Digitale Medien oder wie überlebe ich 4h Autofahrt mit Kindern.

Ich fahre mit den Kinder jetzt das zweite mal allein (also ohne Johannes) zu den Großeltern.
Die Kinder sitzen dabei 4h brav im Auto, schlafen die meiste Zeit oder träumen aus dem Fenster und denken sich lustige Geschichten aus. Dann singen wir alle gemeinsam noch ein paar Lieder und schwupps schon sind wir da……….ja so hätte ich das gerne.

Aber Leo schläft überhaupt nicht mehr ein und Matteo’s einziges Bestreben, sobald er wach ist, ist es, sich abzuschnallen. Und ich finde 4h Fahrt auch öde und bin echt überfordert, wenn ich vier Stunden nach vorne fahren und nach hinten reden, spielen, singen, Getränke und Essen reichen, Schokoladengeschrei überhören und Gurte kontrollieren soll.

Während Johannes schon immer von Videoscreens im Auto träumt, finde ich das natürlich ganz schlecht und hochgradige Langeweile auch der geordneten Ausreifung der kindlichen Seele höchst förderlich.

Man mag es schon ahnen, der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach.

An sich darf Leo kein normales Fernsehen schauen, aber hin und wieder ein paar Sendung mit der Maus Podcasts auf dem iPad. Zuhause wird das natürlich kontrolliert, wie lange er schaut. Nie lange genug, wenn man ihn fragt. Auf der langen Fahrt habe ich ihn einfach schauen lassen, bis er nach 2 1/2 h von alleine aufgehört hat. Auch Matti hat noch ein bisschen schauen dürfen.

Ich habe, bis auf die Stops, die ganze Zeit mein eigenes Hörspiel angehört und die Fahrt wirklich genossen.
Es war das erste Mal, dass ich nicht völlig fertig angekommen bin, obwohl ich ja allein war.

Ein ewiges Spiel, tägliche Abwägung. Ich möchte das für Zuhause nicht, dass der Fernseher oder was auch immer (was ich selber auf den iPad geladen habe, enthält wenigstens keine Werbung) meinen Babysitter spielt und bin da auch streng mit mir selbst. Obwohl ich die Verlockung nur zu gut verstehen kann. Aber es muss auch Ausnahmen geben und die dürfen Mütter auch nicht immer von den Vätern aufbrauchen lassen, sondern auch einmal zur Erleichterung unseres eigenen Lebens.

Dieses Mal gab es eine „Der kleine Pirat“ App, eine Erzählgeschichte, die mit interaktiven Elementen verwoben ist. Dann haben die Kinder netterweise noch Meerestiere auf Stickkarten nachgestickt und so etwas für ihre Feinmotorik und ihre weibliche Seite getan. Es ist doch immer schön, wenn einem die Kinder auch einen Schritt entgegenkommen.

Löwenzahntag

Die Blätter, gezackt wie Löwenzähne, und die wunderbaren gelben Blüten verbreiten immer ein kindliches Frühlingsgefühl. Der eher derbe Stängel verhindert bei mir, dass ich den Löwenzahn als Vasenblume empfinde, bei den Buben ist das allerdings nicht so.

Interessant ist, dass sich der Löwenzahn (Traxacum officinale), bei seiner Wuchshöhe an den Planzen in seiner Nachbarschaft orientiert. Die Bitterstoffe im Löwenzahn helfen vor allem den Ausscheidungsorganen. Zarte junge Blätter (natürlich nicht vom Strassenrand) kann man gut unter den Salat mischen. Beim Gemüsehändler bekommt man ihn auch gebleicht (er wird dann abgedeckt und bleibt weiß bzw. gelb), dann schmeckt er ähnlich wie Chicoree.

Wir genießen heute alles, was sich mit Löwenzahn machen lässt.
Wir flechten Kränze, pflücken Sträuße und machen Löwenzahngelee.

Für das Gelee muss man die gelben Blüten abzupfen oder schneiden. Es soll nichts grünes mehr dabei sein. Das ist sehr mühsam und eher langwierig. Die Kinder haben dabei ein bisschen geholfen. Schönere Hände bekommt man davon übrigens auch nicht. Beim nächsten Mal würde ich Haushaltshandschuhe tragen.

Leo: „Das ist so weich und da ist auch schon ein bisschen Pusteblume drin“

100g Blüten
500ml Wasser
500g Gelierzucker 2:1
2 EL Zitronensaft

Die Blüten mit dem Wasser aufkochen, ca. 5 min schwach kochen lassen, abseihen und ausdrücken. Den Saft abkühlen lassen und dann mit dem Gelierzucker und dem Zitronensaft zu Gelee verarbeiten.
Es hat einen ganz feinen Honiggeschmack und ist die Mühe wert. Er passt ganz wunderbar auch zu Käse.

Während ich das gemacht habe, haben die Kleinen Löwenzahnringel aus den Stängeln gemacht. Dafür die Stängel längs aufschlitzen und ins Wasser werfen.

Aus den restlichen Stängeln -wir lassen ja hier nix umkommen- haben wir dann eine Wasserleitung gebaut. “ Mama, sie funktioniert in echt!!!“

Wenig später zertrampelt Matteo die Wasserleitung, Leo schmeißt daraufhin meinen Messbecher nach ihm, der zu Bruch geht….wir wollen ja hier nicht auf heile Welt machen.

Zur Beruhigung lesen wir „Das Märchen vom Löwenzahn“ von Suse Anthony, das uns sehr gut gefallen hat.
Ein schönes Gedicht dazu ist auch Der Löwenzahn von Heinz Kahlau.

Rätsel:
Welcher Zahn ist immer stumpf?

Schmetterlingskarten

Bei uns ist der Mai ein Monat voller Geburtstage, dazu kommt dann noch Muttertag und Vatertag (in Österreich (2. Sonntag im Juni) ist das übrigens an einem anderen Tag als in Deutschland (Christi Himmelfahrt)). Da sollte man vorbereitet sein und wir basteln aus Schmetterlingen, die ich aus, von den Kindern bemalten Papier, ausgestanzt habe, Karten und Geschenkpapier.
Wir haben die Schmetterlinge in der Mitte gefaltet (ich) und sie dann mit Klebepads an einem Flügel aufgeklebt (Kinder)…..get prepared…