Die Adventszeit versuchen wir wirklich zu zelebrieren. Die Nachmittage verbringen wir jetzt meist draußen im Schnee. Wenn es dunkel wird und die Buben vom vielen Stampfen im Schnee und den langen Schlittenfahrten genug haben, gehen wir heim. Bevor wir ins Haus gehen, zünden wir den Lichteradvenstkalender auf der Terrasse an. Dann machen wir uns einen Tee und ein Feuer im Kamin. Wir zünden den Adventskranz an und genießen ein paar von Omas herrlichen Plätzchen und ein bisschen Obst. Dann singen wir gemeinsam Weihnachtslieder und lesen Adventsgeschichten. Manchmal basteln wir dann noch ein bisschen Weihnachtsdeko oder backen ein paar Plätzchen. Die Buben haben strahlende Augen und rote Backen und sanft leuchtet ein Heiligenschein über ihren blonden Häuptern.
Aber manchmal….wirklich ganz selten…haben wir gar keinen Schnee, sondern Schmuddelwetter. Die Kinder sind nur mit Mühe und nach dem üblichen Anziehstress aus dem Haus zu treiben. Da quälen wir uns dann eine halbe Stunde rum. Leo meckert die ganze Zeit, dass er wieder rein will und Matteo will dauernd getragen werden. Weil ich froh bin, wenn beide Kinder halbwegs angezogen sind, hat es für mich wieder nur für das Allernotwendigste gereicht und mich friert. Entnervt gehen wir wieder rein. Drinnen macht Matteo dann ein Geschrei, weil er seinen Schneeanzug nicht ausziehen will und Leo, weil er ohnehin grantig ist. Der Flur liegt dann voll mit unserem Zeug und es sieht aus wie nach einem Bombeneinschlag. Keines unserer Kinder hat in seinem ganzen Leben je eine Tasse Tee getrunken. Keiner will den Lichteradventskalender mit mir anzünden. Matteo stopft 3 Plätzchen auf einmal in den Mund, nur um sie dann auf den Teppich zu spucken und den Brei anschließend gewissenhaft in den selbigen einzumassieren. Leo’s Nase muss geputzt werden, was er mir mit ohrenbetäubenden Geschrei klarzumachen versucht. Als ich versuche Weihnachtslieder zu singen, haut Matteo nach mir.
Die Wahrheit liegt, wie so oft im Leben, irgendwo in der Mitte mal mit der Tendenz in die eine oder andere Richtung. Man darf halt nur nicht der Sklave der eigenen Erwartungen werden;-)