Wir fangen die Sonne ein

Dass aus den kleinen Sonnenblumenkörnern so riesen Blumen geworden sind, ist an sich schon toll. Jedenfalls sind meine beiden Gärtner ganz stolz.
Sonnenblumen brauchen viel Licht, daher der Name. Deshalb verfügen sie über sogenannte Motorzellen, mit denen sie sich im Tageslauf der Sonne zuwenden können. Wir haben das mal bei unseren Sonnenblumen kontrolliert und festgestellt, dass wir wohl eine Sorte haben, die das nur mit den geschlossen Blütenköpfen macht. Die geöffneten Blütenköpfe bleiben stehen. Das gibt es auch.

Um ein bisschen Sonne für den Winter zu konservieren, haben wir nach Anleitung der Naturkinder ein paar Kerzen gebastelt. Wir haben noch ein paar Tropfen Orangenöl dazugegeben und die Kinder haben beschlossen, dass die Kerzen jetzt immer abends beim Vorlesen angezündet werden.
Den Kindern macht das viel Spass. Mit dem heißen Kerzenwachs muss man halt ein bisschen aufpassen. Die Variationsmöglichkeiten sind vielfältig, da fällt uns sicher öfter mal was ein. Zumal wir irgendwie immer Kerzenreste zuhauf haben. Ein Lichtlein kann man ja immer brauchen.

Morgens früh um sechs…..

Morgens früh um sechs
kommt die kleine Hex.
Morgens früh um sieben
schabt sie gelbe Rüben.
Morgens früh um acht
wird Kaffee gemacht.
Morgens früh um neun
geht sie in die Scheun.
Morgens früh um zehn
holt sie Holz und Spän
feuert an um elf,
kocht dann bis um zwölf
Fröschebeine, Krebs und Fisch.
Schnell, ihr Kinder, kommt zu Tisch!

Diese Sprüchlein ist bei uns sehr beliebt und das gibt es auch schon lange. Ein Interesse für die Uhr erwacht bei Leo in den letzten Monaten. Immer öfter fragt er nach der Uhrzeit und wie lange etwas dauert. Wir haben eine Sanduhr, die eine halbe Stunde anzeigt und die läuft, wenn ich sage, etwas dauert eine halbe Stunde. Ein bisschen können die Kinder die Zeitspanne dadurch besser abschätzen.
Grundsätzlich ist es viel zu früh Leo die Uhr beizubringen. Es reicht, wenn die Kinder das in der Grundschule lernen. Aber wenn er mich fragt, will ich auch nicht auf die digitalen Uhren an diversen elektronischen Geräten verweisen, die unser Haus bevölkern.

Die Zeit ist für kleine Kinder sehr lange abstrakt und unfassbar. Matteo fragt mich z.B. beinahe bei jedem Essen, ob das jetzt Mittag- oder Abendessen ist. Ganz ehrlich muss ich dann den Impuls unterdrücken mit Unverständnis zu reagieren. So fest bin ich scheinbar in Zeitabläufen verankert, dass ich mir ein davon losgelöstes Leben gar nicht mehr vorstellen kann.

Alles was die Zeit betrifft, wird für die Kinder noch einige Jahre sehr verschwommen sein. Sie wissen z.B. dass es in Miami Mittag ist, wenn es bei uns Abend ist. Aber verstehen tun sie das nicht (manch Erwachsener tut das allerdings auch nicht). Sie wissen, dass es schrecklich lange her ist, dass die Dinosaurier gelebt haben. Trotzdem kann es aber auch gestern gewesen sein, dass sie ausgestorben sind. Wenn meine Mutter Leo Geschichten erzählt, wie das war, als ich und meine Schwestern klein waren, dann sitzt er stumm und staunend da und man hört förmlich die Gehirnwindungen rattern. Einen rechten Reim darauf kann er sich allerdings nicht machen. Wenn er nach der Uhrzeit fragt bekommt er natürlich eine Antwort, aber ich lehne es ab, ihm die Uhr beizubringen, wie einem Zirkustierchen ein Kunststück, bevor er überhaupt ein Gefühl für die Zeit entwickelt hat.

Die Zeit ist ein ein faszinierendes und machmal auch unheimliches Phänomen. Wir alle sind ihr ausgesetzt. Auch meine Kinder, trotzdem berührt sie sie noch wenig. Morgen, Gestern, Übergestern alles purzelt noch wild um das Jetzt, in dem sie leben. Ich hingegen muss mir oft Mühe geben mit ihnen im Jetzt zu sein und nicht mit meinem Kopf in Zukunft oder Vergangenheit.

Seerosenteich in der Badewanne

Weil uns ja unsere Kräuter langsam ein bisschen überwuchern und sich die Kapuzinerkresse auch nicht so für die Kräuterkränzchen eignen, haben wir uns etwas anderes damit überlegt. Natürlich finden die wunderschönen Blüten bei uns auch im Salat Verwendung und die kann man auch mitessen. (Außer mir tut das aber bei uns keiner ;-).

Aber weil wir zur Zeit wirklich verschwenderisch mit der Kapuzinerkresse umgehen können, haben wir auch einen kleinen Seerosenteich in der Badewanne damit gestalten.

Das Badesalz haben wir selbst gefärbt, so wie hier.
Mehr Badespass gab es auch schon hier und hier.

Wer möchte, dass seine Kinder etwas über die Polizei lernen,

der kann z.B. dieses Buch kaufen.

Oder man fährt auf diesem Ausflug an den Ammersee leider, leider -ich bedaure das wirklich aufrichtig- ganze 6km/h zu schnell. Dann wird nämlich die österreichische Polizei von der deutschen Verwaltungsbehörde gebeten, doch beim Halter vorbeizuschauen, um den Fahrer zu ermitteln.
Die überaus freundlichen österreichischen Beamten lassen dann die Kinder das Polizeiauto und die sonstigen Polizeiutensilien inspizieren. Martinshorn und Blaulicht werden eingeschaltet -damit auch jeder hört, dass bei uns die Polizei vorm Haus steht- und die Kinder haben einen riesen Spaß.

Wer also mal eine tolle Überraschung zum Kindergeburtstag braucht, der muss halt nur in Deutschland ein kleines bisschen zu schnell fahren. Nur dass das klar ist, auf gar keinen Fall möchte ich irgendjemanden zum Begehen von Ordnungswidrigkeiten anstiften!!!

Festhalten möchte ich nur, dass die Polizei auch mal was tut, um den Kindern ein positives Bild unserer Gesetzeshüter zu vermitteln….die österreichische jedenfalls….;-).