Ja, Ihr Lieben, wir leben noch. Allerdings war unser Nomadenleben in den letzten Monaten doch so anstrengend, dass vieles -so auch „Kinderjubel“- auf der Strecke blieb.
Erst der Hauverkauf und der schnelle Aufbruch aus der Steiermark. Nachdem ich150 Kisten in 6 verschiedenen Kategorien (weil verschiedene Zielorte) gepackt hatte, war ich froh, dass es dann die Umzugswagen (wegen Schneechaos nur mit Hilfe der Feuerwehr) an den Umzugstagen doch noch zu uns hoch geschafft hatten.
Erleichtert hatten wir uns in die Floridasonne gerettet und uns dort auch ein bisschen erholt. Allerdings gestaltete sich die Kindergartensuche für die Buben schwierig. Gerade bei uns in der Gegend gab es nichts, wo beide hätten hingehen können, weil wegen großem Andrang viele Programme für 3-jährige im kommenden Kindergartenjahr nicht mehr zugänglich sind und ich Matteo nicht zuhause lassen wollte. Schlussendlich haben wir uns dann für einen Waldorfkindergarten entschieden. Das ist zwar für mich mit einem Stück Fahrerei verbunden, aber im Grunde passt es uns ganz gut, weil wir diese Schulform auch für die kommenden Jahre in München favorisieren und unsere Kinder ungern in ein „Early Childhood Programm“ gegeben hätten, wo sie dann im Angesicht einer Stoppuhr ihr ABC herunterrattern müssen. Ich bin sicher wir werden dort ganz gut aufgehoben sein.
Bis uns aber im September mit dem Kindergarten die Sesshaftigkeit ereilt und wir uns der tropischen Hitze stellen müssen, verbringen wir den Sommer in München (wir wussten ja nicht, dass die tropische Hitze eines Florida-Sommers uns plötzlich so verlockend erscheinen kann).
Nachdem sich die Wohnungssuche für den kurzen Zeitraum und mit zwei Kindern (3 und 4 Jahre alt, Buben, ahhhhhh ganz schlecht) nicht ganz einfach gestaltet hat, sind wir nun im Haus einer Familie gelandet, die selber diese Zeit damit verbringt, in Italien ein altes Haus zu renovieren. Viele finden die Vorstellung in einem „fremden“ Haus zu wohnen ein bisschen komisch. Ein Umstand, der uns offen gestanden kaum berührt. Ich nehme zwar Dinge wahr, die ich anders machen würde, die wir in unserer Familie wohl anders gewichten, wo sich unser Leben unterscheidet. Allerdings kann ich das alles einfach so stehen lassen, wie es ist, ohne mich daran zu stören. Sicher ist, die „Lust am Aufbruch“ eint unsere Familien jedenfalls.
Wenn ich auch gerade in unseren umtriebigen Zeiten an den Kindern erkennen kann, dass sie Stabilität und Rhythmus brauchen, um sich geborgen und nicht wie Schiffbrüchige zu fühlen, weiß ich doch, dass ich das (natürlich mit dem entsprechenden Energieaufwand) generieren kann, ohne all zu sehr im Außen zu verhaften.
Naja irgendwann ……..die Schulpflicht kommt bestimmt, aber auch dann gilt:
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
(aus „Stufen“, Hermann Hesse)