Sehnsucht nach Löwenzahn

LöwenzahnEin Bild, das meine Schwester mir geschickt hat, zeigt blühende Apfelbäume über Löwenzahnwiesen. Ich freue mich darauf, wieder Frühling in Bayern zu erleben in den nächsten Jahren. Auch ein Löwenzahntag in der Steiermark kam mir in den Sinn. Nächstes Jahr gibt es wieder Löwenzahngelee, soviel ist sicher.

Löwenzahngelee

Ich versuche soviel „Tropisches“ wie möglich in mein Herz aufzunehmen, bevor wir unsere Zelte hier abbrechen. Aber ich freue mich auch auf vier Jahreszeiten und Frühlingsduft. Solange wir das nicht haben, genießen wir ein bisschen Grünzeug bei den Naturkindern.

Bee’s Wrap

Im Zuge von zahlreichen Überlegungen zum Thema „Plastik Einsparen“ stand auch schon länger auf meiner Liste, Plastikfolie zu eliminieren. Bee’s Wrap ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.

Bees wrap1Ich muss gestehen, ich war auch ein bisschen skeptisch. Bei der Vorstellung „wiederverwendbare Folie“ zu verwenden, fühlte ich mich an meine Oma erinnert, die früher immer die Plastiksackerl ausgewaschen und wiederverwendet hat. Ich fand das ein klein bisschen eklig, muss ich gestehen. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, dann frage ich mich eher, was sich bei exzessivem Gebrauch so alles aus dem Plastik herauslöst.

Jedenfalls muss ich mir eingestehen, dass die Sache mit der „Bee’s Wrap“ auch ein klein wenig mit „Buße tun“ zu tun hat, weil mich wegen unserer Fliegerei immer auch das schlechte „Umweltgewissen“ plagt.

So begeistert, wie ich bin, werde ich mir dafür, dann jetzt aber etwas anderes suchen müssen. Ich finde diese mit Bienenwachs beschichteten Stoffteilchen nämlich wirklich toll. Der Geruch ist herrlich, geht aber nicht auf das eingewickelte Lebensmittel über. Auch nimmt das Tuch den Geruch der Lebensmittel nicht an. Ich hab auch das Gefühl, dass die Lebensmittel darin deutlich länger frisch bleiben, was wohl auch mit der antibakteriellen Wirkung des Bienenwachses und des ebenfalls enthaltenen Jojobaöls liegt. Jedenfalls war eine tagelang vergessene Avocadohälfte darin noch immer fast wie frisch angeschnitten. Ein bisschen nachteilig ist, dass man eben nicht mehr sieht, was man eingewickelt hat, deshalb auch die vergessene Avocado. Alles lässt sich ganz leicht einwickeln und löst sich auch nicht wieder von alleine.

Die Reinigung ist in der Tat unproblematisch, einfach abspülen mit ein bisschen Spülmittel. Ich empfinde den Reinigungsaufwand als gering, obwohl ich definitiv jemand bin, der wirklich nichts von Hand spült. Man soll es nicht für Fleisch verwenden, aber alles andere ist darunter mindestens so gut wie unter Plastikfolie verstaut…eher besser würde ich sagen.

Ich habe Bee’s Wraps in verschiedenen Größen hier bestellt. In München kann man das z.B. hier kaufen.

bees wrap2

Damit summen wir noch schnell zum Grünzeug bei den Naturkindern.

Tulpenrecycling – Suncatcher

Tulpen sind meine Lieblingsblumen, jedenfalls wenn nicht gerade Pfingstrosenzeit ist. Ein manches Mal sind sie mir schon so in der Vase eingetrocknet, dass sie eigentlich immer noch schön waren, obwohl man sie ja nicht gerade zu den Trockenblumen zählt. Es hat mir auch immer ein bisschen leid getan, die gefallenen Blütenblätter wegzuschmeißen. Darum habe ich jetzt mal von zwei Sträußen (12 Stück) die Blätter getrocknet. Es hätte zwar noch etwas anderes entstehen sollen, aber erst mal haben wir unseren Vorrat für ein bisschen Deko zum Valentinstag aufgebraucht.

Tulpenherzgelb

Unsere Herzen sind mit „contact paper“ hinterklebt. Ich erinnere mich dunkel, dass man das in der Schulzeit zum Bücher einschlagen benützt hat. Damit ist es eben noch ein bisschen durchsichtiger, als wenn man Transparentpapier beklebt. Man kann das natürlich auch mit einer weiteren Schicht oben schließen, dann löst sich sicher nichts mehr ab. Aber wir fanden 3D irgendwie besser und auch durchscheinender. Es hält trotzdem ganz gut, wenn man die getrockneten Blätter festdrückt.

Tulpenherzrosa

Die Jungs haben zwar mitgemacht, kamen aber zu dem Schluss, dass das „eher was für Mädels ist“.

Allerdings ist „Pulver Herstellen“ Magie und Forschertum, Experiment und Geheimnis. Ganz klar was für Männer. Deshalb waren sie im zweiten Teil mit wesentlich mehr Begeisterung am Werk. Wir haben also die getrockneten Blätter im Standmixer pulverisiert und dann auf die Klebefolie gestreut. Man kann das freestyle machen (Kind 2, 5 Jahre, Regelhasser) oder mit Lineal als Abgrenzungshilfe (Kind 1, 6 Jahre, Regelliebhaber).

Blumenbröselherzen

Einig sind wir uns alle drei, dass wir unbedingt Farbpulver in allen Farbkastenfarben sammeln müssen, also mindestens hundert verschiedene…..

Die Grundidee ist ja eine vielseitige und schnelle Bastelei, die sich je nach Jahreszeit immer wieder anpassen lässt. Mal sehen, ob wir bis Ostern hundert Farben, dann für Ostereier, gesammelt haben.

Jetzt schauen wir, was es sonst noch so beim creadienstag gibt, vielleicht ist ja was für uns dabei. Am Freitag heißt es dann wieder bei den Naturkindern: Grünzeug und darauf freuen wir uns auch schon.

Orangenreiniger

Weil man mit übrigen Orangenschalen ja nicht dauernd Zitronat und Orangeat produzieren kann, die Weihnachtszeit ist schließlich endgültig vorbei, habe ich folgenden Tipp unserer „gardening-teacher“ aus dem Kindergarten ausprobiert:

Orangenessig1

Verwendete Orangen-, Zitronen- und Limettenschalen kann man wunderbar zu einem Reiniger weiterverarbeiten. Die Schalen werden in Essig (ich nehme Weißwein- oder Apfelessig) eingelegt und nach 2-4 Wochen hat man dann einen Reiniger, der nur noch ganz schwach nach Essig duftet und stark nach Orange. Ich verdünne das dann meist noch 1:1 mit Wasser. Es gibt auch Leute, die machen das mit Essigessenz. Aber das ist mir zu scharf und Essigessenz findet sich auch nicht in unserem Vorratsschrank. Ich seihe den Orangenessig durch ein Sieb, bevor ich es in eine Sprühflasche fülle, damit mir nicht Orangenstückchen die Sprühflasche verstopfen. Damit kann man dann Fußböden oder Bäder reinigen. Bei Natursteinen sollte man eventuell am Anfang vorsichtig ausprobieren, ob es nicht zu Verfärbungen führt. Ich benutze das auch mal bei muffigen Fitnessstudiohandtüchern als Weichspüler. Essig kann die Waschmaschine angreifen, aber die Gefahr besteht hier aufgrund der geringen Essigsäure und bei gelegentlichen Gebrauch nicht.

Orangenessig2

Aus den benützten Schalen soll man dann noch zusammen mit Salz eine Paste für verkrustete Töpfe machen können. Hab ich jetzt noch nicht probiert. Aber ich werde dann berichten.

Wir sind hier in Miami schon oft arg mit den umweltfeindlichen Putzgewohnheiten der Menschen konfrontiert. Kaum eine Restauranttoilette, die nicht einen kaum auszuhaltenden Chlorgeruch verströmt. Putzlappen sind für viele eine Zumutung. Alles wird mit Wegwerftüchern und Küchenrolle geputzt. Umso mehr suche ich persönlich nach Alternativen.

Auch der Film Plastik Planet und das Experiment der Familie Krautwaschl, möglichst ohne Plastik zu leben, lässt uns zunehmend nach Möglichkeiten suchen, unseren Plastikverbrauch einzudämmen. Jetzt muss ich sagen, dass ich Plastik eh noch nie schön fand und seit langem versuche, es aus gesundheitlichen Gründen in Hinblick auf den Lebensmitteleinkauf, soweit als möglich zu vermeiden. Aber es kann ja nicht schaden, sich immer mal wieder ein bisschen aus der eigenen Komfortzone zu bewegen und was Neues auszuprobieren. Der Orangenessig ist ein kleiner Baustein, um im Putzmittelbereich ein bisschen umweltfreudlicher, ressourcenschonender und plastikfreier zu werden.

Noch mehr „Grünes“ für drinnen und draußen gibt es sicher wieder bei den Naturkindern und da schauen wir Freitags wieder beim Grünzeug vorbei.

FSalatmitRotkohl

Aus dem Orangenfruchtfleisch ist übrigens dieser Salat geworden.

Zutaten: Blaukraut oder Rotkohl, orange Linsen (al dente!), Orangenstücke, getrocknete Cranberries; Dressing: Ahornsirup, Senf, Orangensaft vom Filetieren, Apfelessig und Olivenöl, Salz und Pfeffer, shake it.

Thymianbad

Nicht nur die Petersilie, auch unser Thymian ist ausgesprochen üppig. Wir können ihn daher nicht nur essen, sondern auch ein bisschen zermörsern und dann im Verhältnis 1:5 mit Meersalz zum Baden vermischen. Wir haben wegen des wunderbaren Geruchs zusätzlich Zitronenthymian hineingegeben. Allerdings ist bei Zitronenthymian die Konzentration von Thymol, dem Wirkstoff, der Thymian zum Hustenmittel schlechthin macht bei weitem nicht so hoch, so dass Zitronenthymian nicht als Heilkraut, sondern nur als Küchenkraut gilt.

Damit uns die Kräutlein nicht die Badewanne verstopfen, benutzen wir Baumwollsäckchen, wer keines zur Hand hat kann auch Teebeutel für losen Tee benützen. Bleibt nur zu hoffen, dass wir noch etwas davon übrig haben, wenn irgendjemand tatsächlich Husten hat.

C Thymianbadesalz