Wenn die Ziege schwimmen lernt

Ich mag sie eigentlich nicht, die Kinderbücher mit Botschaft: Du sollst die Zähne ordentlich putzen; im Kindergarten ist es doch ganz schön; es ist toll, Geschwister zu haben; du sollst nicht lügen; und brav auf’s Töpfchen gehen; wenn sich die Eltern trennen, kann das Leben trotzdem wieder gut werden; am Abend gehen wir ordentlich ins Bett; gegessen wird, was auf den Tisch kommt, und so weiter……

Bei soviel erhobenem Zeigefinger vergeht uns das Lesevergnügen. Man kann Spaß haben oder sich pädagogisch wertvoll vorkommen, meist schließt das eine, das andere aus.

Warum mögen wir dieses Buch dann trotzdem? Weil sich hier solides gestalterisches Talent mit einer der Botschaften paart, die ich meinen Kindern wirklich mit auf den Weg geben möchte: „Du hast Talente und Dinge, die Dir Freude machen, finde heraus, was das ist und scher Dich möglichst wenig um den Rest. Vergeude Deine Zeit nicht damit zu beweinen, was Du nicht kannst. Bemüh Dich nicht, mit viel Arbeit und Frust irgendwo mittelmäßig zu werden. Freu Dich über die Talente anderer um Dich herum, arbeite zusammen, aber versuch nicht, wie sie zu werden.“

Das  erfahren auch die Tiere, als sie plötzlich in die Schule gehen sollen. Obwohl sie sich redlich bemühen, -die meisten jedenfalls, es gibt auch eine rebellische Raupe, die einfach nicht fliegen lernen will- verschwenden sie viel Zeit und Kraft darauf, zu werden, was sie nicht sind: Kletternde Pferde, fliegende Elefanten oder schwimmende Ziegen.

Bis die Lehrer völlig verzweifelt das Handtuch werden und jeder wieder das macht, was er gut kann………

 

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Das geht uns alle an…eine Liebeserklärung an die Hebamme

Mir ist klar, dass man bei unserem schwächelnden Gesundheitssystem auch irgendwo anfangen muss zu sparen. Aber bei den Hebammen, beim Beginn eines Menschenlebens ist sicher der falsche Platz. Ich dachte ja bisher, „mehr Geburten“ wäre ein erstrebtes politisches Ziel. Dass so manches Geburtstrauma das zweite und dritte Kind verhindert, ist dem Bundesgesundheitsminister Gröhe vielleicht noch nicht klar. Dann klären wir ihn doch mal auf.

Ich habe zwar noch eher moderat meinen persönlichen Vergleich zwischen Hausgeburt und Klinikgeburt gezogen und noch heute will ich sicher nicht behaupten die Hausgeburt wäre das einzig Wahre, wenn sie das auch für mich war. Weder jedes Kind, noch jedes Paar und wohl auch nicht jede Hebamme ist für die Hausgeburt gemacht. Was mich dazu getrieben hat, war vor allem die wenig selbstbestimmte Situation in der Klinik. In der Steiermark gibt es leider kein Beleghebammensystem. Das heißt, man muss die Hebamme nehmen, die gerade da ist. Ich halte das für grundsätzlich schlecht. Deshalb jetzt mal ganz deutlich, Herr Gröhe: Keine Geburt ohne eigene Hebamme! Eine Geburt ist eben nicht nur wunderbar, sondern für viele Frauen auch eine der schlimmsten Extremsituationen, in die sie in Ihrem Leben geraten. Klar die Erinnerung daran verblasst bald ( ich muss mich wirklich anstrengen, mich daran zu erinnern). Aber eine Geburt ist eine Expedition in ein Land, in dem man noch nie war. Es kann Momente geben, in denen man nur noch weg will, oder sterben, jedenfalls kein Kind. In denen man von allen verlassen ist, auf sich gestellt und glaubt, es nicht zu schaffen. Nachdem ich allen Nichtmüttern jetzt gebührend Angst gemacht habe, tada… da ist sie, Eure Rettung: Die Hebamme. Sie ist die, die Euch hineinführt und auch wieder heraus, die Euch das Vertrauen schenkt, dass Ihr das schaffen könnt. Und wenn Ihr Eure Expedition zum Nordpol startet, wollt Ihr dann Eure Gefährten vorher auswählen, oder nehmen, was gerade um die Ecke biegt, wenn’s losgeht?

Meine Hebamme bei der ersten Geburt war sicher auch ganz wunderbar…..für irgendeine andere Frau. Für mich war sie das nicht. Wie sollte sie auch. Sie kannte mich ja gar nicht. Wusste nicht, was sie an Kraft, Wissen und Persönlichkeit voraussetzten konnte. Klar irgendwie kam das Kind dann schon auf die Welt und ich habe sicher kein Trauma davongetragen, aber es war sch…..lecht. Das wollte ich nie wieder.

Gott sei dank war von vorne herein eine ambulante Geburt geplant und wir gingen nach 5 Stunden nach Hause und ich musste mir nichts mehr von Fremden sagen lassen, deren Kompetenz ich insgeheim (und ungerechterweise) anzweifelte. Dann am nächsten Tag kam meine Hebamme. Eine Frau, die für diesen Beruf lebt und das auch ausstrahlt. Eine, die immer genug Zeit für uns hatte und erst ging, wenn alles gut war. Eine, der ich alles sagen konnte und die Antworten auf meine Fragen hatte. Antworten, die nicht immer nur aus ihrem Wissen, sondern auch aus ihrem Herzen gespeist waren. Die, mit der ich ein gutes Jahr später ein zweites Kind bekam und die dafür am heilig Abend spät nach Hause gekommen ist.

Haben wir keine Hebammen mehr, weil sich ihr Beruf einfach nicht mehr rechnet, dann verlieren wir Frauen etwas Existenzielles. Das Recht auf eine selbstbestimmte Geburt, den Glauben an unsere weibliche Macht, Leben zu schenken und einen guten Start für das Leben unserer Kinder. Weder Ärzte noch unsere Männer werden uns darin bestärken unsere eigenen Kräfte zu entdecken, man bedenke die Risiken und damit meine ich nicht nur die medizinischen. Man kann nach einer Geburt verwundet zurückbleiben oder gestärkt daraus hervorgehen. Oft macht die Hebamme den Unterschied. Hebammen machen uns Frauen stark, sie kämpfen für uns, wenn unsere Männer damit überfordert sind und sie bewahren uns davor, in den medizinischen Apparat zu geraten, wenn es nicht nötig ist. Sie machen sich für uns unbeliebt. Sie bestärken uns in unserer Weiblichkeit, sie wissen, was für uns auf dem Spiel steht. Sie führen und fordern uns und sie lassen es uns schaffen. Sie behalten den Überblick und tragen einen Teil der Verantwortung. Sie bewahren uns vor Irrwegen. Sie wissen um die spirituelle Dimension. Sie werden aber auch niemals (im Gegensatz zu mancher Mutter oder manchem Vater) den eigenen Ehrgeiz über das Wohl von Mutter und Kind stellen.

Sie machen sich für uns und unsere Kinder oder Enkelkinder stark.

Die Hebammen haben unser alles Unterstützung verdient.

https://www.change.org/de/Petitionen/lieber-herr-gr%C3%B6he-retten-sie-unsere-hebammen.

Wer nicht unterschreibt, braucht sich hier nicht mehr blicken zu lassen (tut mir leid, aber das ist nicht der Zeitpunkt für Höflichkeiten).

 

shells everywhere

IMG_7699 IMG_7709Manche unserer Schätze werden als Seifenschale verwendet. Hin und wieder servieren wir auch geeignetes Essen ( nach einer gründlichen Reinigung) darauf und benützen sie mit einem kleinen Löffel als Salzfässchen. Das ist nun nix Neues…dachte ich, aber für meine Kinder halt schon. Die konnten ewig drüber lachen…

Einen weiteren Schwung haben wir zu Kühlschrankmagneten weiterverarbeitet. An die Glasstückchen haben wir die Magnete direkt mit Heißkleber geklebt. Die Muscheln haben wir mit selbsttrocknender Modelliermasse gefüllt und mit dem Magneten eine Aussparung für denselbigen hineingedrückt. Nachdem die ganze Sache getrocknet war (bei uns nach 2 Tagen) haben wir dann den Magneten mit Heißkleber in die Aussparung geklebt. Wir hatten sehr starke Magnete. Was schön ist, weil er dann eben auch schwereres Papier hält. Gerade, wenn kleine Kinderhände aber dann die Magnete ständig vom Kühlschrank reißen, besteht die Gefahr, dass der Heißkleber nicht stark genug ist. Es gibt aber extra starken Heißkleber, oder eben einen anderen stärkeren Kleber, dann wird die Geschichte auch für Kinder alltagstauglich.

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Die Kinder haben dann angefangen, auch Glasmurmeln zu Magneten umzufunktionieren. Das geht ja eigentlich mit erstaunlich viel…..uns sind dann die Magnete ausgegangen. …….. Aber die Mutter hat ein weiches Herz…Neue Magnete sind schon bestellt…

Noch mehr Beispiele unserer Muschelsucht gab es hier und hier.

 

Was tun mit all den Schätzen?

Unsere Muschel- und Korallenschätze verschönern so manche Ecke in der Wohnung. Das kann schon sein, dass einem die kleinen Kostbarkeiten zwischen dem Besteck anlächeln. Oder unseren Succulenten zur Seite stehen.

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Manche bekommen auch einen Ministrand, wo sie bewundert werden können.

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Meinen Lieblingen habe ich jetzt mal einen ordentlichen Rahmen gegönnt.

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Nächste Woche gibt’s noch mehr Muschelideen, die wir mit Euch teilen möchten.

Was ist ein Menko?

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Ein Menko ist ein traditioneller Origami Umschlag. Und in diesen kleinen Briefchen wird bei uns alles mögliche aufbewahrt: kleine Zettelchen, Samen, tans für’s online banking, Logopädie-Kärtchen, seltsame Pülverchen aus selbstgetrockneten Pflanzen, Ohrringe, Nadel und Faden und so weiter…ich weiß gar nicht, was wir gemacht haben bevor Leyla Torres uns hier beigebracht hat wie das geht. Origami Spirit ist auch ansonsten eine unerschöpfliche Quelle kleiner Papierschönheiten.

Zum Teil haben wir Geschenkpapierreste verarbeitet. Aber wir stempeln und malen unser Papier auch manchmal selbst, so wie hier.

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Wer noch mehr Muster mit Pünktchen oder erwachsenen Punkten sehen möchte, der schaut mal beim MusterMittwoch von Müllerin Art vorbei. Da werden Liebhaber von Kreisen und Punkten im Februar auf jeden Fall fündig.IMG_7682