Die Ruhe vor dem Sturm

Gestern im Lungau angekommen, haben wir uns heute schon auf die Suche nach Schnee gemacht. Unser Garten ist grün. Der Blick in Richtung Berge.

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Der Schnee ist also schon relativ nah. Obwohl es schon mal soviel Schnee hier gab, dass schon alle den Winter als gesichert ansahen, ist die weiße Pracht bei einer Föhnwetterlage wieder davon geronnen. Immerhin im nahen Obertauern sah es da schon besser aus -wenn auch neblig- und die Skisaison soll wohl kommende Woche starten.

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Obertauern, das aus dem Beatlesfilm „Help!“ bekannt ist (die Schweizer Alpen-Szenen würden im österreichischen Obertauern gedreht) ist einer der klassischen Skiorte, in denen sich ein Hotel an das andere reiht und dessen Charme deshalb überschaubar ist.

Trotzdem hat uns der Ort der Stärkung vor der großen Schneeballschlacht gut gefallen. Das Wirtshaus Steinbock hat mich vor allem durch ein hervorragendes Carpaccio überzeugt. Kocha kennans einfach de Österreicher! Das Ambiente ist das übliche „Alpenchalet auf Modern“, aber solide und gemütlich umgesetzt. Der Service war gut.

Noch ist es ruhig dort, aber nicht mehr lange. Dann werden wir wohl besser reservieren. Wir wollen wiederkommen.

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Der Lungau – Our summer faves

Über den Sommer haben wir uns ein wenig von unseren virtuellen Gästen abgewandt, um uns den tatsächlichen Gästen, die uns so zahlreich im Lungau besucht haben, zuzuwenden. Viel Schönes haben wir mit Ihnen erlebt und entdeckt. Nachdem wir hier in Miami nun bereits seit einem Monat Sonne satt haben, habe ich auch schon wieder vergessen, dass wir nicht gerade einen Jahrhundertsommer hatten. Der Vorsatz von irgendetwas Photos zu machen, wenn dann mal die Sonne scheint, ist irgendwo zwischen dunklen Wolken verschütt gegangen…aber ein paar Bilder und Tipps für den Lungau gibt es nun doch endlich.

Im letzten Zipfel des, ansonsten touristisch übererschlossenen Salzburger Landes, gelegen, die Kärntner Seen bereits in Reichweite, sind die Touristenströme, die sich seit dem Bau der Tauernautobahn auch in den Lungau ergießen, noch gemäßigt. Vielleicht sind auch die Leute, die den Lungau entdecken, gemäßigter. Die Beckenlage zwischen den Tauern und dem Nockgebierge verleiht dem Gebiet eine gewisse Weite, die kaum die Beklemmung, die bei manchen Menschen enge alpineTäler hervorrufen, aufkommt lässt.

Alles geht immer noch einen etwas langsameren Gang hier. Mittags haben viele Geschäfte eine Mittagspause, es gibt Apotheken, da kann man nicht mit ec-Karte zahlen und im ganzen Lungau gibt es keinen einzigen McDonalds. Fluch und Segen liegen ja oft nah beieinander……..

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Burg Mauterndorf

Es gibt viele nette kleine Ortschaften zu entdecken, aber Mauterndorf ist für mich wirklich am schönsten. Die prägenden Treppengiebelhäuser im bayrisch-fränkischen Stil, entstammen einer Zeit im 16 Jahrhundert, als sich die Bergbau betreibende Familie Jocher aus Bayern auch hier ansiedelte. Ein bisschen oberhalb des schmucken Ortskerns von Mauterndorf liegt die Burg Mauterndorf. Das mittelalterliche Kleinod war früher Sommerresidenz der Salzburger Bischöfe und lag an einer wichtigen Handelsstraße. Die Mautstelle liegt direkt in der Burg. (Heutzutage liegt die Mautstelle gleich hinter der Ausfahrt St Michael im Lungau und man kann mit ec-Karte bezahlten).

Neben den auch für Kinder sehr gut aufbereiteten Ausstellungen gibt es (in den Sommermonaten) eine interessante und lustige Turmführung. Daneben verfügt die Burg über einen wunderbaren Ritterspielplatz, weshalb sie gerade mit kleinen Gästen, bei uns immer auf dem Programm steht.

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Cafe Hochleitner

„Das Cafe Hochleitner in Tamsweg braucht den Vergleich mit den großen wiener Confiserien nicht zu scheuen“ – steht in jedem Reiseführer. Wir haben das überprüft, gewissenhaft, Woche für Woche……..wer braucht Wien überhaupt noch, fragen wir uns….ach ja, wahrscheinlich kann man dort mit Karte bezahlen. Aber ansonsten können wir Brot und Kuchen, Eis und Torten, Strietzl und Schokolade wärmstens empfehlen. Nebenan im im Cafe kann man sofort genießen, während die lieben Kleinen im Schloßpark toben können. Dort gibt es auch einen schönen Spielplatz und diesen Sommer war der Kunstigel hier zu bewundern.

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Der Lungau gilt als die Pilzkammer Österreichs. So kommen viele Sommergäste mit Ihren Pilzkörben und sofern sie nicht gerade ganze Kofferräume mit Eierschwammerl und Steinpilze auffüllen, sind sie auch herzlich willkommen. Zwar teilt hier keiner „seine Plätze“, aber in einem richtigen Pilzjahr, findet jeder überall. Wir sind begeisterte Schwammerlsammler und ich habe zusammen mit meiner Schwester dieses Jahr einmal so viele Steinpilze (in Österreich auch mancherorts „Herrenpilz“ genannt) gefunden, dass wir sie kaum tragen konnten. Jedenfalls bewegen sich die Kinder stundenlang frohgemut im Wald und das allein ist schon Grund genug sich auf die Suche zu machen. Dass sich in den letzten Wochen in den Wäldern um Tamsweg (dem Bezirkshauptort des Lungau) ein Braunbär gezeigt hat, macht mir allerdings ein bisschen ein mulmiges Gefühl….klar bin ich für Bären, natürlich…..solange ich nicht mit meinen zwei Kindern vor ihm stehe..

Das Weißpriachtal

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Das Weißpriachtal, durch das sich so malerisch die Lonka schlängelt, ist -jedenfalls bis jetzt- unser Tälerfavorit im Lungau. Kaum ein Plätzchen, an dem man nicht tief durchatmend und bewundernd stehen bleiben will. Das Tal kann wunderbar durchwandert werden und ist gerade auch für Kinder einmalig, weil sich ein Wasserspielplatz an den anderen reiht und kaum Steigungen bewältigt werden müssen (kinderwagentauglich). Ein schöner Halt ist die Granglerhütte, die man auch bequem nach einem halbstündigen Marsch vom hinteren Parkplatz im Tal erreichen kann.

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Lecker, lecker, lecker

Weil wir uns ja nicht nur von Kuchen aus dem Cafe Hochleitner ernähren können und auch nur 2-3 mal die Woche selber Pilze sammeln und ich mit meinen „picky eaters“ manchmal von akuter Kochmüdigkeit überfallen werde, haben wir auch einiges an Gastronomie (ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit) testen können. Hier unsere Lieblinge:

Das Mesnerhaus in Mauterndorf wird zurecht als eines der besten Restaurants in Österreich gehandelt. Jeder Bissen ein Gedicht und immer einen Besuch wert. Trotz des Stammtischs mit Eckbank, der etwas isoliert vom Rest der Gäste recht familientauglich ist, ist das Mesnerhaus nur etwas für Kinder, die frohgemut und mit geradem Rücken ein 12-Gänge-Menü mit jeder Menge „seltsamer“ Zutaten durchstehen. Was nicht ist, kann ja noch werden….

Unser „all-time favorit“ ist definitiv der Gasthof Weitgasser in Mauterndorf. Draußen kann man wunderbar unter der schattigen Kastanie sitzen, während der Nachwuchs die Hasen streichelt oder am Pritschelspielplatz fleißig Wasser pumpt. Die Großen werden mit österreichischer Küche verwöhnt, der man die Sorgfalt und Liebe zum Produkt ansieht und die hervorragend schmeckt.

Immer wieder gerne besuchen wir auch den Löckerwirt in St. Magarethen. Auch hier sitzt man unter einem Laubdach im Garten und die Kinder toben über den riesigen Spielplatz. Das Essen, das zum Teil aus der eigenen Biolandwirtschaft gespeist wird, hat uns noch nie enttäuscht. Ein Besuch beim Löckerwirt lässt sich auch gut mit dem Wasserweg verbinden, den man auch schon mit Kindergartenkindern gut erwandern kann, weil er mit seinen zahlreichen Stationen viel Abwechslung bietet.

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Wir kehren im Dezember zurück und dann darf es auch gerne kalt sein!

 

 

Nussknacker

Es naht doch tatsächlich die Vorweihnachtszeit mit großen Schritten heran und ich freue mich schon sehr darauf mit Leo den „Nutcracker“ in einer Adaption des Thomas Amour Youth Ballet und der New World School of the Arts zu sehen. Den Nussknacker gibt es ja in vielen Städten in der Vorweihnachtszeit für Kinder zu sehen und der Besuch einer Aufführung ist sicher ein Highlight in dieser zugegebenermaßen voll gepackten Zeit. Ein Highlight, das es vorzubereiten gilt.

Wir haben uns dafür dieses wunderbare Buch mit Illustrationen von Lisbeth Zwerger besorgt. Was soll ich sagen. Es bringt mein Herz zum Singen. Die Sprache ist immer noch wunderbar, wenn einem auch im Vorwort das Original „Nussknacker und Mausekönig“  von E.T.A. Hoffmann wärmstens ans Herz gelegt wird, denke ich doch, dass Susanne Koppe wunderbare Arbeit geleistet hat. Sie führt Kinder heran an die fantastische Welt eines der ganz großen Poeten der Romantik.

Es ist herrlich zu sehen, wie wenig Unterschied es für die Kinder macht, dass die Geschichte fast 200 Jahre alt ist. Die Märchensprache trägt uns durch Zeit und Raum und wir tauchen ein in die Welt von Marie und dem Nussknacker, Prinzessin Pirlipat, dem Mausekönig und der Frau Mauserinks.

Mit der beiliegenden CD erkunden wir auch die Musik, die Tschaikowski dem Märchen beigestellt hat. Sie beflügelt unsere Reise nur noch mehr. Wir freuen uns schon sehr auf das Ballett.

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Ein letztes Mal……

Wir ziehen nicht nach Miami und München, weil wir aus der Steiermark weg wollen, sondern weil wir nach Miami und München wollen. Die Jahre hier waren schöne Jahre. Unsere Kinder waren hier ganz klein. Manche Tage waren stressig mit zwei kleinen Kindern, aber es ging uns gut hier. Wir haben hier Familie und Freunde. Matteo ist in diesem Haus, das wir nun verkauft haben, geboren. Die abgefallenen Nabelschnurreste unserer Kinder sind unter der Magnolie vergraben. Es schleicht sich auch Wehmut ein, wenn wir einen Moment innehalten. Trotzdem fällt uns der Abschied nicht schrecklich schwer. Wir freuen uns auf die Zukunft, hoffen dass die neuen Stationen unseren Bedürfnissen noch besser entsprechen.

Ich beäuge meine Kinder. Es wir kein Spielzeug weggeschmissen. Das ist bisher ihre einzige Sorge. Wir lagern alles ein Jahr lang ein und manche Kiste wird beim Öffnen Weihnachtsgefühle aufkommen lassen.

„Das wird alles sehr spannend werden“, sagt Leo. So empfinden das auch seine Eltern. Beide Städte, Miami und München, kennen die Kinder. Mit beiden verbinden sie Freunde, Familie und Lieblingsplätze. Beide Kinder haben sich noch nicht besonders aus ihrer Familie heraus orientiert. Aufgrund der bevorstehenden Nomadenjahre haben Leo nicht in den Kindergarten gegeben, als er das nicht wollte. Ich denke, das alles führt sicher dazu, dass ihnen der Abschied nicht zu schwer wird. Und den ersten Urlaub in der alten Heimat haben wir auch schon organisiert. Einige unserer Lieblingsplätze werden wir also sicher wieder besuchen.

Wir werden auch weiter Trachtiges in dem kleinen Kindergeschäft am Franziskanerplatz in Graz kaufen.

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Wir werden auch weiterhin gerne ins Eckstein kommen und das wunderbare Essen und den Service geniesen…(und irgendwann gibt es vielleicht sogar in Österreich ein Rauchverbot).

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Und auch dem Grazer Kindermuseum Frida&Fred werden wir sicher treu bleiben.

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Die aktuelle Ausstellung „Villa Munterg’sund“  für Kinder ab 3 Jahre läuft noch bis zum 24.02.2013 und da gibt es wirklich viel zu entdecken und auszuprobieren.

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Auch das wunderbare Quasi-Quasar-Theater war wieder im Kindermuseum zu Besuch und wir haben „Der kleine Mozart“, ein Stück über Musik und Mozart, das mit vielen Mitmachteilen Kinder ab 4 Jahre begeistert, gesehen.

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Sweet potato fries à la Monty’s

Monty’s ist der perfekte hangout place an der South Beach Marina. Wir wohnen nicht weit weg und sind abends öfter hier. Am Wochenende gibt es meist live Musik und die Jungs sind begeisterte Tänzer. Wenn ich nach ihrer Performance mit dem Hut rumgehen würde, könnten wir von den Einnahmen unser Essen bezahlen :-). 

Bei Monty’s gibt es grundsätzlich sweet potato fries, die uns allen viel besser schmecken, als normale Pommes. Für den Fall, dass uns in Österreich die Sehnsucht überkommt, haben wir ein paar Eigenversuche gestartet. Weil wir zuhause nicht so leicht Süßkartoffeln bekommen, gab es auch gleich noch ein paar Kürbispommes dazu. Die Yamswurzeln, die noch herumlagen, haben wir außerdem verarbeitet. (Gibt’s in der Steiermark ja auch an jeder Straßenecke ;-)).
War lecker!