Wir freuen uns auf den Herbst

Weil wir hier unter der heißen Sonne Floridas so manche Schönheit des Herbstes entbehren müssen, machen wir uns eben ein kleines bisschen Herbst. Viele Sachen aus den letzten Jahren haben sich bereits zu kleinen Traditionen entwickelt. Manches davon werden wir aber wohl auf die kommenden Jahre verschieben müssen….

1. Herbstpicknick

Vielleicht gibt es Ende November mal einen „herbstlicheren“ Tag, wo wir tatsächlich mit Pullover ein Picknick am Strand machen können. Bis dahin erinnern wir uns an die schönen Nachmittage, die wir schon, mit Korb und Decke ausgestattet, erlebt haben. So wie hier und hier.

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2. Das Kastanienfussbad müssen wir wohl auf nächstes Jahr verschieben. Hier gibt es keine Kastanien.

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3. Ein kleines Stückchen Wald ist natürlich im Herbst besonders schön…wir versuchen es dann mal mit einem kleinen Stückchen Strand.

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4. Herbstzeit ist Apfelzeit. Da gibt es bei uns Apfelstempelkaramellisiertem Apfelmus, ApfelmuffinsApfelchips und Pies mit Apfel. Ein, zwei neue Apfelideen werden sicher in den nächsten Wochen noch dazu kommen. Dazu wird dann das „Apfelmäuschen“ und „the apple orchard riddle“ gelesen.

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5. Überhaupt wird im Herbst wieder mehr gelesen. Unsere sich ständig erweiternde Herbstleseliste:

So schön ist der Herbst, Zehn Blätter fliegen davon, Merlind die kleine Zauberin, Red Leave, Yellow Leave, Das Apfelmäuschen, the apple orchard riddle, Das große Hörbe Buch, MOUSE’S FIRST HALLOWEEN, And Then Comes HALLOWEEN, Room on the Broom, In November.

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6. Alles aus Blättern

Gefärbte Blätter sind hier in Miami immer ein bisschen Mangelware und wir müssen noch ein paar Wochen warten bis sich die Blätter der Sea Grape verfärben. Dafür sind sie dann aber um so schöner. Bis dahin sorgen wir einfach selber für bunte Blätter und ohne Blättergirlande und Windlichter geht es wohl auch diese Jahr nicht.

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7. Auch unser Lieblingsherbstlied spielen wir schon wieder rauf und runter.

8. Wir werden Halloween feiern. Und sicher wieder Kürbismarmelade zaubern.

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9. Wenn dann Thanksgiving vor der Tür steht, dann beginnt hier schon die Weihnachtszeit, aber bis dahin haben wir noch einige neue Herbstideen, die wir ausprobieren wollen. Wir freuen uns, wenn Ihr dabei seid.

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20 Sekunden

Wer sich intensiv dem kleinsten Moment widmet -innehält-, der kann diese Intensität und Energie, die dadurch entsteht, auf alles im Leben ausdehnen.

Ein paar Mal am Tag 20 Sekunden nur Sehen -in die Augen Deines Kindes-, nur Hören -wie der Regen trommelt-, wie der erste Bissen Deines Essens wirklich Schmeckt, nur Riechen, wie die Lieblingsseife duftet, nur Fühlen, wie sich etwas auf Deiner Haut anfühlt.

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Michaeli

Der Tag des Erzengel Michael, der 29. September, ist ein Fest, das allgemein eher dem Vergessen anheim gefallen ist. Angesiedelt an der Schwelle vom Sommer zum Herbst, nahe der Tag- und Nachtgleiche bildet Michaeli im Jahreslauf auch ein Gegengewicht zum Osterfest. Michael, oder sein irdisches Gegenstück der Ritter Georg, wird oft mit Schwert oder Speer und Schild dargestellt. Er kämpft mit dem Drachen, beweist Mut, Kraft und Konzentration…..mit einem Wort, das ist ein Tag für Buben! Das denke ich jedenfalls, wenn ich sehe, wie begeistert die Kinder die zahlreichen Geschichten rund um den „Kampf mit dem Drachen“ aufsaugen.

Mit meinen Interpretationsversuchen, dass man ja -wenn es auch keine Drachen gibt- für manche Aufgaben im Leben Mut und Stärke braucht, bin ich allerdings nicht durchgedrungen. Z.B. hat für den Kindergartenstart bei uns keiner Mut gebraucht, weil das ja „völlig einfach für uns war“. Da sieht man mal wieder, wie verzerrt die elterliche Wahrnehmung sein kann. Mut ist eben nur was für Ängstliche….

Wir singen und erzählen meist im Auto auf dem langen Weg zum Kindergarten und passend zu Michaeli sind das zur Zeit unsere Favoriten:

„I’m a little Dragon strong and stout, here is my tail and here is my snout. If I get the sneezes you better watch out. Ah-choo! Ah-choo! You’ll see the fire sneeze out.“ (Melodie von „I’m a little teapot).

Aber unser absoluter Hit zur Zeit ist diese Geschichte.

Die Königstochter in der Flammenburg

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Der Greenie ist aber ein völlig harmloser Drache, ich habe manchmal eher ein bisschen Mitleid mit ihm, wenn er  unschädlich gemacht werden muss.

the apple orchard riddle

Obwohl unsere Leserschaft überwiegend deutsch spricht, werden wir hier im Laufe des nächsten Jahres vermehrt englische Bücher vorstellen, weil das nunmal das ist, was wir gerade lesen. Nachdem aber viele Kinder mittlerweile schon im Kindergarten oder in den ersten Schuljahren an die englische Sprache herangeführt werden, kann sich ja auch in Deutschland oder Österreich das eine oder andere englischsprachige Bilderbuch einschleichen und gelesen werden. Die „Übersetzungsarbeit“ hält sich bei Bilderbüchern ja in Grenzen. Ich jedenfalls lerne dabei immer mal wieder Wörter, die mir vorher unbekannt waren.

Nun aber genug der Präliminarien, her mit dem Lesevergnügen.

„the apple orchard riddle“ von Margaret McNamara und G. Brian Karas berichtet von einem Schulausflug auf eine Apfelplantage. Die Kinder dürfen dort mit ihrem Lehrer Äpfel pflücken,der Saftpresse und der Apfelschälmaschine zuschauen und dürfen auch ein paar Leckereien aus dem Hofladen verkosten.

Begleitet wird dieser Ausflug von einem gestellten Rätsel, das die Kinder zu lösen versuchen. Dies gelingt schließlich der kleinen Tara, einem Mädchen, das sehr selbstbestimmt die Dinge in ihrer eigenen -ein bisschen langsameren-Geschwindigkeit angeht.

Ich bin sicher, auch Ihr könnt das Rätsel lösen:

„Show me a little red house with no windows and no door, but with a star inside.“

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Noch mehr Apfelideen gibt es hier und hier und hier

Geburtstag im Kindergarten

Wie schon gesagt, hatten wir eine ganz herzliche und liebevolle Geburtstagsfeier für Leo im Kindergarten und ich möchte noch einmal genauer davon berichten.

Alle Schüler und Kindergartenkinder haben sich versammelt und das Geburtstagskind mit Krone und Kerze kommt herein und nimmt seinen Platz vorne vor einer kleinen Puppenbühne zwischen den Eltern ein. Mithilfe des Puppenspiels wird folgende Geschichte (stark gekürzt) erzählt:

„Ein kleiner Engel lebt zusammen mit seinem besten Freund einem großen Engel im Himmel. Sie besuchen zusammen die Sonne, die mit einem Sonnenstrahl die Freude und Liebe in das Herz des kleinen Engels pflanzt. Sie fliegen weiter zum Mond, denn es ist die Aufgabe des großen Engels, den Mond zu polieren. Im Spiegel des Mondes sieht der kleine Engel plötzlich die Erde. Er sieht Flüsse und Seen, Berge und Wälder und schließlich ein kleines Haus. Dort entdeckt er einen Mann und eine Frau. Während er sie betrachtet, spürt er, wie die Liebe, die die Sonne in sein Herz gepflanzt hat, zu wachsen anfängt. Das ist ein so schönes Gefühl, dass er hinunter möchte auf die Erde zu den beiden. Sein großer Engel zeigt ihm den Weg über die Regenbogenbrücke und der kleine Engel hört den Namen des Geburtstagskindes (den alle rufen) und fragt was das sei. Sein Freund antwortet ihm, dass das sein Geschenk, sein Name sei, den ihm die beiden gegeben haben und dass sie ihn erwarten. Da nimmt der kleine Engel allen Mut zusammen und rutscht über die Brücke nach unten, um mit ihnen (und evtl. Geschwistern) zu leben.“

Nach der Geschichte hat jeder dem Geburtstagskind noch etwas gewünscht. Dann gab es noch „Happy Birthday“ auf deutsch, englisch, französisch, italienisch, spanisch, portugiesisch und chinesisch.

Die Geschichte korrespondiert nun mit einem Weltbild, das nicht jedermanns Sache sein mag. Wer weder an Schutzengel noch daran glauben mag, dass wir unser Leben erwählen, der kann immer noch folgendes hören:

„Wir haben Dich gewollt und uns auf Dich gefreut. Du bist unser Kind. Du bist ganz wunderbar, so wie Du bist. Für uns bist Du etwas ganz besonderes, etwas himmlisches. Wir glauben an Dich und Deine Talente. Dein Leben wird sich aufs Beste entwickeln.“

Für mich war es ein schönes Beispiel, dass eine Geburtstagstorte, Geschenke und eine Party wunderbares Beiwerk dafür sind, das zu sagen, zu hören und zu spüren.

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