immer wieder Freitags……….naja nicht ganz, auch bei uns hat der Weihnachtstrubel zugeschlagen, deshalb ein bisschen verspätet…..
Vielleicht fängt man mit kleinen Kindern an, mehr an die kleinen Schritte zu glauben, als an das allgegenwärtige “Think Big”. Ein Leben mit Kindern besteht aus kleinen Schritten, oft zwei vor und einer zurück. Die Macht der kleinen Schritte wird unterschätzt. Der perfekte Moment soll kommen, der Moment an dem alles gerade mal passt und dann, ja dann wird er sicher gelingen der große Wurf in Sachen Erfolg und Glück oder was auch immer. Bis dahin wird munter aufgeschoben. Das Glück, der Spaß, die Gesundheit, die Zweisamkeit, die Aufmerksamkeit alles schieben wir auf.
Jeden Freitag deshalb jetzt ein Vorschlag für mehr Spaß, für einen kleinen Augenblick, für ein kleines Lächeln. Auch über Eure Vorschläge freuen wir uns!
1. Hüpfen
2. Kritzeln
3. Singen
4. Dankbarkeit
6. ein Stückchen Natur hereintragen
7. Berührung
8. das Echte
Ich gebe zu, obwohl „ein Moment für“ dafür gedacht ist, mit ganz kleinen Mitteln und geringem Zeitaufwand ein bisschen Freude, ein Lächeln, Entspannung, Schwung, Zweisamkeit und Verbundenheit zu schaffen, wenn man sich für „das Echte“ entscheidet, ist das nicht immer der Fall. Manchmal muss man dafür mehr Geld oder mehr Zeit aufwenden als für „fake“. Aber es lohnt sich. Auch wir entscheiden uns manchmal für die bequeme Variante. Auch wir hocken manchmal faul vor dem Fernseher, auch unsere Kinder haben hin und wieder Gläschenkost gegessen, wir kaufen Brot und gehen auch oft Essen.
Trotzdem halte ich es für wichtig sich immer wieder für „das Echte“ zu entscheiden. Den Kinder ein Gefühl für Qualität zu vermitteln und richtige Abenteuer zu bestehen.
1. Für das echte Leben und kein „second life“ aus was-auch-immer-für-einem-elektronischen-Gerät. Für echte Sommerhitze und echte Winterkälte. Für echten Dreck. Für Sehen, Riechen, Hören, Schmecken und Fühlen. Für Schwitzen, sich Anstrengen und etwas Schaffen. Im Kopf und in der sichtbaren Welt.
2. Für echtes Essen. Ich weiß auch, dass Fertigpizza manchmal bequem ist, aber wer jetzt ernsthaft behaupten will, dass das schmeckt, der………Was ich sagen will: Kartoffeln kochen ist doch nicht so schwierig oder teuer und mit Butter oder Quark…schon steht was auf dem Tisch. Einerseits gibt es wirklich viele schnelle und köstliche Gerichte und andererseits steht man doch auch manchmal vor dem Problem, was jetzt mit den Kindern gerade anfangen. Dann kann man ja auch gemeinsam kochen oder backen. Ja, ich weiß sehr gut, dass das auch nervig und mit Sauerei verbunden ist. So lautet mein Schlachtruf oft „Alle Kinder raus aus der Küche“, wenn ich merke, das geht jetzt einfach nicht. Aber was sie jetzt nicht lernen, werden sie später auch nicht tun. Schneiden, Riechen, Schmecken, Kochen und gutes Essen genießen können.
3. Für echtes Geschirr. Kinderplastikgeschirr finde ich einfach bäh….ich koch doch nicht was Schönes, damit es dann auf so lustigen, bunten Tellerchen landet. Ja echtes Geschirr kann zerbrechen. Das passiert aber meistens mir in der Küche und nicht den Kindern am Tisch. Es gibt auch Gläser, die nicht so leicht kaputt gehen. Und wer motorisch so weit ist, dass er sich das Besteck nicht mehr unabsichtlich gegen den eigenen Kopf haut, der bekommt auch echtes Besteck mit echten Messern. Ich glaube nicht, dass man sich damit umbringen kann und alles andere nennt sich LEBEN.
4. Für echtes Vorlesen oder Erzählen. Vorlesen ist soviel mehr, als eine Geschichte auf CD hören. Es ist Nähe und Beziehung, Kuscheln und Wärme. Fragen und Antworten und zeigen, wer man ist. Es ist Träumen und Werte vermitteln. Es ist Schätze in seinem Inneren Ansammeln, da, wo die CD nicht hinkommt.
5. Für echte Kerzen, ja für echte Kerzen…solche die ganze Häuser abfackeln können! Die, die so wunderbar nach Bienenwachs duften. Deren Licht Geborgenheit vermittelt. Und keine Kopfschmerzen verursachende bunte Blinkerei. Ich weiß noch als uns, als ich noch ein Kind war, einmal der ganze Baum nach dem Klingeln des Christkindes entgegen gefallen ist. Die Brandmale im Teppich haben noch jahrelang an diese Tumult und Heiterkeit auslösende Krisensituation erinnert. Ich erinnere mich gerne daran zurück.
6. Für ein echtes Weihnachten. Wem der ganze Weihnachtstrubel zuviel wird, der soll es lassen. Weihnachten läuft nicht glatt. Es gibt Streit und die falschen Geschenke, das Essen brennt an und die Tante Sowieso nervt. Tausend Dinge sind zu besorgen und man weiß nicht mehr, wo zuerst hinrennen. Trotzdem kann es ein echtes Weihnachten werden. Dann, wenn man sich am Lachen der Kinder erfreut, wenn man die Menschen, die man liebt, um sich scharrt, wenn man dankbar ist, dass man feiern kann, wenn man anfängt, zu verstehen, was das alles soll, mit der Liebe, der Hoffnung und der Erlösung.
Wir wünschen Euch allen ein ECHTES WEIHNACHTEN und einen guten Start in ein glückliches, lustiges, abwechslungsreiches neues Jahr voller Leben!