Vorschulkindern kann man schon gut über die Entstehung des Buches diskutieren.

Bdasgeheimnisimwinterwald

Das kleine Rotschwänzchen hat im Herbst einen verletzten Flügel und kann nicht mit den anderen Zugvögeln in den Süden ziehen. Aber für einen kleinen Insektenfresser ist es gar nicht so leicht sich im Winter und im Schnee durchzuschlagen. Anne Möller verfügt über eine herrlich klare Sprache und die  Bilder sind einfach etwas ganz besonderes.

Brotschwänzchen

Das perfekte Sachbuch zur Frage, wie die Tiere eigentlich durch den Winter kommen, ist „Bald wird es kalt“. Schöne Illustrationen wechseln sich mit viel Wissenswertem ab. Kaum eine Kinderfrage zu diesem Thema bleibt unbeantwortet und auch Erwachsene können noch manch Interessantes erfahren.

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Obwohl meine Kinder eigentlich schon fast zu groß für Wimmelbücher sind und ich immer ein bisschen denke, wenn es nicht von Ali Mitgutsch ist, dann ist es gar kein richtiges Wimmelbuch, begeistert uns das „Winterwimmelbuch“ von Rotraut Susanne Berners jedes Jahr auf’s Neue. Wir konnten es deshalb auch noch nicht an ein jüngeres Kind weitergeben. Die Figuren können Seite für Seite verfolgt werden. Immer wieder tauchen sie auf und erzählen so ihre ganz eigene kleine Geschichte. Ein wunderbares Buch, um mit Kindern zu sitzen und zu phantasieren, was, wem, warum passiert und so eine ganz eigene Geschichte entstehen zu lassen. Über lange Zeit kann man immer wieder Neues darin entdecken. Sicher schon für 2-Jährige ein schönes Weihnachtsgeschenk.

Bwinterwimmelbuch

Auch das „Märchen im Schnee“ ist eine zauberhafte Geschichte bereits für kleine Leser. Ein Tierfreund nach dem anderen kuschelt sich in einen Handschuh im Schnee, bis der Besitzer zurückkehrt. Die einfache Geschichte nährt die Kinderseele und schenkt Bilder und Figuren, die lange mitgetragen werden.

Beinmärchenischnee

Eine bitterkalte Winternacht, lässt die Figuren unserer letzten Empfehlung zusammenfinden, obwohl sie einander eigentlich nicht über den Weg trauen. Aber die Kälte lässt sie eine Nacht in Frieden ausharren. Aber am Morgen schleichen sich Hase, Fuchs und Bär wieder aus Wanjas Haus, so dass der gar nicht sicher ist, ob er nicht geträumt hat. Die Reimform der Geschichte nimmt Kinder besonders ein.

Besklopftbeiwanjaindernacht

Wem jetzt „Tomte Tummetott“ und „Tomte Tummetott und der Fuchs“ von Astrid Lindgren in dieser Sammlung fehlt, dem muss ich gestehen, den lesen wir nicht vor, der verschönert uns Autofahrten als Hörbuch. Genauso wie „Marias kleiner Esel“ von Gunhild Sehlin, eine ganz wunderbare Erzählung, die die Weihnachtsgeschichte aus der Sicht eines Esels beschreibt. Einfach wunderbar und auch für mich jedes Jahr wieder eine Freude.

All about pumpkin oder Happy Thanksgiving

Natürlich geht es jetzt schon mit großen Schritten auf Weihnachten zu. Aber bevor wir nicht am Ende der Woche ins kalte Österreich fliegen, dringt das gar nicht recht zu uns vor. Gerade haben wir doch noch mit Freunden Thanksgiving gefeiert. Wir saßen Abends zusammen unterm Sternenhimmel und haben unseren „deep fried turkey“ genossen.

„They travel very far on a special November day, just to share a meal with one another and to give thanks for their many blessings-for the food on their tables and the babies in their arms.“
(aus „November“ von Cynthia Rylant)
Ohne „pumpkin pie“ zum Nachtisch geht’s natürlich nicht an diesem besonderen Feiertag. Ich muss ja sagen, dass ich kein großer Fan von dieser „pie-crust“ bin. Ich finde, die soll bleiben, wo sie Sinn macht, wenn es nämlich darum geht, einen Inhalt auf dem Transport zu schützen, essbare Verpackung eben. Für Kuchen aller Art bleibe ich lieber bei einem Mürbteig. Allerdings finde ich Kürbispüree als Basis für die Füllung sehr lecker und auch variantenreich einsetzbar. Wenn man es nicht -wie in den USA- in Dosen kaufen oder will, kann man es auch selber machen. (Guckst Du hier).
Die Füllung reicht für eine runde Tarteform besteht aus: 1 1/4 cup brauner Zucker, 1EL Stärke, 0,5 TL Salz, 1 1/2 TL Zimt, 1/2 TL gemahlener Ingwer, 1/4 TL frisch gemahlene Muskatnuss, 1/8 TL Nelken (oder fertiges pumpkin pie spice) 2 cups Pumpkin Püree, 3 Eier, 1 cup Sahne, 1/3 cup Milch, 380 Grad, 60 min)
FPumpkinpie
Wunderbare „Pumpkin“ Bücher haben wir auch noch einmal gelesen, bevor wir die Weihnachtslektüre endgültig hervorholen.
„How many seeds are in a pumpkin?“ wird bei dem zweiten Buch des Duos Magaret McNamara und G.Brian Kara gefragt und wenn Mister Tiffin und seine Klasse dem auf den Grund gehen, dann gefällt uns das genauso gut wie das „Apple orchard riddle„.
BHowmanyseedsinapumpkin
Was ist jetzt eigentlich der Unterschied zwischen „pumpkin“ und „squash“? Wer genau hinschaut, findet es heraus. Sophie schließt nämlich keinen „pumpkin“, sondern einen „squash“ in ihr Herz, „cause it has just the right size to love“. Ein witziges Buch über einen besonderen Freund, dem Sieg der Liebe über die Normalität und den Kreislauf der Natur.
BSophie'sSquash
Seit dem letzten Thanksgiving haben wir kleine „Dankbarkeitsbücherl“, in die wir mal mehr mal weniger regelmäßig abends einschreiben, wofür wir dankbar sind. Die Initiative dafür geht mal von mir, mal von den Kindern aus. Es ist immer wieder interessant, was der Vorgang zu Tage fördert. Es hilft mir, die Welt der Kinder besser wahrzunehmen. Auch für Freunde sind wir dankbar und haben deshalb zu Thanksgiving für unsere Kindergartenfreunde (auch ich habe dort Freunde) aus selbst gemachten Papier mit Calendulasamen kleine Blätter geschnitten, die dann eingepflanzt hoffentlich Blüten tragen.
CSamenpapier
Wir so oft, eher die „quick&dirty“ Methode:
  • Papier zerreißen (entweder bereits in der gewünschten Farbe oder man färbt das z.B. mit Lebensmittelfarbe ein)
  • mit so wenig wie möglich, so viel wie nötig Wasser in den Mixer bis sich „Pampe“ oder „Pulp“ ergibt.
  • Samen unterrühren (nicht im Mixer)
  • auf ein ebenes Sieb (wir haben den Spritzschutz von der Pfanne genommen) glatt streichen, dabei möglichst viel Wasser ausdrücken.
  • Ein paar Tage trocknen lassen.
  • Vorsichtig lösen

Desto dünner man arbeitet, desto besser lässt es sich später schneiden, aber es wird natürlich auch brüchiger.

Sehr fein kann man auf diese Weise nicht arbeiten, aber es ist absolut kindergartenkindertauglich. Wenn es auch Einwände gab à la, “ wenn es vorher schon Papier war und hinterher ist es wieder Papier, dann hat man kein Papier gemacht“. Gut, vielleicht nicht, dann hat man halt Samen in das Papier hinein gezaubert.

Schön stelle ich mir z.B. auch weiße Sterne mit Samen als Weihnachtskarten oder Geschenkanhänger vor, dann hat der Beschenkte hinterher nichts rumliegen, sondern pflanzt es einfach ein und hat im Sommer auch noch eine Freude. Vielleicht inspiriert das ja jemanden beim creadienstag.

Tadaa, da war er also, unser Übergang in die Weihnachtszeit. Die ersten Türchen sind aufgemacht und das heißt für uns auch Leseadvent. Jeden Tag gibt es ein Wiedersehen mit einigen unserer Lieblingsbuchhelden dieses Jahr. So lesen wir nicht nur unsere Weihnachtsbücher, sondern auch die Weihnachtskapitel von zahlreichen Büchern, die wir diese Jahr verschlungen haben. Wir lesen von Hörbes Weihnachten mit Zwottel, von Harry Potters erstem Weihnachten in Hogwarts, von Weihnachten auf Saltkrokan, wie Peterchen auf seiner Mondfahrt auf die Weihnachtswiese kommt, wie die Kinder aus Bullerbü und Pippi Langstrumpf und Michl aus Lönneberga Weihnachten feiern, wie Martin aus dem „Fliegenden Klassenzimmer“ Weihnachten doch nach Hause kann (vielleicht schaffe ich es sogar das vorzulesen, ohne zu heulen)….ach ich freu mich schon. Und wenn ich dann mit meinen Kindern gemütlich bei ein paar Plätzchen sitze und ein paar Kerzen angezündet habe, die Buben begeistert Weihnachtslieder singen und wir so viel Weihnachtliches lesen, ja dann verschmerze ich vielleicht auch den Legoadventskalender, der ihnen so viel Freude macht.