Kale Chips

Kohl (hier: eine Art Grünkohl) ist ja so eine Sache, mit der man seinen Kindern meist keine Freude macht. Aber wie aus den meisten Gemüsesorten kann man auch daraus ganz einfach Chips machen. Die sind schnell selbst gemacht und führen auch kleine Skeptiker an eine neue Gemüsesorte heran. Sehr lecker sind z.B. auch selbst gemachte Chips aus rote Beete, Karotten, Süßkartoffeln,Petersilienwurzel und Knollensellerie.

Für die „Kale Chips“ die Kohlstückchen vom Strunk einfernen. Ich würde sagen, für einen halben Grünkohlkopf braucht man ca. 1-2 EL Olivenöl und 1 TL Salz. Man kann auch verschiedene Gewürze ausprobieren. Wir verwenden auch gerne Paprika und roten Pfeffer oder auch Knoblauchpulver. Die Gewürze und das Öl zum Kohl geben. Die Menge Öl scheint ein bisschen sparsam, aber sonst wird es am Ende so fettig und das schmeckt nicht richtig und wird auch nicht richtig crispy. Dann muss man allerdings das Öl richtig gut verteilen. Dazu mit den Händen ordentlich in den Kohl massieren. Mit Kohl muss man ja nicht zimperlich sein.

KaleChips1Auf dem Backpapier verteilen, nicht übereinander häufeln. Bei 160 Grad Umluft, braucht der Kohl ca. 10-15 Minuten bis er fertig ist. Den perfekten Zeitpunkt zu erkennen, ist nicht ganz einfach. Es sollte eben am Rand ein bisschen bräunen und schön knusprig sein. Die Kinder essen das als Snack, es geht aber auch mal als kleine Beilage oder Suppentopping. Sogar Männer lassen sich das, meiner Erfahrung nach, mit einem Bier als Appetizer schmecken. So lässt sich auch dieser Super-Food-Hype ertragen.

Kale chips 2Enjoy!

Mal sehen, was es noch für GRÜNZEUG bei den Naturkindern zu bewundern gibt.

Mini-Jam-Pie

Zum einen steht mein Kochen und Backen ganz oft unter dem Motto „Alles was weg muss“ (die Beerenmarmelade hat irgendwie keiner gegessen), zum anderen haben wir alle gerne was Selbstgebackenes. Ein ganzer Kuchen ist ja für eine 4-köpfige-Familie, die noch dazu Ihre Geschmäcker nur schwer unter einen Hut bekommt, oft ein bisschen zuviel des Guten. Aber so eine Kleinigkeit zum Kaffee, die muss schon sein. Wenn sie sich ein bisschen auf Vorrat produzieren lässt, ist es mir umso lieber.

200g Butter, 1 TL Vanillezucker, 100g Zucker, 225 g Mehl zügig zu einem Teig verarbeiten. Kugeln (in Ferrero Rocher-Größe) formen und mit einer kleinen Mulde versehen. Sparsam mit Marmelade füllen. Mit dem Papierförmchen bleibt alles, wo es sein soll und ist auch gleich transportfähig. Bei 200 Grad Umluft ca. 20 min backen. Ergibt ca. 40 Stück und ist luftdicht verschlossen ein paar Wochen haltbar, jedenfalls wenn es nicht unsere Wohnung ist, in der sich das luftdichte Behältnis der kleinen Sünde befindet.

FMInijampie

 

Buttermodel

Seit einiger Zeit haben wir für unsere Butter-Selbermachen-Experimente aus dem Lungau eins der Buttermodel nach Miami gebracht. Der wunderbare Zirbenholzduft ist einfach herrlich und sehr langlebig. Die enthaltenen Harze und Öle sollen nicht nur antibakteriell wirken, sondern auch noch andere gesundheitsfördernde Wirkungen aufweisen. Ein Grund wohl, warum man früher gerade in Österreich viele Gaststuben mit Zirbenholz verkleidet hat.

Antike Model findet man gar nicht so leicht, sagt jedenfalls die lokale Trödelhändlerin hier, aber ich bin eh nicht so eine Flohmarkttante. Die Buttermodel kann man im Lungau (oder online hier) wieder problemlos neben Holzspielzeug, Instrumenten oder auch der Zirbenkugel, die als Verschluss von Wasserkaraffen dient, kaufen.

Am besten weicht man die Model über Nacht in kaltes Wasser ein. Das haben wir noch nie hinbekommen. Die Methode für Kurzentschlossene: Die Form erst 15 Minuten in heißes und dann 15 Minuten in kaltes Wasser einlegen.

Wenn man die Butter durchgeknetet hat, damit die Buttermilch und Luft entweicht, dann gibt man erst mal eine Bodenschicht in die Form,die man extra anpresst, damit das Muster auch schön herauskommt. Dann füllt man den Rest auf und drückt die Butter ein bisschen ein. Nach ein paar Minuten im Kühlschrank kann man die Butter dann aus der Form klopfen. Wenn’s steckt dann kann man am Rand ein bisschen mit einem Messer nachhelfen.

Ein Blickfang für jede Frühstückstafel finde ich.

Buttermodel

Oma’s Kartoffellebkuchen

Oma’s Kartoffellebkuchen gehören eindeutig in unsere Rezeptsammlung. Früher hat man ja so Bücher, geschrieben in gestochen scharfer altdeutscher Schrift (die dann irgendwann keiner mehr richtig lesen konnte), von der Mutter bekommen. Da hatte man dann alles an Rezepten beieinander, was man für ein ganzes Leben brauchte. Jetzt hat meine Mutter in Sachen Rezepte schon eine gewisse Zettelwirtschaft. Bei mir ist es noch schlimmer. Meine Lieblingsrezepte sind in min. 50 Kochbüchern und eigenen Büchern, wo sie völlig ungeordnet neben, Bastelideen, Musik und Büchern (die ich unbedingt kaufen will), Gedichten usw. stehen, verstreut. Da findet außer mir niemand etwas. Deshalb alle Lieblingsrezepte hierher. Und in zwanzig Jahren, wenn meine Kinder, Nichten und Neffen (ich frag mich, wo die bleiben, die Neffen) in der ganzen Welt leben, dann können sie hier in Nullkommanix nachschauen, wie eigentlich Oma’s Kartoffellebkuchen gingen.

So nämlich:

375g Zucker, 3 Eier schaumig rühren

250g gemahlene Nüsse, 250g Mehl, 1 1/2 Päckchen Backpulver, je 100 g Zitronat und Orangeat, 2TL Zimt, 3/4 TL Nelken und 9 gehäufte EL gekochte, durchgepresste Kartoffeln unterrühren.

Wer mag, kann sie (mit einem Eisportionierer) auf Oblaten setzten (Reste außenherum später abknibbeln), wenn man in der Backdiaspora lebt, geht es auch ohne auf Backpapier.

Bei ca. 180 Grad, ca 20 min. backen.

Nach dem Abkühlen mit Kuvertüre bestreichen und luftdicht und kühl aufbewahren.

Kartoffellebkuchen

Wir waren für den Kindergarten fleißig und haben deshalb extra schön verpackt. Die Vögelchen sind nach diesem Spitzbubenrezept entstanden. Die Kokosmakronenrezept ist mit dem der Makronenwäldchen aus den letzten Jahren entliehen.

Fkeksvögelchen

Zitronat und Orangeat

hab ich nicht gekriegt….hier bäckt ja keiner…nur ich….allein gegen die Supermarktangestellten, deren Küche aus einer Mikrowelle besteht….

Gut, mache ich das eben selber, habe ich mir gedacht. Ich hab zwar noch nie gehört, dass Zitronat und Orangeat unter Kinderarbeit und sonstiger ausbeuterischer Arbeitsbedingungen hergestellt wird, dass die Produktion für 5% allen Pestizideinsatzes weltweit verantwortlich ist, der Klimawandel dadurch rasant angeheizt wird und sie eine der Hauptursachen des Artensterbens in den südlichen Ländern ist (von den Bienen fange ich jetzt nicht an). Aber wo ich jetzt so darüber nachdenke, wird das aller Wahrscheinlichkeit nach der Fall sein. Schließlich ist das ja bei allem so, was man kaufen kann. Die globalen Auswirkungen überblickt ja so ein kleiner Lebkuchenbäcker, wie ich, kaum mehr. Aber ich bin bereit, mein Scherflein beizutragen, ich produziere mein eigenes Zitronat und Orangeat…für den Weltfrieden, Omas Lebkuchen und den Weihnachtsbasar im Kindergarten.

Wie ich’s gemacht habe und was ich gelernt habe:

  • Zitronen und Orangen schälen (die Industrie verwendet dafür sehr dickschalige ungenießbare Sorten, die man nicht kaufen kann)
  • desto weniger „Weißes“ an den Schalen ist, desto weniger bitter wird es
  • hat man allerdings wenig „Weißes“ wird die Schale sehr dünn und man hat dann am Schluss nicht diese würfelige Form, die man so kennt.
  • ca. 10 min in Salzwasser kochen. Das nimmt die Bitterstoffe, also bei der Variante mit viel „Weiß“ Vorgang evtl. wiederholen.
  • Schalen wiegen und mit der gleichen Menge Zucker und etwas Wasser bis es weich und glasig ist sanft köcheln lassen
  • dann auf einem Gitter abtropfen und trocknen lassen. Das kann Tage dauern.

Unter Umständen ist die Angelegenheit dann aber immer noch sehr „chewy“ und schwer zu schneiden, dann kann man es eben noch länger trocknen lassen. Weil ich aber ohnehin kein Freund von diesen „Bröckchen“ bin, ungeduldig war und die Kleberei nicht auf dem Brett haben wollte, habe ich alles in den Mixer befördert und ein grobes Pulver daraus hergestellt. Der Duft war überwältigend, hätte ich es nicht für Lebkuchen gebraucht, hätte ich es in der Wohnung verstreut….

Für den Weihnachtsduft haben wir dann eben diesen Klassiker bemüht, der meine Kinder in der Vorweihnachtszeit ohne viel Aufwand gerne mal eine Stunde beschäftigt. Mit einer Pricknadel haben die Kinder dort vorgestochen, wo die Nelke einfach nicht hineinwollte. Mit einer schönen Schnur kann man das Kunstwerk, dann noch interessanter machen.

COrangenNelkenDas Lebkuchenrezept gibt es dann morgen.