South Beach by bike

Nachdem wir jetzt so wunderbar mobil sind, ist in South Beach nix mehr vor uns sicher. Matteo hat nach einer Woche auch die Ich-mach-ein-riesen-Theater-beim Helm-Aufsetzen-Phase überwunden. Es gibt mittlerweile hier auf allen großen Strassen Fahrradspuren auf der Strasse (wenn das auch noch nicht alle Autofahrer kapiert haben). Ansonsten können wir immer noch 40 Blocks am Stand entlang von Park zu Park bzw. Spielplatz zu Spielplatz fahren.

Man kann aber auch an jeder Straßenecke Fahrräder ausleihen: www.decobike.com.
Es ist also kein Problem, eine Zeit lang ohne Auto auszukommen.

Bei SoBe Funride kann man neben Fahrrädern aller Art auch solche Anhänger für Kinder leihen oder kaufen.

See you later, Alligator

Die Everglades sind Miamis Trinkwasserreservoir und Heimat zahlreicher Tiere. Allen voran natürlich Krokodile und Alligatoren. Ein Ausflug mit dem Airboat, um  Tiere zu beobachten ist deshalb immer spannend. Da der Wasserstand jetzt noch relativ hoch ist und das Wasser auch noch warm genug ist für die Reptilien, ist es gar nicht so einfach, welche zu Gesicht bekommen. Einen haben wir dann aber doch erwischt.

Merke: Alligatoren haben ein rundes Maul, bei Krokodilen läuft es spitz zu.

Die Kinder waren zwar sehr aufgeregt, als wir dann ein Tier zu Gesicht bekommen haben. Allerdings war ihnen bis dahin relativ kalt (wegen dem Fahrtwind also warm anziehen) und die Ohrstöpsel gegen den Lärm des Airboats halten natürlich in Kinderohren auch nicht so gut (oh Wunder, dass sie sie überhaupt verwendet haben).

Mir hat es allerdings echt gut gefallen.

Es gibt zahlreiche Anbieter. Wir waren hier: www.evergladestours.com. Es gibt dort auch noch einen kleinen „Zoo“, der den Kindern gut gefallen hat. Ich fand die Haltung der Timberwölfe, des Panthers und des Florida Panthers bzw. Pumas allerdings schon wieder eher grausig.

Es war aber immerhin für jeden was dabei, machen wir sicher gerne wieder mal.

Knete selbstgemacht

Leo hat zum Geburtstag eine große Schüssel selbst gemachte Knete und unten stehendes Rezept bekommen. Die dazu geschenkten Ausstecher passen jetzt super zu Halloween nächste Woche. In einer Schüssel mit Deckel hält sich die Knete Monate. Alles was man vergisst wegzuräumen wird hart und bröselig und lässt sich dann einfach einsaugen ;-).

Natürlich bekommt man nur schwer so brillante Farben hin wie mit gekauftem Plastilin. Aber bei uns vermischen sich die Farben ohnehin nach einer gewissen Zeit zu einem unansehnlichen Braun.
Besonders die Konsistenz begeistert uns immer wieder, irgendwie fast gummiartig. Jedenfalls kann man mit Bällen daraus super am Tisch Ballspielen.

Manchmal spielen sogar Erwachsene damit, während die Kinder schlafen :-).

1,25l kochendes Wasser
500g Salz
100g Alaun (Apotheke)
15El Öl
1kg glattes Mehl
Lebensmittelfarbe

Miami tierisch

                                                                                     
Unser erstes Wochenende hier haben wir mit tierischen Ausflügen verbracht.

Zunächst Jungle Island. Infos hierzu gibt’s unter www.jungleisland.com
Es handelt sich um einen eher kleinen Zoo, der sich zum Teil an der Tierwelt Floridas orientiert. Es gibt einen Spielplatz und auch Kinderwägen für zwei Kinder zum Ausleihen.

Am nächsten Tag gab’s dann Meeresbewohner zu sehen. Infos dazu gibt’s unter www.miamiseaquarium.com. Die Aquarien sind ganz schön gemacht. Unsere Kinder hat aber vor allem das Piratenschiff mit Wasserspritzkanonen begeistert. Daneben gibt es zahlreiche Shows anzusehen.

Fazit:

Beides ist eher teuer und der Zoo auch nicht mit den großen europäischen Zoo’s zu vergleichen. Ich für mich muss auch sagen, dass mich beides eher traurig macht. Im Jungle Island sind die Käfige eher klein und nicht übermäßig artgerecht, daneben wird einem an jeder Ecke versucht ein „Foto mit Tier“ anzudrehen.

Auch diese Show’s im Aquarium bereiten mir absolut keine Freude. Ich hab im Gegenteil Mühe die Tränen zu unterdrücken.
Wer einmal Wale in Freiheit beobachten konnte, der will sie nicht in so einem Plantschbecken sehen!

Ich esse Fleisch und ich mag keine Haustiere, aber ich interessiere mich für Biologie und ich beobachte auch gerne Tiere. Ich möchte meinen Kindern eine grundlegende Achtung vor dem Tier als Mitgeschöpf beibringen. Dafür war das Wochenende aber eher ungeeignet.

Kinder – Spiegel ihrer Eltern? (Teil 2)

Auch in anderen Bereichen gilt es, eine Balance zu finden zwischen dem was wirklich kindliches Fehlverhalten ist, dessen man sich annehmen muss, dem, was normale kindliche Entwicklung ist, und dem was wir den Kindern an Negativem vorleben.

Bei Essensproblemen der Kinder einmal nachzudenken, wie der eigene Umgang mit Essen sich darstellt, ist sicher lohnend. Wer nicht bereit ist, für vernünftig produziertes Essen entsprechendes Geld auszugeben, wer nicht bereit ist eine gesunde und wohlschmeckende Mahlzeit zuzubereiten, wer nicht bereit ist, zusammen mit den Kindern an einem gedeckten Tisch zu essen, der darf sich nicht wundern, wenn es nicht gelingt, den Kindern Genuss, Esskultur und gesunde Ernährung nahezubringen. Wer –wie ich- kaum einen Tag ohne Schokolade überlebt, der wird seine Kinder kaum zuckerfrei ernähren können. Ich kann nur versuchen vernünftige Regeln für Süßigkeiten aufzustellen, die dann auch für mich gelten.

Aber daneben gilt es auch anzuerkennen, dass nur das Kind bestimmen darf ,wie wenig es von einer angebotenen Speise isst. Kinder zum Essen zu zwingen, kommt einer Misshandlung gleich und lässt den grundlegenden Respekt, der jedem anderen Menschen geschuldet ist, vermissen. Sind Kinder gesund, verhungern sie auch nicht an einem gedeckten Tisch.

Auch im Umgang mit Aggressionen unterschätzen Erwachsene oft die eigene Gewaltbereitschaft. Aggression kommt vom Lateinischen „aggredere“ und meint Herangehen, ist also zunächst auch nichts Negatives. Wir brauchen sie um Dinge anzupacken, etwas voranzutreiben, uns auch einmal gegen andere durchzusetzen.

Problematisch wird es erst da, wo die Aggression ausufert, sich nicht mehr an einem vernünftigen Miteinander orientiert. Und das gelingt bereits dann nicht, wenn dem Kind mit einem Lächeln im Gesicht mittgeteilt wird, dass dieses oder jenes Verhalten doch bitte schön unterlassen werden soll, obwohl man hinter der lächelnden Fassade bereits vor Wut schreien könnte. Wer sich in diesem Moment für friedfertig hält, der irrt sich. Natürlich ist es wichtig im täglichen Umgang darauf zu achten, dass man nicht unbedacht Dinge von sich gibt, für die man sich im nächsten Augenblick schon wieder schämen muss. Dennoch kann man durchaus auch einmal etwas lauter und deutlicher sagen, dass man gerade total sauer ist und das Kind jetzt bitte sofort damit aufhört. (Sieht man sich in dem Moment einem Kleinkind gegenüber, müssen dieser Aussage aber meist auch Taten folgen, um das störende Verhalten zu beenden).

Wer in diesem Moment bei sich bleibt und nicht den anderen herabwürdigt, richtet selten Schaden an. Wenn Streitereien in Familien mit Kleinkindern überhand nehmen, ist das oft ein Zeichen von Überforderung. Negativen Gefühlen muss man Ausdruck verleihen dürfen, sonst schwelen sie unbemerkt dahin, bis man explodiert. Da kleine Kinder nun mal noch über weniger Ausdrucksmöglichkeiten verfügen, hauen sie. Man muss das nicht übermäßig dramatisieren. Ein Hinweis darauf, wie man es besser machen kann und die Bereitschaft, diesen Hinweis noch hunderte Mal zu erteilen, kann hier Abhilfe schaffen. Zuvor kümmert man sich allerdings erst mal um das Opfer. Auch das allerdings ohne viel Tamtam. Denn auch die vermeintlich Schwächeren lernen schnell, eine solche Position zu Ihrem Vorteil auszunutzen.

Zu bedenken gilt auch, dass Kinder, vor allem Jungs, ein weit größeres Bewegungsbedürfnis haben, als wir. Haben sie genug Auslauf, verringert sich oftmals auch das destruktive Verhalten, das sie an den Tag legen.

Im übrigen wird das, was ich als Frau im Umgang mit meinen Söhnen als grobe Rangelei einordne von meinem Mann als völlig zulässiges Kräftemessen und Toben eingestuft, das man gelegentlich in Bahnen lenkt, aber nicht unterbindet. Was ich also schon als Fehlverhalten empfinde, muss ein anderer noch lange nicht so einschätzen. Es gilt hier den eigenen Rahmen immer wieder zu überprüfen.

Bei einer solchen Überprüfung stellt man auch manchmal fest, dass einen Dinge an den Kindern unglaublich nerven, die andere z. B. den Partner kaum stören. Oft ist diese Diskrepanz ein Hinweis darauf, dass die Kinder ein Verhalten an den Tag legen, das man selber –wenn vielleicht auch an anderer Stelle- auch zeigt. Sich einzugestehen, dass man mit dem Verhalten eines Kindes gerade deshalb ein Problem hat, weil man es von sich selber kennt und ablehnt, kann oft einen versöhnlichen Blick auf die Situation eröffnen.

Nur eins sollte man sicher nie machen, nämlich diese Schlüsse auf andere Eltern und ihre Kinder übertragen. Diese überhebliche Haltung nehmen wir alle einmal ein. Jeder hat diese kleinmütigen und überheblichen Regungen in sich. Wir sind einfach manchmal erleichtert, wenn wir uns denken können, na so schlimm sind meine Kinder aber nicht. Man hat plötzlich das Gefühl, dass sich die eigenen Bemühungen doch lohnen, ein Umstand über den man sich ja im Alltag nicht immer so sicher ist. Wir alle haben manchmal die Momente mageren Selbstbewusstseins, in denen wir uns erheben über andere und ihre Bemühungen, das Beste für ihre Kinder zu tun. Nicht jeder hält das gleiche für das Beste und nicht jeder vermag das selbe für seine Kinder zu tun. Was uns eint, ist das Beste zu wollen und uns darum zu bemühen. Wer nicht erkennen kann, dass dieses sich besser Vorkommen Zeichen der eigenen Unzulänglichkeiten ist, der sollte noch mal scharf nachdenken. Wer bei sich bleibt, erkennt, dass er die Aufgabe Kinder zu erziehen so gut erfüllt, wie er nur kann, dass dabei aber Fehler geschehen. Solange diese nicht zu weitreichend sind, verzeihen uns unsere Kinder diese und wir sollten das auch tun….und uns weiter bemühen.