Wer weiß, was das ist?

Heute haben wir das in unseren Heckenrosen gefunden. Es scheint irgendeine Art Schmarotzer zu sein. Es hat jedenfalls keine Wurzeln. Ich hab schon ein bisschen herumgesucht, aber nichts gefunden. Es würde mich sehr freuen, wenn uns jemand sagen könnte, wie das heißt. Gerne schicken wir als Dank ein Paket mit Zotter-Schokolade und einem lieben Gruss aus der Steiermark. Also hat irgendjemand eine Ahnung?

Seifen filzen

„Für alle, die das Nassfilzen noch nie ausprobiert haben, ist das ein ideales Projekt, um das Handwerk und das Material kennenzulernen und die Scheu davor zu verlieren.“ So jedenfalls Caroline Hosmann in ihrem Buch Naturkinder.

In der Tat habe ich vom Filzen Null Ahnung und meine Scheu rührt nicht nur von dieser Unkenntnis, sondern auch von dem Öko-Eso-Image, das das Filzen für mich immer hat. Dabei habe ich gar nichts gegen Öko und Esoterisches. Ich mag nur die Optik nicht so. Filz als Material mag ich allerdings sehr und die ganze Sache sah einfach nach Spaß aus. Und das war es auch.

Man umwickelt die Seifenstücke fest mit der Filzwolle und reibt und wäscht am Anfang sanft und später ruhig fester in warmem Wasser mit ein bisschen Seife. Herrlich seidiger Seifenschaum bildet sich dabei. Es war wirklich unglaublich schön, ewig dieses Seifenstück in den Händen zu drehen. Wir waren alle drei begeistert.
Irgendwann stand dann die halbe Terrasse unter Seifenlauge. Ich würde das mit meinen Kindern niiiieeeemals im Haus machen :-). Die Kinder haben sich dann irgendwann von oben bis unten mit Seifenschaum einmassiert. Es ist also schon von Vorteil eine hochwertige Seife zu benützen.
Die entstandenen Bälle seifen wohl noch eine zeitlang weiter und werden jetzt zum Händewaschen verwendet.
Spätestens wenn wir von irgendetwas verdreckte Fingernägel haben, machen wir das wieder:-).

Lavendelernte

Leider sind uns über den Winter drei grosse Lavendelstöcke eingegangen. Schön, dass im Hochbeet noch ein paar widerstandsfähigere Sorten überlebt haben.

Lavendel beruhigt und wirkt antiseptisch. Das Öl lindert den Juckreiz bei Mückenstichen (wenn auch nichts so hilft, wie Zwiebel gleich nach dem Stich auflegen).

Die Kinder helfen fleißig bei der Ernte. Wir haben Meersalz mit Lebensmittelfarbe eingefärbt. Man lässt es ein paar Tage zum Trocknen stehen und rührt hin und wieder um. Dann mischen wir es mit getrockneten Lavendelblüten. Schade, dass man nicht jeden Tag baden kann.

Immer auf der Suche nach Einschlafritualen für Matteo -er ist mehr so der Typ „ich rede und laufe, bis ich umfalle“- hat sich bei uns eine kleine, ganz safte Fußmassage mit Lavendelöl eingebürgert. Ich gebe dafür in Mandel- oder Olivenöl ein paar getrocknete Lavendelzweige und ein paar Tropfen Lavendelöl. 

Auch in die Aprikosenmarmelade kommen diese Jahr neben gerösteten Mandeln ein paar Löffel frische Lavendelblüten.

Leopoldsteinersee

Auf dem Weg zum Leopoldsteinersee, unweit von Eisenerz, kommt man auch am Erzberg vorbei.

Der Sage nach hatten die Bewohner der Berge mit einer List einen Wassermann gefangen. Für seine Freilassung versprach er ihnen: „Wählet einen goldenen Fuß, ein silbernes Herz oder einen eisernen Hut! Gold aber währt nur eine kurze Zeit, Silber nicht lange, Eisen aber soll ewig dauern! Wählet nun!“
„Den eisernen Hut, ja, den wollen wir, den zeig‘ uns an!“ riefen die Bergbewohner.
Der Wassermann wies auf den nicht fernen Erzberg.

Seitdem ist die Gegend dem Erzabbau verschrieben. Wenn man auch auf dem Weg zum See an den Orten merkt, dass die Hochzeiten des Erzabbaus vorbei sind, der Leopoldsteinersee ist ein wunderbares Juwel in den Eisenerzer Alpen.

Sommersonnwende und Johanni

Jetzt ist er schon wieder vorbei, der längste Tag des Jahres. Seit Alters her wird die Sommersonnwende besonders gefeiert. So zelebrierten die Germanen den Tod ihres Sonnengottes Baldur, dem zu Ehren sie Sonnwendfeuer „Baldurs Scheiterhaufen“ errichteten.  Von allerlei Zauberhaftem ist diese Zeit im Jahr geprägt. Shakespeares „Sommernachtstraum“ kündet von den Geistern, die zu dieser Zeit unterwegs sind.


Der ganze heidnische Hokuspokus war den Christen natürlich ein Dorn im Auge. So wurde auch diesem Fest ein christliches Kleid verpasst. Am 24.6 feiern wir deshalb die Geburt Johannes des Täufers. Genau gegenüber im Jahreslauf liegt die Geburt Christi. Diese Zuordnung fusst auf einem Ausspruch Johannes des Täufers:“Ich muss abnehmen, er (Jesus) aber muss zunehmen“ (Joh 3,30). 

Man kann ein Johannisfeuer besuchen und auch ein paar der Johanniskräuter verbrennen und an einen Wunsch für den Sommer denken. Den sonnengelben Johanniskräutern geht das Johanniskraut voran, aber auch Arnika, Beifuß, Ringelblume, Eisenkraut, Steinklee, Labkraut, Bärlapp und Wurmfarn zählen in vielen Gegenden zum Sonnwendbuschen. Getrocknet kann man sie auch zum Räuchern verwenden.

Aus Johanniskrautblüten (Hypericum perforatum) und Olivenöl kann man nach ein paar Tagen in der Sonne Rotöl abseihen. Man verwendet es für Massagen und Einreibungen und es tut besonders zarten Kindern, die leicht frieren, gut.
Aber auch wenn man die Blüten zerquetscht, sieht man schon die rote Farbe aus den gelben Blüten treten. Mit der Lupe oder gegen das Licht gehalten erscheinen die Blätter punktiert. Dazu gibt es folgende saarländische Volkssage:

Warum das Johanniskraut zerstochene Blätter hat

Es war einmal ein Mädchen, das mit dem Teufel einen Bund geschlossen hatte. Eines Tages verfolgte er das Mädchen, um es ganz in seine Gewalt zu bringen. In ihrer Angst erblickte die Arme am Wegrand ein Johanniskraut, von dem sie allerhand Zauberkraft wusste. Schnell setzte es sich auf die gelbe Blume. Der Teufel rief zornig aus: „Johanniskraut, du verfluchtes Kraut, du hast mir entführt, meine Braut!“ Glaubte er doch bereits seiner Beute sicher zu sein, machte ihn dieses Kraut jetzt machtlos. Er war so wütend, dass er jedes einzelne Johanniskrautblatt mit zahlreichen Nadelstichen durchstieß. Seitdem muss das Johanniskraut zerstochene Blätter tragen. 

Matteo:“Mama ich gehe natürlich nicht ins Bett solange es hell ist“. 
„Da muss ich Dir sagen, mein Sohn, die Tage werden wieder kürzer.“