Sommerfrische

Ma BergblickIm Lungau angekommen sind wir schon letzte Woche. Die Lebensmittelvorräte sind aufgefüllt, die erste Marmelade ist gekocht, Suppenrationen eingefroren und die Spielsacheninventur wurde gewissenhaft durchgeführt. Holunderblütensirup ist auch angesetzt, sogar mit ein paar Blüten aus unserem Garten. Eierschwammerl gibt’s noch keine, aber wir hoffen auf eine gute Saison. Ist der Lungau doch berühmt für seinen Pilzreichtum. Es ist herrlich hier und erfrischend – in jeder Hinsicht-. Allzu viel kurze-Hosen-Wetter hatten wir noch nicht und auch das Eintauchen in eine ganz andere Welt ist immer wie eine Frischzellenkur. Man nimmt die Dinge wieder ganz anders war. Wie herrlich frisches Wasser aus der Leitung sein kann, ein gutes Brot, wie gemächlich das Leben in einem kleinen Ort wie Mauterndorf vor sich hin fließt und wie viel Zeit man für Müllmanagement braucht. Ma BurgblickTrotz der deutlich kühleren Temperaturen hier und der Regentagen (die hoffentlich die Schwammerl wachsen lassen) hat auch die Sonne schon einige Tage die Oberhand gewonnen, so dass wir einen wunderschönen Nachmittag lang erste Erkundungsgänge im Weißpriachtal, einem der schönsten im Lungau, vornehmen konnten. Noch scheint der Sommer in den Bergen, der sich vor uns ausstreckt unendlich lang. Aber auch unsere Besucherliste wird immer länger und ich weiß genau, wie schnell dann die Zeit vergeht.Ma MatteomitMargariteIch habe schon viele Sommerrezepte gesammelt, wir werden Geschichten aus dem Lungau sammeln und wir werden den Sommer in vollen Zügen genießen. Ma Wiesenblumenstrauß

Unser Kindergartenweg

Unser Weg zum Kindergarten ist so wunderschön, dass ich gar nicht fassen kann, dass wir monatelang die Autobahn genommen haben, die noch nicht mal schneller war. Es ist jeden Tag eine Freude durch so viel Grün zu fahren und immer wieder neue Blüten zu bewundern. Dieser Weg wird mir nie langweilig. Jeden Tag gibt es etwas neues zu entdecken, zur Zeit gibt es jede Menge Mangobäume zu bestaunen. Für immer wird mir diese Strecke entlang der Old Cutler Road in schöner Erinnerung bleiben. Die tropische Vegetation ist mir sehr ans Herz gewachsen. Kilometerlang fahren wir unter Baumriesen durch grüne Tunnel. Zwischen den grünen Wänden wechseln sich wunderschöne Häuser ab. Ich hoffe mich immer wieder daran zu erinnern, wie wertvoll es sein kann, auch in alltäglichen Dingen immer wieder neue Wege auszuprobieren.

blühender Baum rot OCR Durchgang gehweg OCR grün Mangos OCR Häuschen Blühender Baum gelb OCR OCR Grüner Tunnel OCR Straße

 

Wasserfarbenmonster

Wasserfarben blasen„Dann mal halt ein schönes Bild“, sagt die Mädchenmutter zu ihrer Tochter. Woraufhin das Töchterchen sich ordentlich an den Tisch setzt und stundenlang selbstversunken ein Bild malt, ohne dass Tisch und Kind vollgesaut sind. Manchmal kann ich Mädchenmütter echt nicht ausstehen.

Aber wenn ich in mich gehe und ganz ehrlich mit mir bin, dann muss ich mir eingestehen, dass aus braven, ordentlichen Buben wohl brave, ordentliche Männer werden. Weil ich persönlich das eher uninspirierend finde, muss ich mich halt mit wilden Buben und Chaos abfinden. Wenn auch ich jetzt den Ärger habe und die Töchter der Mädchenmütter (die mir Null dankbar sind) später den Spaß…..

Wasserfarben Monster

Aber naja, diese Sauerei hat mir auch Spaß gemacht.

Wir haben mit Pipetten auf Aquarellpapier flüssige Wasserfarben getropft und dann mit Strohhalmen verblasen (man kann das auch mit Mädchen machen, oder wenn man eh gerade streichen wollte).

Wie die Sache mit dem Rasierschaum ist das etwas, das wir immer wieder machen. Aus dem gewonnenen Bildern basteln wir dann meist weitere Kunstwerke. Girlanden voller Schmetterlinge, kleine Bücherl, Karten und so weiter. Merke: Nicht aus jedem Actionpainting muss ein Monster werden.

wasserfarben schmettling karteAb geht’s zum creadienstag.

Wildlife im Central Park

CP Vogelnest Ampel

Nachdem wir kürzlich über Füchse gelesen hatten, dass sie als Habitatgeneralisten seit ca. 60 Jahren auch mehr und mehr in Städten vorkommen; sie stören sich nicht am Menschen, sind Allesfresser, nachaktiv und sehr erfinderisch, was die Wahl ihres Baues angeht, fragten die Kinder, was wohl alles für Tiere im Central Park wohnen. Füchse nicht, ergab unsere Recherche.

Mir war bei unserem Besuch als erstes der Rotkardinal aufgefallen. Den kannte ich bislang nur aus diesem Buch. Aber wer wohnt da noch? Wir haben uns auf die Suche gemacht.

Derzeit werden zwischen 230 und 250 Vogelarten im Central Park gezählt. Wer sich für Vögle interessiert, dem sei dieser tollen Film dazu empfohlen. Ein Muss für alle Vogelfreunde.

Manche Tiere, wie die zahlreichen Schildkrötenarten, die sich im Turtle Pond tummeln, haben sich teilweise nicht ganz freiwillig angesiedelt. Es handelt sich schlicht um ausgesetzte Tiere, die ihren ehemaligen Besitzern einfach zu langlebig waren.  Andere, wie zum Beispiel Kojoten, haben sich eher verlaufen und sind nur auf der Durchreise. Oder aber sie werden dann doch wieder aus der Stadt verbannt, wie kolumbianische Riesenschlangen oder südamerikanische Alligatoren. In New York wurden schon Feldhasen über Stadtwiesen hoppeln gesehen, mit ein bisschen Glück kann man einen Weißkopfseeadler vom Bürofenster aus seine Kreise ziehen sehen. Seehunde kehren an die Ufer des wieder viel sauberer gewordenen East River zurück.

Fledermäuse, die ja auch nachtaktiv sind, können sich -wie der Fuchs- relativ gut mit dem Menschen arrangieren und so sind auch sie ihm Central Park zahlreich vertreten. Sowohl in den dortigen Bäumen als auch in den umliegenden Hochhäusern finden sie Unterschlupf, wie auch so mancher Greifvogel, dem die Thermik rund um die Wolkenkratzer zugute kommt.

Waschbären sind eine weitere Spezies, die sich munter im Central Park und in der ganzen Stadt vermehrt. „If you can make it there…“. Wer sich im harten Stadtleben behaupten kann, der darf auch bleiben, finden die New Yorker.

Stadtserengeti finde ich jetzt als Bezeichnung für den Central Park ein bisschen übertrieben, aber es ist schon erstaunlich wie viel Leben sich inmitten einer Stadt wie New York ansiedeln kann. Kein Wunder, dass der Central Park so heißgeliebt ist, beweist er doch, dass es überall grün sein kann, wenn man nur einen Anfang macht.

WE LOVE GREEN STUFF und so schauen wir jetzt auch bei den Naturkindern, was es sonst noch Grünes gab diese Woche.

Wie mit dem Kindle das Sams zu uns kam.

 

51JZIdgzD4L._SL160_PIsitb-sticker-arrow-dp,TopRight,12,-18_SH30_OU03_AA160_Wir lesen seit einiger Zeit mit dem Kindle. Also ich lese, meine Kinder können noch nicht lesen. Für mich allein, sehe ich darin auch viele Vorteile. Man spart schließlich eine Menge Papier. Ich muss nicht auf eine staubige Bücherwand schauen, um mich belesen zu fühlen. Allerdings ist das Angebot doch noch sehr eingeschränkt. 512WhmMYFpL._SL500_PIsitb-sticker-arrow-big,TopRight,35,-73_OU03_SS100_

Andererseits gibt es manches mittlerweile nur noch als ebook, weil das Risiko geringer ist. Bevor ich mich jetzt in der Analyse bezüglich des Fortbestandes ganzer Industrien rund um das Buch versteige…wie wirkt sich jetzt der Kindle auf unsere Vorlesesituation aus?

Natürlich ist auch mit den Kindern ein Kindle praktisch. Wenn sich zwei Kinder in meine Arme kuscheln, bin ich froh, wenn ich so ein Leichtgewicht in der Hand halte und kein schweres Buch. Ich wünschte wirklich, ich hätte während der Stillzeit schon einen gehabt. Auch dass man vom Umgebungslicht unabhängiger ist, ist mit Kindern oft ein Vorteil. Wir lesen überall: Beim Arzt, im Restaurant, im Flieger, im Bett, am Sofa, am Strand, in Hotellobbies und haben immer bequem ein paar Bücher dabei. Ich bin froh, dass unsere Kinderbibliothek nur virtuell wächst, weil ich auch gar nicht wüsste, wohin mit all den Schätzen. Wenn man mit dem einen Buch fertig ist, bestellt man flugs ein Neues. Wenn man so viel liest, wie wir hat man den Anschaffungspreis auch schnell wieder hereingelesen, weil die Bücher ja deutlich günstiger sind.51p2M7obJiL._SL500_PIsitb-sticker-arrow-big,TopRight,35,-73_OU03_SS100_

Auf diese Weise haben wir alle „Sams“ Bände in nur zwei Wochen gelesen. Es gab kein Halten mehr. Auch bei mir nicht. Vorlesen ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, wenn meine Kinder zu groß dafür sind, gehe ich ins Altenheim. So sehr wir uns auch in das Sams verliebt haben, in den kleinen, frechen Kerl mit den Wunschpunkten, der Herrn Taschenbiers Leben gehörig durcheinander wirbelt, ein bisschen habe ich den Eindruck, ein gemächlicheres Tempo hätte uns gutgetan. Hätten wir ein Buch in der Hand gehabt, hätten wir uns länger auch auf die Bilder konzentriert. Es hätte längere Pausen zwischen den Büchern gegeben (man bestellt ja nicht 9 Bände auf einmal) und wir hätten sie besser verdaut. Wir hätten mit Vorfreude auf einen neuen Band gewartet (Also nicht bis zum nächsten Geburtstag. Bücher sind bei uns mehr ein Grundnahrungsmittel). Warten können……unseren Kindern darin ein Vorbild zu sein, fällt uns schwerer und schwerer und der Kindle wird uns da kein Helfer sein.

Allerdings konnten wir bequem während des Lesens unsere liebsten Sams-Reime markieren, damit wir sie immer wieder lesen können. Wenn wir schnell man einen Lacher brauchen und davon kann man doch nicht genug haben, dann werden wir beim Sams immer fündig. Lachen ist wichtiger als Warten, würde ich sagen.

51hjCIsOdaL._

Zu bedenken ist aber, dass das Buch nicht greifbar ist, das heißt, das Kind wühlt nicht in der Bücherkiste und kommt dann mit dem Buch an und es wird noch einmal ( und noch einmal, und noch einmal) gelesen. Das Kind kann das Buch, den Schatz, nicht mehr in den Händen halten und es wird auch nicht einfach mal nur darin geblättert. Natürlich nähern sich Kinder irgendwann dem Erwachsenen-Lesen insoweit an, dass sie Bücher nicht mehr wieder und wieder lesen. Aber meiner Meinung nach brauchen Kinder im Vorschulalter diese Wiederholung noch auf jeden Fall. Sie müssen Dinge noch be-greifen. Dazu gehört auch ein Buch wirklich in den Händen zu halten und in den Bildern zu schwelgen. Das Rascheln vom Umblättern zu hören und den Buchgeruch einzusaugen. Da ist der Kindle eher eindimensional zu nennen.

Der Kindle wird also sicher nicht unsere einzige Lesequelle sein. Zumal sich die Auswahl an guter Kinderliteratur dort derzeit auch noch außerordentlich bescheiden ausnimmt. Andererseits ist er so schrecklich praktisch, dass ich ihn auch nicht mehr missen möchte.