Oft fragt man uns, wie das so ist, mit dem Essen in den USA…tja was soll ich sagen. Man kann in Miami Beach ganz hervorragend essen, aber halt nicht unbedingt günstig. In der Summe würde ich sagen, wirklich gutes Essen und gute, wenn möglich biologische Lebensmittel sind deutlich teurer. Ich habe vorher in Österreich überwiegend bio und unverarbeitete Lebensmittel eingekauft und mache das auch hier in Miami. Ich zahle hier aber mindestens 1,5 mal so viel dafür.
Manches, z.B. richtig guter Orangensaft, ist hier deutlich einfacher zu bekommen. Anderes, wie Brot und Butter ist kaum in der Qualität zu finden, die wir gewohnt sind. Und ach …was würde ich für Andechser Naturjoghurt geben…Mal sehen, vielleicht steigen wir ja auch noch in die Joghurtproduktion ein.
Aber erst mal haben wir uns an Brot und Butter gewagt. Wenn wir nicht selber backen, wie z.B. im Moment (wegen einem kleinen Feuerchen im Ofen, also ich möchte wirklich nicht darüber reden, nur gut, dass die Sprinkleranlage nicht losging) kaufen wir gerne Bagels bei Bagel Brothers. Weil es die ja auch schon überall in Deutschland gibt, müssen wir da auch in Zukunft nicht darauf verzichten. Aber richtiges Brot…….
„Der Geruch des Brotes ist der Duft aller Düfte. Er ist der Urduft unseres irdischen Lebens, der Duft der Harmonie, des Friedens und der Heimat.“
-Jaroslav Seifert-
Diese zwei Bücher zum Brotbacken kann ich wirklich empfehlen:
- Gutes Brot von Roswitha Huber
- Flour Water Salt Yeast von Ken Forkish
Seit ich so ein Gärkörbchen habe, bin ich auch mit dem optischen Ergebnis ganz zufrieden.
Nun aber zur Butter. Butter schmeckt mir hier überhaupt nicht. Ehrlich gesagt, die normale amerikanische Butter würde ich zuhause ins Geschäft zurückbringen, weil ich sie für ranzig hielte. Darum haben wir uns auch bei der Butter mal ans selber machen gewagt.
Dafür muss man einfach Sahne (je fetter, desto mehr Butter) so lange schlagen bis sie zu Butter wird. Ganz einfach das, was einem beim Sahne Schlagen nicht passieren soll. Wir haben dafür den Mixer verwendet und es hat bei einem Liter Sahne ungefähr 20 min gedauert. Dann entstehen die Butterklumpen und die Buttermilch (spätestens dann spritzt’s). Die Buttermilch dann abseihen und die Butter durchkneten, damit die restliche Flüssigkeit rauskommt. Die Buttermilch haben die Buben getrunken. Sie schmeckt allerdings nicht wie gewohnt, weil bei gekaufter Buttermilch noch Milchsäurebakterien zugesetzt werden. Man kann die übrige Buttermilch auch zum Backen verwenden.
Einen Teil habe ich mit Kräutern vermengt. Das hält dann aber nur ein paar Tage. Die übrige Butter hält im Kühlschrank ca. zwei Wochen. Sie schmeckt wunderbar frisch und die Buben hatten ihren Spaß.
Während wir gerührt haben, habe ich mich an eine Nachbarin erinnert. Als ich noch klein war, hat sie ihre Butter noch selbst gemacht. Sie hatte ein hölzernes Butterfass, in dem die Butter geschlagen wurde. Die Butter wurde dann in eine Form gepresst und am Ende hat sie mit einem Kaffeelöffel ein Muster eingedrückt. Ich nehme mir vor, mal nach ihrem Butterfass zu fragen, um es mit den Buben anzuschauen. Im Sommer im Lungau werden wir mal nach alten Butterformen Ausschau zu halten.
Wir werden das sicher öfter mal machen, weil es wirklich einfach ist. Es ist ein Spaß für die Kinder und für selbstgemachtes Brot rentiert es sich sicher auch mal die Butter selber zu machen…oder von der Küchenmaschiene machen zu lassen. Jedenfalls überschlagene Sahne werden wir sicher nicht mehr wegschmeißen.
Pingback: Buttermodel | Kinderjubel; Basteln, Lesen, Gedanken, Rezepte, Reisen mit Kindern.