Archiv für den Monat: September 2012
Fake Fall
Obwohl wir aus den Jahreszeiten so herausgefallen sind, soll der Herbst doch nicht ganz spurlos an uns vorüber gehen.
Weil aber -wenn überhaupt- die Bäume hier bunte Blätter bekommen, wenn es trockener wird, als es jetzt ist (also mehr im Frühling) müssen wir wohl ein bisschen tricksen…
Unter die Blätter haben wir auch einfach ein paar aus Zeitschriften ausgestanzte Ahornblättchen geschmuggelt.
Kleinkinderzeit -Ich weine ihr keine Träne nach
Wir hatten einen richtig schlechten Morgen.
Matteo wacht auf, es ist 4h früh (wir haben das jetlag noch nicht ganz überwunden). Er schreit. Ich gehe los, um ihn zu holen. Jetzt schreit er, weil er nicht geholt werden will. Ich gehe die Treppe wieder runter. Er schreit weiter. Ich sage, ich mache ihm eine Flasche. Er schreit weiter, weil er will, dass ich damit erst anfange, wenn er die Treppe runtergekommen ist. Die bereits volle Flasche soll ich wieder wegschütten. Leo und Johannes schlafen noch. Ich will nicht, dass er sie aufweckt. Matteo schreit weiter, warum jetzt, oder warum immer noch, weiß ich gerade nicht. Ich gehe mit ihm auf den Flur und sage, ich kann erst wieder hinein gehen, wenn er mit seinem Gebrüll aufhört, nach einigem Hin und Her hört er auf.
Das geht dann so weiter…Matteo schreit, weil ich das Feuchttuch aus der Box genommen habe und er das tun wollte, weil er die Hose nicht anziehen will, weil er eine andere Geschichte als Leo lesen will, weil Leo ihn haut.
Leo schreit, weil er getragen werden will, weil er doch selber laufen will, weil er Schnupfen hat, weil er sich den Fuß anhaut, weil Matteo schreit, weil er seine Geschichte gelesen haben will, weil sein Getränk zu heiß ist, weil sein Getränk jetzt zu kalt ist, weil Matteo ihn haut.
Warum jammere ich Euch hier jetzt damit die Ohren voll? Ganz einfach, weil das schon ganz lang nicht mehr so schlimm war. Und weil es aber noch vor einem Jahr bei uns fast jeden Morgen so war. Ich hab meine Augen am Morgen noch kaum aufbekommen, da hatte ich schon das Gefühl „Ich will auch schreien!“ Das, obwohl der Morgen bei uns, im Gegensatz zu vielen anderen Familien, eigentlich völlig stressfrei ist.
Was ich sagen will: Einatmen, Ausatmen, alles andere geht vorbei!
Ich kann schon ganz oft durchschlafen, ich kann auch ohne Babysitter Duschen gehen, manchmal mache ich eine ganze Stunde irgendetwas anderes und die Kinder spielen miteinander. Wir können ein paar Stunden draußen unterwegs sein ohne Kinderwagen und ohne, dass ich ein Kind tragen muss. Ich koche auch nicht mehr nur „Ein-Arm-Gerichte“ (Ein Arm kocht, der andere Arm trägt das Kind). Machmal kann ich auch mit anderen Müttern ein über Halbsätze hinausgehendes Gespräch führen, weil die Kinder uns gerade nicht brauchen. Ich schlafe auch nicht mehr bei der Tagesschau ein.
Das sind kleine wiedergewonnene Freiheiten, aber ich kann sie wirklich sehr genießen. Vielleicht weil diese Phase mit einem Altersabstand von 15 Monaten zwischen meinen Kindern so geballt war, sind mir jetzt diese schleichenden Erleichterungen so bewusst. Auch der Ortswechsel trägt dazu bei, deutlich zu sehen, was jetzt schon viel leichter ist, als beim letzten Mal.
Ich genieße die Zeit mit den Kindern jetzt viel mehr. Kann ein bisschen ernten, was ich die letzten Jahre oft mühsam säte. Ich bin froh, dass unser Leben es erlaubt, dass ich dafür Zeit habe.
Ich frage mich, ob ich irgendwann auch eine von denen bin, die mit leuchtenden Augen in jeden Kinderwagen gucken und der Mutter mit Augenringen bis zum Knie, die mühsam einen Fuß vor den anderen setzt, erzählen, was das doch für eine wunderbare Zeit war und dass man sie wertschätzen muss. Ich glaube kaum. Natürlich habe ich auch schöne Erinnerungen an diese Zeit und der Lauf der Dinge ist sicher, dass sie Mühsal und Plage auf Dauer überstrahlen werden. Aber trief drinnen weiß ich doch, meine Zeit war das nicht. Ich wünsche sie mir nicht zurück, ich bin froh, dass sie mehr und mehr überstanden ist.
Wie auf jeder Abenteuerreise gilt es auch beim „Abenteuer Kind“ nunmal anstrengende Streckenteile zu überwinden, weil man weiß, dass es auch vieles auf der Reise zu Sehen, zu Erspüren und zu Erleben gibt, das die Mühe wert ist. Man weiß, dass einen die Erinnerung daran durch’s restliche Leben bereichern und tragen wird.
Aber wir vernebeln uns diese Gedanken zu oft damit, das wir alles Schwierige zu einem Problem machen. Gerade beim ersten Kind ist das Abwarten oft sehr schwer. Viele in mannigfaltiger Weise von Erziehungsratgebern in die Welt gesetzten „Probleme“ vergehen von ganz allein. So wenig Kinder bevölkern unser westliches Leben, dass wir kaum mehr wissen, dass „Kinder einfach so sind“. Unsere Eltern jedenfalls haben es bereits vergessen, dass wir auch so waren.
Es wird immer wieder Phasen im Leben meiner Kinder geben, mit denen ich nicht gut zurechtkomme. Die mir als Person nicht liegen. Und es wird Zeiten geben, die ich in vollen Zügen genießen kann. Ich werde „Probleme“ bei anderen beobachten, die wir nicht haben oder die für uns keine darstellen. Aber ich werde auch feststellen, dass andere Eltern mit manchen Phasen besser zurechtkommen als ich.
Mit Kinder begegnen mir Dinge, die ich mir so für mein Leben nie ausgesucht hätte. Ich vertraue darauf, dass es mir gelingt aus der Krise, die Chance auf meine persönliche Entwicklung erwachsen zu sehen. Manchmal wird das schnell geschehen, manchmal werde ich mich lange abmühen. Aber ich kann das sicher schaffen……wenn ich nur ausschlafen darf.
So schön ist der Herbst
Mit Matz, Fratz und dem Lisettchen kann man durchs ganze Jahr wandern und „So schön ist der Herbst“ ist natürlich das gerade aktuelle Bilderbuch der Serie. Die drei Eichhörnchenkinder wundern sich über die Farbenpracht in dem Wald, in dem sie spielen. Es müssen aber auch Vorräte gesammelt werden und die Mama strickt den Dreien wunderbar rote Pullover.
Wie bei den anderen Büchern auch ist der Text in Reimform. Die Kinder lieben das sehr und oft denken wir uns auch selber kleine Reimgeschichten aus.
Ich räume Bücher, die auf eine bestimmte Zeit im Jahr bezogen sind, dann später wieder weg.
Die gibt es also auch nur wirklich dann, wenn es passt. Das macht sie besonders.
Strandbilder am South Pointe Park Beach
Obwohl es im Moment tagsüber schon noch sehr heiß ist, können wir trotzdem an den Strand, weil wir jetlagbedingt quasi schon im Morgengrauen mit den Hufen scharren. Aber auch um 8h morgens ist die Luftfeuchtigkeit schon enorm.
Besonders gerne sind am South Pionte Park Beach. Unser Weg dorthin -am Yachthafen entlang und durch den South Pointe Park– ist besonders schön.
Der Fisch war leider das einzige , was mir vor die Linse kam. Meine Kreativcrew war ansonsten schneller als ich. Wer jetzt jammert, ja wir haben jetzt gerade keinen Strand, dem muss ich sagen: Dann nehmt ihr halt Kastanien. Ein Eichhörnchen müsste es dann natürlich schon sein ;-). Dann schickt ihr mir Eure Herbstbilder!