Wegen unserem Nomadenleben haben wir die Kindergartenkarriere bisher sträflich vernachlässigt. Es ist also allerhöchste Zeit geworden. Es war nicht ganz einfach einen Kindergartenplatz zu finden, aber schlussendlich haben wir ein Plätzchen gefunden, das unseren Vorstellungen in vielem entspricht. Lehrer, Eltern und vor allem auch die Schüler haben uns dort sehr herzlich aufgenommen, wofür ich sehr dankbar bin.
Nichtsdestoweniger sind die Buben bisher nur mäßig angetan. Die Trennung fällt ihnen jeden Morgen noch sehr schwer. Ich bin selber sehr gerne in den Kindergarten gegangen. Vielleicht habe ich die damit verbundene anfängliche Angst aber auch verdrängt, weil kein Raum war, sie auszudrücken. Beim Abholen kommen mir beide aber meist dreckverschmiert und verschwitzt entgegengelaufen und berichten von Abenteuern im Garten (Dass es einen richtigen Garten mit Bäumen gibt, ist für einen Kindergarten in Miami keine Selbstverständlichkeit).
Natürlich haben die Kinder bisher noch kaum Englisch gesprochen, wenn sie auch schon über einen erstaunlichen passiven Wortschatz verfügen. Ein Umstand, der Matteo nicht übermäßig berührt. Der Ablauf im Kindergarten ist klar gegliedert und es ist den Kinder bereits klar, welche Zeitabschnitte aufeinander folgen. Vieles, was vor sich geht, ergibt sich auch aus dem Zusammenhang oder kann von den anderen Kindern abgeschaut werden. Wie Matteo sagt:“ Mama, wenn ein Papier kommt, dass weiß ich ja, dass gemalt wird.“
Für Leo ist das schwieriger. Er muss sich ausdrücken können und kann das eben noch nicht. Auch seine Erwartung in 2 Tagen fließend Englisch zu sprechen („an einem Tag lerne ich die erste Hälfte und am zweiten Tag die zweite Hälfte“) hat sich leider nicht erfüllt. Lehrer, wie Schüler sind alle sehr freundlich und aufmerksam und bemühen sich die beiden einzubinden. Und wenn ein Zwölfjähriger zu mir kommt und mich bittet Leo zu übersetzten, dass er sein T-Shirt cool findet (das hätte er wohl schon verstanden), dann habe ich das gute Gefühl, dass wir hier Richtig sind und sich die Schwierigkeiten im Laufe der nächsten Wochen geben werden.
Jedenfalls Leo’s Geburtstagsfeier am Freitag war wirklich zauberhaft. Davon mehr in den folgenden Tagen.
Leo sagt zwar immer noch, dass es ihm nicht gefällt im Kindergarten. Der erste Augenschein lässt aber doch auch etwas anderes erkennen.