Elterlicher Segen (Teil 2)

3. Verpflichtung an einer gelungenen Zukunft mitzuwirken

Damit die Worte allerdings nicht Schall und Rauch sind, sollte immer auch eine über den Moment hinaus weisende Verpflichtung des Erwachsenen mitschwingen. Ein „es wird immer so sein“ verschafft eine Stabilität, die über die nächsten Streitereien hinausweist. Die Sicherheit, dass die Eltern an der eigenen positiven Zukunft nach ihren Kräften mitwirken werden, schafft Selbstvertrauen. An das eigene Kind zu glauben und für das Kind eine große Zukunft, nämlich ein geglücktes Leben, zu sehen, können nur Eltern, die eine aktive Beziehung zum Kind haben. Nur wenn das Kind aufgrund der Präsenz der Eltern in seinem Leben diesen eine richtige Einschätzung seiner Person auch zutrauen kann, wirkt der Segen auch. Wer sich denkt, „woher willst Du denn das wissen“, der fühlt sich nicht in besonderem Maße angenommen und wertgeschätzt. Ein Segen von einer „entfernten Person mag sogar anmaßend wirken und das Kind eher verstören als fördern.

Sofern es mit der persönlichen Einstellung in Einklang zu bringen ist, kann dies auch verwoben sein, mit einer religiösen Komponente. Der Hinweis darauf, dass auch Gott das Kind gesegnet hat und ihm für ein erfülltes Leben zur Seite steht.

4. Praktische Umsetzung

Neben besonderen Ereignissen, wie z.B. dem Geburtstag oder einer vorübergehenden Trennung, sind der Tagesbeginn und das Tagesende klassische Zeiten, um die Kinder zu segnen.

„Ich freue mich auf einen neuen Tag mit Dir“. „Schön, dass es Dich gibt.“ ist manchmal der einzig positive Moment an einem unausgeschlafenen Morgen, an dem 2 Kinder zu wickeln und unter lautem Protest anzuziehen sind, bevor man selber auch nur eine Tasse Kaffee zu Gesicht bekommen hat.
Kleine Kinder segnet man, wenn auch stumm, oft noch einmal bevor man selber ins Bett geht und versöhnt sich bei Ihrem Anblick mit dem vielleicht turbulenten Tag, den sie einem beschert haben. Aber auch beim Ins-Bett bringen ist eine gute Zeit für elterlichen Segen. Mit Blick auf den vorübergegangenen Tag kann man etwas benennen, was man schön fand am Zusammenleben mit dem Kind. Aber auch hier sollten nicht immer Leistungen des Kindes im Vordergrund stehen. Gemeinsam Erlebtes kann man hier noch einmal Revue passieren lassen und dem Kind vermitteln, ich verbringe gerne meine Zeit mit Dir. Du bist mir etwas wert.

Auch das Gebet hat eine segensreiche Tradition, wenn es darum geht, Kinder in eine hoffentlich ruhige und erholsame Nacht zu entlassen.

Eine besonders eindringliche Bitte um göttlichen Segen ist z.B. das Gebet des Jabez (1. Chronik 4,10):

Segne, ja segne mich
Und erweitere mein Gebiet
Lass Deine Hand mit mir sein
und halte Schmerz und Unglück
von mir fern.

Der Umgang mit Kindern erfordert oft auch Nerven und Mühe und bei allem Bewusstsein um die Macht der Worte, die wir an sie richten, sagen wir auch dumme, manchmal sogar böse Dinge. Für einen Moment ist vielleicht gar nicht mehr erkennbar, wer hier der Erwachsene und wer das Kleinkind ist. Schlimm genug. Kein Wort kann zurückgenommen werden. Auch eine Entschuldigung tilgt es nicht zur Gänze. Und doch überrollen uns solch verbale Entgleisungen hin und wieder, weil wir Menschen sind und unsere Kräfte begrenzt.
Auch ein Segen kann das nicht ungeschehen machen, aber doch eine verlässliche Struktur der Wertschätzung für das Kind schaffen, die manches böse Wort wenigstens verblassen lässt.

Es segnet Euch,
Julia

Elterlicher Segen (Teil 1)

Nicht erst seit Harry Potter werden Kinder mit elterlichem Segen ausgestattet, der sie ein Leben lang vor allem Bösen beschützen soll. Wir alle wünschen uns für unsere Kinder ein langes und erfolgreiches Leben und kämpfen dafür oft an zahlreichen Fronten. Was bei Joanne K. Rowling vor Lord Voldemort, dem personifizierten Bösen, schützt, kann auch unsere Kinder mehr stärken, als so manch anderer Zauber, den wir ansonsten oft um sie veranstalten.

Ein Blick auf den biblischen Segen weist den Weg für ein erstes Verständnis, was „Segnen“ überhaupt sein soll. Das verwendete hebräische Wort „barak“ bedeutet so viel wie, jemanden die Kraft Gottes zusichern, ihn mit heilvoller Kraft auszustatten. Im Griechischen meint „eulogeo“ gut über jemanden sprechen. Im alten Testament verdeutlicht z. B. die Geschichte von Jakob und Esau (1.Moses 27) die immense Bedeutung des väterlichen Segens. Aber gerade auch Jesus nimmt die Kinder in die Arme, legt ihnen die Hände auf und segnet sie (Markus 10, 13-16).
Was soll Segnen denn nun sein? Was sind nun die wesentlichen Elemente eines Segens?

1. Liebevolle Berührung

Noch sind unsere Kinder klein. Kuscheln, Küssen, Streicheln und Rangeln steht noch ganz selbstverständlich auf der Tagesordnung und wird auch von den Kindern noch eingefordert. Allerdings ist mit dem Abstillen der erste Schritt in eine Eltern-Kind–Beziehung getan, die bereits über merklich weniger selbstverständlichen, regelmäßigen Körperkontakt verfügt.
Oxytocin und Endorphine, Hormone die das Entstehen von Liebe und Vertrauen, aber auch Schmerzreduzierung und Beruhigung fördern, werden bei jedem positiven Hautkontakt ausgeschüttet. So manches Streicheln ist sicher gesünder und wichtiger als die fünfte Portion Obst am Tag.

Leider verliert sich diese Art der Kontaktaufnahme mit den Kindern von Jahr zu Jahr. Insbesondere Väter scheuen sich ab einem bestimmten Alter Söhne noch zu küssen oder in den Arm zu nehmen. Je mehr die Alltäglichkeit der Berührung abnimmt, um so mehr sollten wir uns mit Ritualen und dem Bewusstsein um die Wichtigkeit der Berührung entgegenstemmen.

Jeder der mit Kleinkindern zu tun hat, weiß darum, dass man diese oft nur erreichen kann, wenn man Anweisungen, Erklärungen und Verbote mit einer Berührung, einem Halten, einem aktiven Hinwenden zum Kind verbindet und nicht indem man ihm aus 10 Meter Entfernung ein vages „Lass das!“ entgegenschmettert. Die Berührung vermittelt auch beim elterlichen Segen Bedeutsamkeit.Ein Halten an den Schultern, ein Kuss oder ein Handauflegen kann eine solche Berührung sein, um das Kind innehalten zu lassen und aufnahmefähig werden zu lassen.

2.Wertschätzung verbalisieren

Zu einem Segensspruch gehören anerkennende und wertschätzende Worte. Wie leichtfertig sind wir oft mit immer wiederkehrenden negativen Aussagen über ein Kind und wundern uns dann darüber, dass die Kinder sich dem ausgesprochenen Fluch gemäß verhalten. Daneben erscheint es uns oft unnötig jemanden, an dessen Bett wir nächtelang wachen, für den wir täglich Essen, Kleidung und Spielzeug bereitstellen, auch noch andauernd zu sagen, wie sehr wir ihn lieben und wertschätzen.

Und selbst wenn man das tun möchte, bleiben einem noch oft die Worte im Halse stecken. Vor allem dann, wenn es nicht darum geht, einen soeben stattgefunden Erfolg des Kindes zu loben, macht sich oft Sprachlosigkeit breit. So wichtig es ist, Leistungen und Erfolge des Kindes mit ihm zu feiern, wahre Stabilität und ein sicheres Verwurzeln im Leben wird es immer nur geben, wenn klar wird, wir lieben dich, so wie du bist. Du als Person bist uns wichtig. Es ist ein Geschenk für uns, dich auf deinem Lebensweg begleiten zu dürfen. Wir lieben dich, weil du bist.

Um Kinder mit dieser Botschaft zu erreichen, bedarf es einer bildhaften Sprache, also „Du bist mein Sonnenschein“, statt „Du bist eine Nervensäge“. „Du bist ein Geschenk Gottes“, „Du bist meine Lieblingsblume, mein Augenstern“ usw. Es gilt etwas zu finden, was eben nur für dieses Kind passt. Exklusiv und individuell, so wie wir alle betrachtet werden wollen.

Solche in manchen Ohren etwas pathetisch anmutenden Aussagen kosten uns manchmal fast Überwindung, aber sie bereichern das Leben der Kinder und ihrer ganzen Umgebung nachhaltig. Die Kinder lernen so auch schon von Anfang an, ihre Wertschätzung für andere zu artikulieren. Und desto kleiner die Kinder sind, desto leichter fällt es einem, Anerkennung und Liebe zu verbalisieren. Sprachlosigkeit wird von Kindern oft als Desinteresse empfunden. Wenn wir das Verbalisieren von Wertschätzung im Kleinkindalter institutionalisieren, werden wir das auch in den kommenden Jahren leichter beibehalten können.

Auch mit der Auswahl des Namens eines Kindes steht den Eltern eine Möglichkeit des Segnens zur Verfügung, die man bewusst wahrnehmen sollte. Es ist wichtig, sich die Bedeutung eines Namens zu vergegenwärtigen, schließlich wird das Kind ihn tausendfach zu hören bekommen.

(Fortsetzung folgt)

Frohe Weihnachten

Wir feiern heute erst einmal unser persönliches Christkind. Matteo kam vor genau 2 Jahren um 17h auf die Welt. Er ist zuhause geboren und darum war es natürlich besonders weihnachtlich.

Die Weihnachtspost haben wir dieses Jahr ausgelassen, deshalb auf diesem Wege an Euch alle ein Frohes Fest. Ich hoffe Ihr habt viele, liebe Menschen um Euch und wenn möglich auch ein bisschen Kinderjubel.

Lieben Dank für die wunderbaren Weihnachtsgrüsse, die wir in den letzten Tagen bekommen haben. Schön, dass Ihr an uns gedacht habt. Ich hoffe, wir können im nächsten Jahr viele schöne Stunden -ob virtuell oder real- miteinander verbringen.

Julia, Johannes, Leo und Matteo (der sich für das Christkind hält)

Snowflakecake

Weil Oma und Uroma an Weihnachten schon anderweitig verplant sind, setzten wir uns immer schon vorher zum weihnachtlichen Kaffeetrinken zusammen.

Der Kuchen ist ganz einfach und sehr lecker. Rezept gibt’s hier. Ich hab noch ein bisschen Lebkuchengewürz dazugegeben, damit es noch weihnachtlicher wird.

Leo zum Besuch der Uroma: „Kommt die uralte Oma auch?

Vogelweihnacht

Auch letztes Jahr haben wir schon aus Kokosfett und Kernen auch für die Vögel ein Weihnachtsessen bereitet. Allerdings war das Einfüllen der Förmchen schwieriger. Ist die Masse zu hart, klappt es nicht. Ist es richtig flüssig, hat man Mühe zu verhindern, dass alles davonläuft.

Dieses Jahr haben deshalb einfach das Kokosfett Zimmertemperatur nehmen lassen,…. 
-…ganz einfach eigentlich…… man muss dazu nicht unbedingt aus Ungeduld das Fett ohne Schüsselchen in den Tellerwärmer stellen, wo  man es dann vergisst, mit der Folge, dass der ganze Tellerwärmer und die darunter liegende Schublade voll mit flüssigem Kokosfett läuft-,
das Vogelfutter untergemengt und in die Förmchen gefüllt. Ist zwar natürlich eine Sauerei mit den Kindern, aber ein Riesenspaß und völlig ungefährlich.